Die 8 wichtigsten Grund-Kommandos für den Hund

Einige Grund-Kommandos sollte Ihr Hund zuverlässig beherrschen. Sie erleichtern den Alltag und können sogar Leben retten. Hier erfahren Sie, welche Kommandos Ihr Hund kennen muss und wie Sie ihm diese Signale ganz leicht beibringen.

Eine Frau lässt ihren Hund im Wald Sitz machen
Grundkommandos sorgen im Alltag für Harmonie und Sicherheit. © stock.adobe.com/ the faces

Hauptsache der Hund benimmt sich und macht nichts kaputt? Das ist sicher das falsche Motto für verantwortungsvolle Hundehalter, die mit klaren Kommandos für den Hund einiges bewegen können. Denn wenn dieser abrufbereit ist und dem Halter folgt, erleichtert dies das Zusammenleben im Alltag ungemein und sorgt für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, bei Begegnungen mit anderen Hunden oder wenn der Hund auf gefährliche Giftköder trifft – um nur einige Situationen zu nennen.

Inhaltsübersicht

Daneben bringt gemeinsames Training viel Spaß und stärkt die Bindung zwischen Hund und Halter. Viele Gründe also, um gleich loszulegen!

Das sind die 8 wichtigsten Grund-Kommandos für den Hund

Mit den acht wichtigsten Grund-Kommandos kann der Hund Sie problemlos durch den Alltag begleiten und Sie können ihn nahezu durch jede Gefahrensituation sicher hindurchführen.

Kommando 1Sitz!
Kommando 2Platz!
Kommando 3Bleib!
Kommando 4Nein!
Kommando 5Aus!
Kommando 6Hier!
Kommando 7Bei Fuß!
Kommando 8Bei Mir!

1. Das Kommando "Sitz!"

Das Kommando "Sitz!", ebenso wie das Kommando "Platz!", soll den Hund in zahlreichen Situationen des Alltags zur Ruhe bringen. Egal, ob sie an einem Fußgängerüberweg warten müssen oder vor dem Supermarkt Ihren Hund anleinen wollen, mit dem Kommando "Sitz!" gestaltet sich das viel leichter.

So trainieren Sie das Kommando "Sitz!"

Wählen Sie zunächst eine möglichst ablenkungsfreie Umgebung, in der sich Ihr Hund wohl fühlt. Nehmen Sie ein Leckerli und halten Sie es leicht über den Kopf des Hundes. Strecken Sie dabei den Zeigefinger und führen Sie die Hand langsam nach oben. Um das Leckerli nicht aus den Augen zu verlieren, wird der Hund Ihrer Hand mit seinem Blick folgen und muss dabei seinen Kopf strecken. Das zwingt ihn automatisch ins Sitzen. Alternativ können Sie zum Leckerli auch mit einem Klicker arbeiten. Führt der Hund das Kommando aus klickern Sie kurz und geben dann das Leckerli. Vergessen Sie dabei nicht das verbale Lob. Nach einiger Zeit können Sie das Leckerli weglassen, der Hund wird dann das Klickern in Zusammenhang mit Ihrem verbalen Lob als positive Verstärkung wahrnehmen. 

Während sich der Hund setzt, sagen Sie deutlich "Sitz". Zeigt er das gewünschte Verhalten, dann loben und belohnen Sie ihn gleich. Schrittweise können Sie nun die Distanz zwischen Ihnen und Ihrem Hund vergrößern. Kommt er auf Sie zu statt sich hinzusetzen, starten Sie erneut und belohnen ihn erst, wenn er die Übung richtig ausgeführt hat. Auch die Zeitspanne, in der Ihr Hund sitzen muss, kann jetzt variiert werden. Lösen Sie das "Sitz" immer mit einem Auflösesignal auf, zum Beispiel einem "O.k.", das Sie mit einer Handbewegung noch unterstreichen. Ist das Verhalten gefestigt, können Sie das Kommando "Sitz!" jetzt in einem Umfeld mit mehr Ablenkung trainieren, zum Beispiel beim Spazierengehen.

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Kommando Sitz

2. Das Kommando "Platz!"

Noch mehr Entspannung und Zeit zum Einwirken auf den Hund bietet das Kommando "Platz!". Ob im Café, in der Hundeschule oder beim Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln – in vielen Situationen des Alltags ist das Ablegen sinnvoll. Aus dem "Sitz" können Sie Ihren Hund ganz einfach ins "Platz" führen.

So trainieren Sie das Kommando "Platz!"

Führen Sie den Hund in den Sitz. Halten Sie ihm dann ein Leckerchen vor die Nase und führen Sie es mit Ihrer flachen Hand langsam vor seinen Augen zu Boden. Die meisten Hunde legen sich dabei von selbst ab. Wenn Brust und Hinterteil den Boden berühren, sagen Sie klar "Platz!", loben den Hund und geben ihm möglichst nahe am Boden eine Belohnung.

Auch diese Übung wird mit einem von Ihnen gewählten Auflösesignal aufgehoben. Erst dann darf der Hund wieder aufstehen. Trainieren Sie nun mit einer immer größeren Distanz, bis Ihr Hund wie beim "Sitz" das Signal (flache Hand, die sich in Richtung Boden bewegt) und das Wort "Platz" mit dem gewünschten Verhalten des Ablegens verknüpft. Später können Sie die Liegedauer steigern und in einer Umgebung ausführen, in der der Hund immer mehr Reizen ausgesetzt ist.

Kommando Platz

3. Das Kommando "Bleib!"

Soll der Hund an einem Ort verweilen, eignet sich das Kommando "Bleib". Das Kommando kann im Alltag in vielen Situationen hilfreich sein. Zum Beispiel bei Spaziergängen, wenn Jogger oder Radfahrer vorbeigelassen werden. Oder bei kurzen Wartezeiten im Café und im Supermarkt. Und auch zu Hause, wenn der Hund auf seiner Decke liegen bleiben soll. Das Kommando "Bleib!" wird meist gemeinsam mit den Kommandos "Sitz!" und "Platz!" kombiniert, die Ihr Hund daher beherrschen sollte.

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So trainieren Sie das Kommando "Bleib!"

Für die anfänglichen Versuche trainieren Sie am besten in einer noch relativ ablenkungsfreien Umgebung. Im ersten Schritt bitten Sie Ihren Hund ins "Sitz" oder "Platz" und gehen dann mit dem Wortsignal "Bleib" sowie einer aufgerichteten flachen Hand (Stoppsignal) ein paar Schritte rückwärts. Bleibt Ihr Hund liegen, lösen Sie die Übung auf, indem Sie ihn beispielsweise zu sich rufen (Auflösesignal). Sie gehen wieder auf ihn zu und belohnen sein Verhalten. Aber nur, wenn er bis zum Auflösesignal ausgeharrt hat.

Im nächsten Schritt können Sie die Zeitspanne nach und nach ausdehnen und auch die Entfernung vergrößern. Geben Sie das Kommando nicht in Dauerschleife, sondern sagen Sie den Befehl nur einmal. Tipp: Viele Hunde tun sich leichter zu warten, wenn Sie einen klar markierten Platz wie eine Decke, ein Körbchen oder ein Handtuch haben, auf dem sie sich aufgehoben und sicher fühlen.

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4. Das Kommando "Nein!"

Das Kommando "Nein" erklärt Gegenstände oder ein bestimmtes Verhalten zum Tabu. Damit ist das Kommando Nein eines der wichtigsten Kommandos in der Hundeerziehung und erleichtert den Alltag mit dem Hund ungemein. Denn schließlich gibt es so einiges, was der Hund nicht darf: Essen stibitzen oder an Frauchens Lieblingsschuhen nagen zum Beispiel. Im Anti-Giftköder-Training rettet das Kommando "Nein!" sogar Leben. Üben Sie das Signal daher nachhaltig ein und benutzen Sie das Kommando nicht zu oft, damit es seine wichtige Signalwirkung nicht verliert.

So trainieren Sie das Kommando "Nein!"

Nehmen Sie ein Leckerli in die offene Hand. Möchte Ihr Hund es aufnehmen, sagen Sie klar und bestimmt "Nein" und schließen die Hand. Dann öffnen Sie die Hand wieder und wiederholen den Vorgang. Erst wenn Ihr Hund die Hand nicht mehr ungeduldig anstupst und Ihren Blickkontakt sucht, öffnen Sie Ihre Hand und erlauben ihm mit dem Wort "Nimm" das Leckerchen zu nehmen. Im nächsten Schritt legen Sie das Leckerli auf den Boden und wiederholen die Übung.

Kommando Nein

5. Das Kommando "Aus!"

Eine Beute wieder herzugeben fällt den meisten Hunden nicht leicht. Doch immer wieder geraten Dinge ins Maul, die da nicht hingehören und sogar lebensgefährlich sein können (z.B. Spitzes oder Giftiges). Auch für das Apportieren ist es unabdingbar, dass der Hund Objekte wieder abgibt.

So trainieren Sie das Kommando "Aus!"

Bieten Sie ihm auf das Kommando "Aus!" hin ein Tauschgeschäft an, eine Alternative, die Ihr Hund nicht ablehnen kann – am besten sein Lieblingsspielzeug oder ein Leckerli. Während er sein Maul öffnet und die Beute fallen lässt, sagen Sie ruhig und bestimmt "Aus!" und geben ihm das interessantere Tauschobjekt. Später genügt es dann, ihn einfach zu loben.

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Kommando Aus

6. Das Kommando "Hier!"

Ein zuverlässiger Rückruf ist eines der wichtigsten Signale, die Ihr Hund beherrschen sollte. Es dient als Schutz von Hund, Mensch und Umwelt und ist zugleich Eintrittskarte in den Freilauf. Bereits wenn Sie Ihren Welpen erziehen, sollten Sie ihm dieses Kommando beibringen. Das Kommando "Hier!" lernen Vierbeiner recht schnell, da sie das Verhalten meist von sich aus anbieten. Gerade Welpen haben die natürliche Neigung, ihren Zweibeinern hinterherzulaufen oder sie in unbekannten Situationen nach neugierigen Erkundungstouren wieder aufzusuchen. 

So trainieren Sie das Kommando "Hier!"

Kommt der Hund auf Sie zu, sagen Sie "Hier" und freuen sich wie verrückt, sobald er bei Ihnen ankommt. Ein freundliches "Hier" und eine offene Körperhaltung sollen den Hund einladen, in jeder Situation gerne zu Ihnen zu kommen. Ist Ihr Hund bei Ihnen, erhält er sofort eine Belohnung, z.B. Leckerlis, Streicheleinheiten oder sein Lieblingsspielzeug. Jedes Zurückkommen sollte immer positiv verstärkt und so lohnend wie möglich gestaltet werden, damit sich der Rückruf nachhaltig festigt. Der Trick dabei ist, sich selbst interessanter zu machen als die Umgebung. Neben Ihrer Stimme können Sie parallel dazu auch mit einer Hundepfeife* arbeiten. Pfeifen Sie und kombinieren Sie das mit dem Kommando "Hier!". Wie beim Klicker auch, wird Ihr Hund die Pfeife bald mit dem Kommando in Verbindung bringen und Sie können auf den verbalen Befehl verzichten.

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Kommando Hier

7. Das Kommando "Bei Fuß!"

Mit dem Kommando "Bei Fuß!" erreichen Sie, dass Ihr Hund mit und ohne Leine entspannt an Ihrer Seite geht. Wichtig ist dieses Kommando zum Beispiel, wenn Sie an einer vielbefahrenen Straße oder am Fahrradweg entlanglaufen. Aber auch wenn Unannehmlichkeiten drohen, können Sie Ihren Hund mit dem Kommando "Bei Fuß!" leicht davon ablenken. Denn die Befolgung des Kommandos kosten den Hund viel Konzentration.

So trainieren Sie das Kommando "Bei Fuß!"

Nehmen Sie ein Leckerchen in die linke Hand und starten Sie in der Grundstellung: Ihr Hund steht an der Leine an ihrem linken Bein. Laufen Sie los. Im besten Fall folgt der Hund Ihnen mit der Schnauze an Ihrer Hand und sucht hier und da Ihren Blickkontakt. Dabei sagen Sie "Fuß!". Geht er locker neben Ihnen her, bekommt er eines der Leckerchen zugesteckt. Zieht und bellt Ihr Hund aber ungeduldig, dann bleiben Sie stehen und gehen erst weiter, wenn er sich wieder beruhigt hat.

Im nächsten Schritt variieren Sie das Tempo. In einem weiteren Schritt können Sie auch ohne Leine üben, dann aber zunächst auf einem eingezäunten Grundstück oder mit einer langen Schleppleine zur Sicherheit. Da diese Übung von Ihrem Hund – egal in welchem Alter – viel Konzentration abverlangt, sollten Sie nur in kurzen Übungsblöcken mit ihm trainieren.

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So unterstützen Sie Ihren Hund beim Training

Für schwierigere Kommandos und Tricks können Sie Hilfsmittel nutzen, um Ihren Hund zu unterstützen. Hier finden Sie die beliebtesten Erziehungshilfen für Hunde:

8. Das Kommando "Bei mir!"

Im Unterschied zum Kommando "Bei Fuß!", bei dem Ihr Hund an Ihrer Seite gehen soll, darf Ihr Hund beim Kommando "Bei mir!" sich ein Meter um sie herumbewegen. Er darf um sie kreisen, aber nicht ohne Ihre Erlaubnis seine Bahn verlassen. So hat der Hund zwar eine gewisse Freiheit, bleibt aber in Ihrem direkten Einflussbereich, sodass sie jederzeit eingreifen können, wenn die Situation es erfordert.

So trainieren Sie das Kommando "Bei mir!"

Sie können dieses Kommando abgeleint oder mit einer Schleppleine üben. Bewegen Sie sich ein paar Schritte fort: Wenn sich Ihr Hund weiter als einen Meter von Ihnen entfernt, rufen Sie ihn mit einem deutlichen, aber zugleich freundlichen "Bei mir" zurück. Anfangs können Sie Leckerlis als Lockmittel nutzen. Später genügt ein verbales Lob.

Nach ein paar Schritten in Ihrer Nähe darf der Hund wieder auf Erkundungstour gehen, bis Sie ihn erneut zu sich rufen und belohnen. Der Hund verbindet auf diese Weise das Zurückkommen mit einem positiven Erlebnis. Sucht er hier und da Blickkontakt zu Ihnen? Wunderbar, dann haben Sie alles richtig gemacht. Konzentriert sich ein Hund voll und ganz auf seinen Menschen, steht entspannten Spaziergängen nichts mehr im Weg.

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Kommandos für Hunde: Deutliche Aussprache wichtig

Legen Sie sich wie bei jedem Grundkommando eindeutig auf ein Wort (z.B. "Sitz!", "Platz!", "Aus!", "Bleib!", "Fuß!", "Hier!", "Bei mir!") fest, drücken Sie sich verbal deutlich aus und unterstreichen Sie das Kommando mit einer eindeutigen Handbewegung, die nur für dieses spezielle Kommando genutzt wird. Denn wenn ein Kommando viele verschiedene Bedeutungen hat oder unstimmig kommuniziert wird, wird Ihr Hund nicht verstehen, welches Verhalten Sie von ihm erwarten. Sie sollten solche Fehler bei der Hundeerziehung vermeiden – dann sehen Sie schon bald Erfolge!

Kommandos und Co.: Weitere Empfehlungen für das Hundetraining

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Über die Autorin

Sophie-Claire Wieneke

Content Managerin

Seit 2023 ist Sophie-Claire Wieneke für Ein Herz für Tiere in den Bereichen Social Media und Content in der Online-Redaktion als Content Managerin tätig. Während ihres Studiums in Medien- und Kommunikationswissenschaft & Journalismus hat sie erste journalistische Erfahrungen in der Wortmann Schuh-Holding KG gesammelt und das Tamaris-Kundenmagazin verantwortet. Es folgte ein Praktikum in der Printredaktion des Sèparèe-Magazins. Heute verbindet Sophie ihre Liebe zu Tieren mit der Leidenschaft zum Schreiben und ist Expertin für Gesundheits-, Erziehungs- und Verhaltensthemen rund um Hund und Katze.


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