Bauchspeicheldrüsenentzündung: Pankreatitis bei der Katze

Die Bauchspeicheldrüse gehört auch bei Katzen zu den wichtigsten Drüsen überhaupt. Wenn sie entzündet ist, kann das für die Katze Lebensgefahr bedeuten. Erfahren Sie hier, wie Sie eine Bauspeicheldrüsenentzündung bei Ihrer Katze rechtzeitig erkennen und wie Sie Ihrer Katze bei Pankreatitis dann helfen können.

Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist für Katzen lebensbedrohlich.
Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist für Katzen lebensbedrohlich.© JM Fotografie-stock.adobe.com

Bauchspeicheldrüsenentzündungen bei Katzen treten sehr viel häufiger auf als vermutet: Bei einer Untersuchung von 115 verstorbenen Katzen zeigten sich bei 76 Prozent krankhafte Gewebeveränderungen an der Bauchspeicheldrüse.

Etwa 60 Prozent der Katzen litten zu Lebzeiten an einer chronischen, rund 16 Prozent an einer akuten Entzündung der Drüse – unerkannt, denn Katzen leiden häufig still und verbergen ihre Schmerzen sehr gut vor dem Menschen. 

Daher ist es wichtig, rund um die Erkrankung an der Bauchspeicheldrüse, also einer Pankreatitis zu wissen, wie damit umzugehen ist.

Inhaltsübersicht

Pankreatitis bei der Katze: Das sind die Funktionen des Pankreas

Die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, ist eine große Drüse des Verdauungstraktes und besteht aus zwei Teilen:

  • Der nach innen abgebende Teil produziert lebenswichtige Hormone wie Insulin, Glucagon und Somatostatin.
  • Der nach außen abgebende Teil produziert den Bauchspeichel.

Dieser Verdauungssaft besteht aus inaktiven Vorstufen der Verdauungsenzyme, die aktiv werden, sobald sie in den Darm gelangen. Erst dort schlüsseln sie die Nahrungsbestandteile in verwertbare Bestandteile auf. Dies ist besonders wichtig, da sich die Bauchspeicheldrüse sonst selbst verdauen würde.

Versagt dieser Schutzmechanismus, werden die Verdauungsenzyme zu früh in das Pankreasgewebe freigesetzt und sorgen dort für Entzündungen. Im Verlauf kommt es zur Selbstverdauung bis hin zur Zerstörung der Bauchspeicheldrüse und des umliegenden Gewebes. Bezeichnet wird dies als Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Pankreatitis.

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Die Abmagerung der Katze kann ein Hinweis auf eine Pankreatitis sein. ©ysign-stock.adobe.com

Ursachen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Katzen

Grundsätzlich kann jede Katze – unabhängig von Alter, Rasse und Geschlecht – an einer Pankreatitis erkranken. Bei 90 Prozent aller erkrankten Katzen ist die Pankreatitis idiopathischen Ursprungs, also ohne erkennbare Ursache. Als Risikofaktoren diskutiert werden jedoch unter anderem:

  • chronische Darmentzündungen (IBD)
  • stumpfe Traumata und infolgedessen Durchblutungsstörungen (z.B. nach Fenstersturz, Verkehrsunfall, OP)
  • Infektions- und Viruserkrankungen wie FIV, FIP oder Toxoplasmose
  • zu hohe Konzentrationen von Kalzium oder Fetten im Blut
  • Gallenerkrankungen
  • Arzneimittelreaktionen
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Pankreatitis bei der Katze: Die Symptome

Auch wenn Katzen ihre Schmerzen gut verbergen können, gibt es für die Entzündung der Bauspeicheldrüse dennoch Anzeichen. Diese können ganz unterschiedlich ausfallen. Als Leitsymptome gelten:

  • verminderter Appetit bis hin zur Futterverweigerung
  • Abmagerung
  • Bauchschmerzen
  • Mattigkeit
  • abfallende Körpertemperatur
  • glanzlose Augen

Magen-Darm-Probleme wie Durchfall, Verstopfung oder Erbrechen können ebenfalls auftreten. All diese Symptome sind recht unspezifisch, können also mehrere Krankheitsgeschehen als Ursache haben. Daher ist es besonders wichtig, eine auffällige Katze schnellstmöglich dem Tierarzt vorzustellen.

Tatsächlich ist es bei Katzen sehr schwer, Schmerzen zu erkennen, weil sie versuchen, jedes Zeichen von Schwäche und Schmerzen zu verbergen. Manche Tiere suchen sich bei Schmerzen ein Versteck und rühren sich nicht mehr vom Fleck.

Diagnose einer Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Katzen

Die klare Diagnosestellung ist bei der Bauchspeicheldrüsenentzündung von Katzen eine Herausforderung für den Tierarzt: Ihr gehen eine ausführliche Blutuntersuchung und die Bestimmung des Pankreasmarkers anhand eines Bluttests voraus. Zusammen mit einem bildgebenden Verfahren – Ultraschall ist hier dem Röntgen vorzuziehen, da Veränderungen besser erkannt werden können – bilden die ermittelten Werte eine gute Einschätzung der Lage.

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Zur Diagnose der Pankreatitis hilf ein Ultraschall. ©New Afica-stock.adobe.com

Pankreatitis: Drei Verlaufsformen

Wird ein milder Verlauf rechtzeitig erkannt, kann die Entzündung der Bauchspeicheldrüse vollständig abheilen. Bei einem schweren Verlauf besteht die Gefahr von Multiorganversagen.

Die Bauchspeicheldrüsenentzündung bei der Katze, kann in drei Verlaufsformen eingeteilt werden:

  • Akute Pankreatitis: Bleibt dieakute Pankreatitis unentdeckt, nimmt sie einen chronischen Zustand an. Sie muss sofort behandelt werden.
  • Chronische Pankreatitis: Ist die Bauchspeicheldrüsenentzündung chronisch, führt das zu bleibenden Veränderungen im Gewebe des Pankreas von Katzen.
  • Chronisch-aktivierte Pankreatitis: Bei einerchronisch-aktivierten Entzündung der Bauchspeicheldrüse Ihrer Katze bricht die Erkrankung immer wieder in Schüben aus und sollte vom Tierarzt untersucht werden.

So wird die feline Pankreatitits behandelt

Steht die Diagnose "Pankreatitis" fest, muss auch der Grad der Erkrankung eingeschätzt werden – nach diesem richtet sich der Therapieverlauf.

Die Heilungschancen Ihrer Katze hängen stark vom Verlauf der Pankreatitis ab. Schnell entdeckte, milde Verläufe können gut ausheilen, während schwere Formen tödlich enden können.

Bei einer akuten Entzündung muss sofort und durchgreifend therapiert werden, denn es besteht Lebensgefahr für die Katze! Für die besorgten Halter bedeutet das vor allem eines: Sie müssen ihre Katze in der stationären Obhut der Tierarztpraxis lassen, in der Regel für fünf bis sechs Tage. Nur so kann der Patient rund um die Uhr überwacht werden und die lebensrettenden Infusionen sowie Schmerzmittel erhalten.

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In dieser Zeit muss außerdem sichergestellt werden, dass die Katze frisst – zur Not wird auch per Sonde ernährt. Sensiblen Katzen wird unter Umständen erlaubt, die Nacht zu Hause zu verbringen, wo sie in gewohnter Umgebung fressen dürfen. Tagsüber sind sie dann wieder in stationärer Behandlung, um bestmöglich versorgt zu werden.

Pankreatitis: Dieses Futter kannst du deiner Katze geben

In Absprache mit Ihrem Tierarzt erfolgt, unterstützend zur medikamentösen Behandlung, die weitere Therapie über die Ernährung. Kohlenhydratreiches und fett- sowie proteinarmes Futter wirkt entlastend für die Bauchspeicheldrüse Ihrer Katze. Auch die Zugabe von Verdauungsenzymen ist für die Genesung hilfreich. Geben sie der Patientin kleinere Mahlzeiten in häufigeren Abständen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Katze eine stressfreie Umgebung hat und viel Zuwendung bekommt. Mit Geduld und einem liebvollen Umfeld wird sie lieber essen.

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Bauchspeicheldrüsenentzündung: Das ist die Prognose

Bei milden Verlaufsformen entfällt diese Art der Intensivtherapie zumeist. Die Prognose bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung sieht vor allem in akuten Fällen alles andere als rosig aus. Selbst bei intensiver Therapie überlebt ein Drittel der erkrankten Katzen nicht. Auch milde oder chronische Verlaufsformen können schwerwiegende Folgen haben, wenn auch eher auf langfristige Sicht. Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus oder exokrine Pankreasinsuffizienz, also einer ausgeprägten Verdauungsstörung, die zu Gewichtsverlust führen kann. Nichtsdestotrotz sind die Chancen für eine Genesung höher, sofern rechtzeitig therapiert wird.

Pankreatitis vorbeugen: Darauf müssen Sie achten

Welche Faktoren genau Pankreatitis auslösen ist nicht eindeutig. Das erschwert es, geeignete Maßnahmen zu treffen, macht die Prävention jedoch nicht unmöglich. Das müssen Sie tun, um eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Ihrer Katze vorzubeugen:

  • Führen Sie regelmäßig Gesundheits-Checks Ihrer Katze beim Tierarzt Ihres Vertrauens durch
  • Achten Sie auf ausreichend Bewegung für Ihre Katze
  • Impfen Sie Ihre Katze gegen Viren. So kann einer Pankreatitis durch eine Virusinfektion vorgebeugt werden
  • Verzichten Sich auf zu fettreiche Nahrung: Diese fördert das Risiko der felinen Pankreatitis
  • Minimieren Sie Gefahrenquellen in Ihrer Wohnung, die Stürze oder Verletzungen verursachen können
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Fazit: Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Katzen

Wodurch die feline Pankreatitis genau ausgelöst wird und wie sich das bei Ihrer Katze zeigt, ist häufig uneindeutig. Deshalb ist es wichtig, mögliche Symptome zu kennen. Beobachten Sie Ihre Katze und achten Sie auf Veränderungen. Verhält sie sich anders, lohnt es sich genauer hinzusehen. Wird eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bei der Katze früh entdeckt, kann sie gut ausheilen. Bleibt sie unerkannt, wird sie zur lebensbedrohlichen Gefahr. Je schneller Sie handeln, desto besser stehen die Heilungschancen.

Krankheiten bei Katzen: Weitere Infos & Tipps

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Über die Autorin

Claudia Zoppelt

Volontärin

Claudia Zoppelt ist seit 2024 bei Ein Herz für Tiere tätig. Dabei unterstützt sie als Volontärin die Print- sowie die Online-Redaktion. Während sich Claudia in ihrem Studium der Soziologie mit gesellschaftlichen Strukturen beschäftigte, rückt sie nun die Welt der Tiere in ihren Fokus. Als Produkttexterin konnte sie Erfahrungen im Schreiben sammeln und diese im Lehrgang ‚Journalismus‘ an der Deutschen Journalisten-Akademie intensiv vertiefen. Claudias Herzensanliegen ist es, sich als Redakteurin für Tierschutz stark zu machen und über Missstände aufzuklären. Die Erlebnisse als frisch gebackene Hunde-Mama kommen ihr für die Recherchen zugute.


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