Giftköder für Hunde: Symptome, Prävention und Behandlung

Wie Sie Ihren Hund vor Giftködern schützen und wie Sie im Notfall richtig handeln, lesen Sie hier.

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Giftköder können sehr gefährlich werden.© shutterstock.com/Nehris

Gefährlich oder sogar tödlich: Giftköder sind der Albtraum eines jeden Hundehalters. Doch woran erkennen Sie Giftköder und wie können Sie feststellen, dass Ihr Hund einen aufgenommen hat? Und was können Sie im Ernstfall tun? Antworten auf diese Fragen und hilfreiche Tipps um Giftköder zu umgehen, erhalten Sie hier.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Die häufigsten Giftköder für Hunde
  2. Symptome: Wie erkenne ich, dass Hund Giftköder gefressen hat?
  3. Erste Hilfe: Was muss ich tun, wenn Hund Giftköder gefressen hat?
  4. Prävention: Anti-Giftköder-Training mit dem Hund 
  5. Bei Giftködern: Polizei einschalten?
  6. Podcast zum Anti-Giftköder-Training 

Die häufigsten Giftköder für Hunde

Giftköder für Hunde bestehen aus einem Leckerbissen, wie einer Wurst oder einem Fleischbällchen, und einem gefährlichen Zusatz. Häufig verwenden die Täter Gift, wie Schneckenkorn oder Rattengift, um den Hunden zu schaden. Der süße Geschmack von Schneckenkorn verleitet Hunde schnell dazu, den Giftköder zu schlucken.

Spitze Gegenstände, wie Rasierklingen, Nägel, Reißzwecken oder Scherben werden ebenfalls häufig in Leckereien versteckt, um Hunde zu verletzen.

Um Ihren Hund vor Giftködern zu schützen, können Sie ihm prophylaktisch einen Maulkorb anziehen.
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Giftköder werden oft mit spitzen Gegenständen versehen.© shutterstock.com/Lightspruch

Symptome: Wie erkenne ich, dass Hund Giftköder gefressen hat?

Je nachdem welchen Giftköder der Hund geschluckt hat, zeigen sich unterschiedliche Symptome. An diesen Anzeichen erkennen Sie, um welchen Giftköder es sich handelt.

Art des GiftködersSymptomeGefahr für Hund
Nägel, Rasierklingen, Reißzwecken, Scherben
  • blutige Verletzungen in Maul, Speiseröhre, Magen-Darm-Trakt
leichten bis tödliche Verletzungen
Schneckenkorn
  • Unruhe
  • Muskelzittern
  • stark erhöhter Puls
in hoher Konzentration innerhalb von 30 bis 60 Minuten tödlich
Rattengift
  • Würgen
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Bauchkrämpfe
  • Blut in Erbrochenem, Kot, Urin
ohne rechtzeitige Behandlung tödlich

Seien Sie wachsam: Auch Symptome wie starkes Speicheln, Kreislaufprobleme, Schwäche, Zittern, Apathie oder Aufregung können Anzeichen sein, dass der Hund einen Giftköder verschluckt hat.

Erste Hilfe: Was muss ich tun, wenn Hund Giftköder gefressen hat?

Wenn der Hund einen Giftköder gefressen hat, handelt es sich um einen medizinischen Notfall, bei dem jede Minute das Hundleben retten kann. So reagieren Sie richtig:

  • Bringen Sie Ihren Hund niemals wegen eines Giftköders zum Erbrechen! Das könnte zusätzlichen Schaden verursachen.
  • Geben Sie Ihrem Hund auch nichts zu trinken.
  • Bringen Sie den Hund sofort zum Tierarzt. Wenn möglich, nehmen Sie die giftige Substanz mit zum Tierarzt.
  • Hat der Hund das Bewusstsein verloren, legen Sie ihn flach auf die Seite und drehen seinen Kopf so, dass Speichel und Erbrochenes aus dem Maul fließen können.

Spätestens, wenn Sie die ersten Symptome bemerken, sollten Sie den Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt oder in die Tierklinik bringen. 

Wichtig: Bleiben Sie selbst ruhig und zeigen Sie Ihrem Hund, dass Sie für ihn da sind. 
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Der Hund muss sofort zum Tierarzt.© shutterstock.com/Josep Suria

Prävention: Anti-Giftköder-Training mit dem Hund 

Damit der Hund erst gar keinen Giftköder aufnimmt, ist ein professionelles Anti-Giftköder-Training mit einem Hundetrainer sinnvoll. Hundetrainerin Sonja Meiburg erklärt in unserem Podcast, wie das Anti-Giftköder-Training funktioniert.

Auch diese einfachen Regeln und Tricks helfen Ihnen dabei, Ihren Hund von Giftködern fernzuhalten:

  1. Keine Leckerlis ausstreuen
  2. Maulkorb tragen
  3. Leckerli Pfiff
  4. Ja-Nein-Spiel
  5. Klappt das "Nein"?

1. Keine Leckerlis ausstreuen

Leckerlis auf der Wiese zu verstecken oder beim Gassigehen ins Gebüsch zu werfen, machen viele Hundehalter gerne, um ihren Hund unterwegs zu beschäftigen. Doch der Hund lernt so, dass es erlaubt ist, Futter vom Boden aufzunehmen.

Tipp: Wenn Sie und Ihr Hund Suchspiele in der Natur lieben, stecken Sie die Leckerlis in einen verschlossenen Futterbeutel*, den Ihr Hund suchen und bringen muss. Dann öffnen Sie ihn und er darf daraus fressen. Leckerlis gibt es ansonsten nur noch direkt aus Ihrer Hand.

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Nur aus dem Futterbeutel darf der Hund fressen.© shutterstock.com/Christian Mueller

2. Maulkörbe schützen

Hunde können lernen, beim Spaziergang Futter auf dem Boden anzuzeigen. Beherrscht Ihr Hund das noch nicht, sollten Sie ihn entweder nur an der Leine oder mit einem Maulkorb* spazieren führen. Ein Maulkorb schützt den Hund davor, Giftköder aufzunehmen.

Tipp: Der Maulkorb muss perfekt sitzen: Er muss weit genug sein, um den Hund hecheln zu lassen. Gleichzeitig muss er so engmaschig sein, dass der Hund nichts aufnehmen kann. Gewöhnen Sie Ihren Hund schon zu Hause an den Maulkorb.

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Der Maulkorb schützt den Hund.© shutterstock.com/krushelss

3. Leckerli-Pfiff

Halten Sie Ihren Hund künftig mit einem Leckerli-Pfiff von Giftködern fern. Üben Sie zu Hause: Immer, wenn Sie einen bestimmten Pfiff, am besten eine Melodie, von sich geben, wird Ihr Hund mit besonderen Leckereien belohnt. Angebratene Hühnerherzen, Putenwiener oder Käsewürfel – Sie wissen, was Ihr Hund am liebsten mag.

Diese Leckerei bekommt der Hund künftig konsequent nur noch, wenn Sie diesen Pfiff von sich geben. Hat Ihr Hund dieses Signal verinnerlicht, können Sie ihn zurückpfeifen, sobald Sie Verdacht schöpfen, dass ein Giftköder in der Nähe liegt.

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Mit dieser Technik kommt ihr Hund schnell zurück.© shutterstock.com/Darren William Hall

4. Das Ja-Nein-Spiel

Mit dem Ja-Nein-Spiel kann der Hund lernen, dass er erst Ihre Erlaubnis braucht, um etwas zu fressen.

  1. Zeigen Sie ihm Ihre offene Handfläche, auf der Sie ein Leckerli platziert haben.
  2. Bevor der Hund mit seiner Schnauze das Leckerli erreicht, klappen Sie die Hand zu und sagen dazu „Nein“ oder „Pfui“. 
  3. Wiederholen Sie es mehrere Male: Bieten Sie Ihrem Hund auf Ihrer Handfläche das Leckerli an, schließen Sie Ihre Hand und sagen „Nein“.
  4. Der Hund wird irgendwann das Leckerli zwar noch anschauen, aber nicht mehr nehmen wollen.
  5. Jetzt folgt Ihr aufmunterndes „Jaaaa“ und der Hund darf das Leckerli nehmen.
Achtung: Halten Sie sich nicht an einen festen Rhythmus (zweimal Nein, einmal Ja). Das durchschaut Ihr Hund sonst sofort.

5. Klappt das „Nein“?

Legen Sie kleine Leckerbissen auf dem Weg aus, um zu überprüfen, ob Ihr „Nein“ immer und überall bei Ihrem Hund wirkt. So können Sie ihn vor Giftködern schützen. Später gehen Sie mit Ihrem Hund an der Leine diesen Weg nach.

Sobald Ihr Hund heftiger atmet oder zum ausgelegten Leckerli hinläuft, kommt sofort Ihr „Nein“. Wenn es funktioniert hat, bekommt Ihr Hund eine besondere Belohnung und überschwängliches Lob.

Klappt es noch nicht, können Sie an der Leine weiter üben. Je nach Hund erfordert das „Nein“-Training viel Geduld und Zeit.

Bei Giftködern: Polizei einschalten?

Ein betroffener Hundebesitzer sollte unbedingt bei der Polizei Anzeige erstatten. Wer Giftköder auslegt, macht sich nach dem Tierschutzgesetz strafbar. Täter können mit bis zu drei Jahren Haft oder einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro verurteilt werden.

Informieren Sie idealerweise auch das zuständige Veterinäramt sowie das örtliche Tierheim. Es kann auch helfen, über soziale Medien andere Hundehalter vor Giftködern in der Umgebung zu warnen.

Podcast zum Anti-Giftköder-Training – jetzt reinhören!

In unserem Podcast sprechen wir mit Hundetrainerin und Sachbuch-Autorin Sonja Meiburg zum Thema Giftköder bei Hunden. Hören Sie gleich mal rein!

Giftköder sind sehr gefährlich für Hunde. Umso wichtiger, dass Sie Ihren Hund zuverlässig davor schützen können. Sollte es doch dazu kommen, dass Ihr Hund einen Giftköder verschluckt, wissen Sie jetzt ganz genau, wie Sie richtig handeln können.

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