Durchfall beim Hund: Ursachen und Therapie

Durchfall kann bei Hunden immer wieder mal vorkommen. Häufig erledigt er sich von allein, aber er kann den Organismus auch stark belasten und zum Dauerproblem werden. Lesen Sie hier, welche Ursachen und Therapien es für Hunde bei Durchfall gibt und was Sie tun können, um ihm zu helfen!

 

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Leidet der Hund an Durchfall, muss er oft schnell nach draußen. © stock.adobe.com/Karoline Thalhofer

Durchfall beim Hund ist streng genommen keine Krankheit, sondern ein Symptom. Allerdings kann auch dieses schnell gefährlich werden. Heftige Durchfälle können insbesondere, wenn sie von Erbrechen oder Fieber begleitet werden, sehr schnell zu einer Austrocknung und zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufversagen führen.

Welpen oder geschwächte Hunde sollten bei einem schweren Durchfall mit oder ohne Begleitsymptome rasch tierärztlich untersucht werden.

Inhaltsverzeichnis

Durchfall beim Hund: Ursachen

Vom verdorbenen Magen über Viren, Würmer oder einfach "Schiss" aus Angst: Für Durchfall beim Hund gibt es unzählige Grüne. Häufig erfährt man gar nicht, wo die Ursache liegt, denn bevor der Tierarzt ernsthaft an die Diagnose gehen kann, ist der Durchfall meistens wieder vorbei. Der dauert in der Regel nämlich nur ein bis zwei Tage.

Der Darm wird durch Erreger oder schädliche Stoffe gereizt und reagiert daraufhin mit Durchfall, der die Ursachen aus dem Darm herausspült. Damit der Durchfall seine Funktion zur Reinigung des Darms auch ausführen kann, darf er nicht durch Medikamente unterdrückt werden. Das gilt natürlich nur dann, wenn sich die Ursache auch tatsächlich im Darm befindet und sich herausspülen lässt. Wenn das nicht der Fall ist, kann es schwierig und manchmal auch langwierig werden.

Häufige Begleitsymptome sind Bauchgrummeln, Bauchschmerzen, Blähungen, Erbrechen oder auch Fieber. Die Stärke der Symptome hängen vom Einzelfall ab.

Die häufigsten Ursachen für Durchfall beim Hundsind:

  • Verdorbene Nahrung: zu alte, mit Maden verseuchtes oder Nahrung aus dem Mülleimer
  • Unverträgliche Nahrung: gewürzte Nahrung, Milchprodukte oder unverträgliche Lebensmittel  
  • Qualtitativ schlechtes Hundefutter: zum Beispiel mit schlechten Eiweißen oder zu viel Kohlehydraten
  • Medikamente: bestimmte Antibiotika oder Schmerzmittel können Durchfall als Nebenwirkung aufzeigen
  • Futtermittelallergien oder Unverträglichkeiten: zum Beispiel auf bestimmte Fleischsorten, Weizen, Konserveirungsstoffe, etc.
  • Futterumstellung beim Hund: Wenn Sie das Hundefutter zu abrupt umstellen, kann es zu Durchfall kommen.
  • Giftstoffe:giftige Pflanzen, giftige Lebensmittel für Hunde, ausgelegte Giftköder, Dünger, Frostschutzmittel, etc.
  • Stress: Stresshormone können Einfluss auf den Magen-Darm-Trakt haben und Durchfall verursachen. Bei Vierbeinern mit schwachen Nerven kann CBD-Öl für Hunde helfen.
  • Impfung: kann als Nebenwirkung von Impfungen auftreten.

Wenn Ihnen auffällt, dass der Hund unverhältnismäßig stark unter Durchfall oder den Begleitsymptomen leidet, beispielsweise starkes Fieber zeigt, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

Durchfall kann auch Symptom einer Vergiftung sein. Hat Ihr Hund für ihn giftige Lebensmittel oder Pflanzen gefressen, sollten Sie unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen, denn das kann tödlich sein! Vergiftungen gehen oft mit weiteren Symptomen wie zum Beispiel Erbrechen, Krämpfen, Zittern oder Speicheln einher.
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Richtig handeln im Akutfall 

Bei akutem Durchfall mit keinen oder nur leichten Begleiterscheinungen, gibt es einiges was Sie tun können:

  • Frisches, sauberes Wasser: Animieren Sie Ihren Hund zum Trinken. Durch den Durchfall verliert er viel Flüssigkeit, was zu Dehydrierung führen kann. Eventuell können Sie es für seinen empfindlichen Magen sogar abkochen und dann abkühlen lassen. Auch Kamillentee ist hilfreich, da er den Magen beruhigt. Diesen können Sie kochen und unter das Trinkwasser mischen.
  • Kohletabletten: Wie viel Aktivkohle Sie Ihrem Hund geben sollten, richtet sich nach dem Körpergewicht (Faustregel: 0,5 bis 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht). Hier bitte unbedingt die Angaben zur Dosierung beachten.
  • Nulldiät: Geben Sie Ihrem Hund 24 Stunden nichts zu fressen. Das entlastet den gereizten Darm und verhindert, dass weiterer Durchfall dem Körper Wasser entzieht.
  • Schonkost: Füttern Sie Ihrem Hund nach der Nulldiät zunächst nur nur kleine, gut verdauliche Futtermengen über den gesamten Tag verteilt.
  • Ruhe und Entspannung: Ein Hund mit Durchfall ist geschwächt. Gönnen Sie ihm deshalb seine Schlafphasen und vermeiden Sie anstrengende Spaziergänge.
  • Hausmittel: Matschig gekochter Reis, Haferschleim und auch Hüttenkäse können dem aufgewühlten Darm gut bekommen. Auch Bananen gelten als mildes Hausmittel. Auch Kamillentee für Hunde kann bei Durchfall helfen.
Tipp: Schnelle Abhilfe gegen Durchfall kann auch die Morosche Karottesuppe schaffen. Sie ist gut bekömmlich und einfach zu kochen. Auch Haferflocken für Hunde sind als Schonkost geeignet. 
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Homöopathie und natürliche Mittel gegen Durchfall

Wenn Ihr Hund unter durchfall leidet, müssen Sie nicht sofort den Tierarzt aufsuchen. Je nach Befindlichkeit des Hundes, können Sie ein bis zwei Tage abwarten. In der Regel ist das die Zeitspanne, in welcher der durchfall auch wieder verschwindet. Sollte es Ihrem Hund von Tag eins jedoch sehr schlecht gehen, sollten Sie keine Zeit vergeuden und direkt in die Tierarztpraxis fahren.

Wenn Sie jedoch den Eindruck haben, dass sich Ihr Hund, abgesehen vom Durchfall, in einem guten Allgemeinzustand befindet, können Sie versuchen dem Hund bei Bauchschmerzen mit gut verträglichen, natürlichen Mitteln zu helfen.

Vielen Menschen dürften Globuli von DHU ein Begriff sein. die sind nicht nur für den Menschen hilfreich, sondern helfen auch Hunden. Je nachdem, wo die Ursache für den Durchfall liegt, können Sie mit unterschiedlichen Globuli unterstützen. So helfen Sie Ihrem Hund bei Durchfall durch:

Vor der Anwendung mit Globuli sollten Sie unbedingt Rücksprache mit Ihrem Tierarzt halten und sich in der Apotheke gut informieren und beraten lassen. #
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Krankheiten als mögliche Ursache

Grob unterscheidet man Durchfälle, die von einer Erkrankung des Darms ausgehen, von solchen, die durch Erkrankungen außerhalb des Darms verursacht werden. Zu den letzteren zählen an erster Stelle Krankheiten der Bauchspeicheldrüse, gefolgt von Hormonstörungen, Leber-, Nieren oder Herzkrankheiten.

1. Eingeschränkte Bauchspeicheldrüsenfunktion

Bei einer eingeschränkten Bauchspeicheldrüsenfunktion (exokrine Pankreasinsuffizienz, EPI) kann der Hund Nahrungsfette nicht mehr verdauen. Die Fette bleiben im Darm und führen zu Blähungen und Durchfall. Darüber hinaus blockieren die Fette im Darm die Aufnahme von Vitaminen und anderen wichtigen Nährstoffen.

Es kommt auf Dauer zu einer Mangelernährung, die Heißhungerattacken und Hautproblem verursachen kann. Die Diagnose EPI stellt der Tierarzt mithilfe spezieller Kot- und Blutuntersuchungen. Behandelt wird die Krankheit lebenslang, indem man der Nahrung Enzyme zufügt, welche die Fettverdauung übernehmen.

2. Darmerkrankungen bei Hunden

In Fällen von chronischen Darmentzündungen ohne eindeutigen Ursachen führt man diagnostische Behandlungsversuche durch. Man unterscheidet die Erkrankungen, hinsichtlich wie gut der Hund auf eine bestimmte Therapie anspricht, zwischen:

  • Futter responsive Enteropathie (FRE)
  • Antibiotika responsive Enteropathie (ARE)
  • Darmentzündung ohne feststellbaren Grund" (IBD)

Am häufigsten kommt die Futterunverträglichkeit (FRE) vor, die man mit einer speziellen Diät in den Griff bekommen kann. Entscheidend für den Erfolg der Therapie und damit auch für die Diagnose ist, dass ein Hund mit Verdacht auf diese Erkrankung tatsächlich nur sein Diätfutter bekommt und nichts anderes.

Bis das Tier unter der Diät keine Verdauungsstörungen mehr hat, können zwei bis vier Wochen vergehen. Solange weiß man also nicht, ob der Hund tatsächlich unter einer FRE leidet. Wenn die diagnostische Diät keinen Erfolg zeigt, kommt ein Versuch mit speziellen Antibiotika infrage.

3. Giardien als Ursache

Eine häufige Ursache für immer wiederkehrende Durchfälle bei Hunden unter einem Jahr sind Giardien. Das sind einzellige Darmparasiten, mit denen sich der Hund überall infizieren kann, beispielsweise an anderen Hundhaufen. Die Darmschleimhaut ausgewachsener gesunder Hunde kann Giardien in der Regel gut in Schach halten, so dass die Tiere trotz einer Infektion keine Symptome zeigen. Junghunde hingegen leiden unter hartnäckigen Durchfällen.

Abgesehen vom Durchfall sind die betroffenen Hunde meist fit und munter. Eine Erkrankung an Giardien weist der Tierarzt mithilfe einer Kotuntersuchung nach. Neben der Behandlung mit speziellen Antiparasitika ist strenge Hygiene zur Vermeidung erneuter Infektionen wichtig, denn leicht werden aus diesen Parasiten Stammgäste und der Durchfall zum Dauerproblem. In einer Berliner Studie aus dem Jahr 2017 verursachten Giardien sechs Prozent der chronischen Durchfälle bei Hunden.

Als chronisch bezeichnet man Durchfälle, die drei Wochen und länger anhalten oder immer wieder auftreten.
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In unserem Podcast sprechen wir mit Dr. Julia Fritz, Tierärztin und Ernährungsexpertin, zum Thema Verdauung bei Hunden. Hören Sie gleich mal rein! 

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Wer krank ist muss sich ausruhen: Geben Sie einem Hund mit Durchfall genug Ruhe.© Stock.Adobe.com/Dima Berlin

Therapie und Diagnose

Durchfall beim Hund kann auch schwerwiegende Ursachen, wie Vergiftungen, Organerkrankungen oder starke Infektionen haben, die von einem Tierarzt genauer untersucht und möglicherweise sogar medikamentös behandelt werden sollten.

Das kann nötig sein, wenn der Durchfall beim Hund chronisch immer wieder auftaucht oder folgende Symptome auftreten:

  • Blutiger Durchfall
  • Gelber Durchfall
  • häufig wiederkehrender wässriger Durchfall
  • Erbrechen
  • starke Bauchschmerzen
  • mehr als 40 °C Fieber
  • Hund ist lethargisch oder apathisch

Gegebenenfalls kann es hilfreich sein eine Kotprobe mit zum Tierarzt zu bringen. Diese kann dann im Labor auf verschiedenste Ursachen untersucht werden.

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Laboruntersuchungen von Blut und Kot sind nötig, um die Ursache des Durchfalls zu finden.© ryanking999 – stock.adobe.com

Individuelle Therapie für Hunde mit Durchfall

Bei einer Darmentzündung ohne feststellbaren Grund versucht der Tierarzt die Entzündung durch Medikamente zu lindern.

Um die Dosierung möglichst gering zu halten und so Nebenwirkungen vorzubeugen, erhält der Hund reizarme Kost, in der Regel ein Anti-Allergiefutter. Ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel, wie Omega-Fettsäuren, wirken entzündungshemmend und unterstützen so zusätzlich die Therapie. Da Stress und Angst Durchfälle auslösen oder verstärken können, hilft es, insbesondere bei nervösen Hunden, Stressquellen zu identifizieren und wenn möglich auszuschalten. Ist der Hund ruhig, wirkt sich das positiv auf den Heilungsprozess aus. 

Bei der Darmentzündung ohne feststellbaren Grund muss man sich im Einzelfall an die richtige Therapie herantasten, denn was bei dem einen Hund gut wirkt, hilft bei einem anderen überhaupt nicht. Leider gibt es auch Fälle, in denen trotz aller Bemühungen keine Besserung zu erzielen ist.

Eine Heilung der Darmentzündung ohne feststellbaren Grund ist in der Regel unmöglich und der Hund muss ein Leben lang behandelt werden. Aber wenn die richtige individuelle Therapie erst gefunden ist, kann man die Symptome effektiv lindern. Rückfälle können zwar immer wieder vorkommen, sind aber auch wieder in den Griff zu bekommen. Viele Besitzer können die Krankheit ihres Hundes so gut unter Kontrolle bringen, dass Hund und Mensch, gut damit leben können.

Durchfall bei Welpen und Junghunden

Bei Welpen und Junghunden stehen Allgemeininfektionen und hartnäckige Parasiten an erster Stelle der Ursachen für komplizierte Durchfälle. Besonders gefährlich sind Infektionen wie Parvovirose, Staupe und Leptospirose, die zu schweren Allgemeinerkrankungen und zum Teil auch zum Tod des Hundes führen können.

Allen drei Krankheiten, oder zumindest einem schweren Krankheitsverlauf, kann man durch Impfungen vorbeugen.

Hund hat Durchfall: Weitere Tipps und Hinweise

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