Futterumstellung beim Hund: Das sollten Sie beachten
Eine Futterumstellung kann Halter und Hunde vor eine Herausforderung stellen. In welchen Fällen sie wirklich notwendig ist und wie Sie richtig vorgehen, das lesen Sie hier.
Die richtige Fütterung des Hundes ist elementar für seine Gesundheit. Kein Wunder, dass sich immer mehr Halter genauestens damit auseinandersetzen und auch verschiedene Fütterungsarten ausprobieren. Da wir auch nicht eintönig essen, möchten wir ebenso unseren Vierbeinern Abwechslung im Napf bieten. Dabei macht eine Futterumstellung nur in bestimmten Fällen Sinn und kann dem Hund eventuell sogar gesundheitlich schaden.
Inhaltsübersicht:
- Braucht der Hund Abwechslung im Napf?
- Futterumstellung beim Hund: Wann sie notwendig ist
- Futterumstellung: So geht es richtig
- Mögliche Nebenwirkungen der Futterumstellung beim Hund
- Verträgt Ihr Hund das neue Futter?
Braucht der Hund Abwechslung im Napf?
Eintönigkeit beim Essen ist für uns Menschen ziemlich langweilig und langfristig auch ungesund. Da wir uns Abwechslung wünschen, möchten viele Halter auch Ihren Hunden mehr bieten als immer nur ein und dasselbe Futter. Was für den Menschen gilt, muss aber nicht zwangsläufig auch für Hunde gelten. Selbst der Wolf erlegt in der Wildnis häufig die gleichen Tiere und hat einen Speiseplan, der nicht sonderlich variiert. Ähnlich ist es bei unseren Hunden, die nicht zwangsweise Abwechslung im Futternapf brauchen.
Natürlich ist es für Hunde spannend, wenn ihr Futter anders riecht und schmeckt. Dabei unterliegen sie aber eher dem Reiz des Neuen. Wenn Sie Ihrem Hund trotzdem Abwechslung bieten möchten, können Sie die Geschmacksrichtung wechseln, oder eine neue Fütterungsart ausprobieren, wie beispielsweise:
- BARF
- vegetarisches Futter
- veganes Futter
- Trockenfutter
- Nassfutter
Die Futterumstellung ist bei Hunden, die von Krankheiten oder Übergewicht betroffen sind, ein Muss. Auch in dem Fall, dass die Hündin trächtig ist, muss eine Futterumstellung vorgenommen werden. Damit sie nicht ungewollt Junge bekommt, sollten Sie genau wissen, wann Ihre Hündin läufig ist.
Gleiches gilt für Hunde in der Wachstumsphase. Zudem ist es wichtig, dass Sie ein Futter wählen, das alle ernährungsphysiologischen Bedürfnisse des Welpen erfüllt.
Für die Futterumstellung sollten Sie 10 bis 14 Tage einplanen.
Einige Anwendungsfälle von Futterumstellung
Es gibt unterschiedliche Situationen, in denen eine Futterumstellung beim Hund sinnvoll oder sogar notwendig sein kann. Dies sind einige Anwendungsfälle, wie eine Futterumstellung umgesetzt werden kann.
- Futterumstellung von 3 auf 2 Mahlzeiten: Eine Reduzierung der Mahlzeiten kann nötig sein, wenn der Welpe zu einem erwachsenen Hund herangewachsen ist, um so aufgrund des veränderten Stoffwechsels einen ausgeglichenen Energiehaushalt herzustellen. Auch bei Übergewicht kann die Umstellung auf zwei Mahlzeiten dabei helfen, die Kalorienzufuhr zu kontrollieren.
- Futterumstellung von Nass- auf Trockenfutter: Hochwertiges Trockenfutter kann bei Hunden als Alleinfutter ausreichen und hat einige Vorteile, wenn es den spezifischen Bedürfnissen des Hundes entspricht. So kann Trockenfutter beispielsweise die Zahnreinigung von Hunden unterstützen, was besonders bei Hunden mit einer Anfälligkeit für Zahnprobleme vorteilhaft sein kann. Trockenfutter enthält außerdem oftmals weniger Kalorien, was bei der Gewichtskontrolle des Hundes hilfreich sein kann. Es kann außerdem nicht so geschlungen werden wie Nassfutter. Zu beachten ist allerdings, dass Ihr Hund mehr Wasser zu sich nehmen muss, wenn er kein Nassfutter mehr frisst.
- Futterumstellung nach Schonkost: Schonkost für Hunde wird häufig eingesetzt, um Verdauungsprobleme zu lindern, wenn er an Magen-Darm-Beschwerden leidet. In der Regel wird empfohlen, die Schonkost für etwa 2-3 Tage zu geben oder bis sich die Magen-Darm-Symptome verbessert haben. Genau wie die Futterumstellung auf Schonkost durchgeführt werden soll, sollte sie auch wieder rückgängig gemacht werden. Nach und nach sollte das alte Futter wieder dazugegeben werden und der Anteil an Schonkost jeden Tag langsam reduziert werden.
- Futterumstellung bei Unverträglichkeit: Die Futterumstellung bei Unverträglichkeiten besteht normalerweise darin, das aktuelle Futter des Hundes durch ein hypoallergenes Hundefutter zu ersetzen. Hypoallergenes Futter enthält speziell ausgewählte Protein- und Kohlenhydratquellen, die weniger wahrscheinlich allergische Reaktionen auslösen. Es gibt auch spezielle Futteroptionen, die bestimmte Inhaltsstoffe wie Getreide, Gluten oder tierische Nebenerzeugnisse ausschließen.
Futterumstellung beim Hund: Wann sie notwendig ist
Das Hundefutter umzustellen kann zwar für Abwechslung beim Hund sorgen, ist bei Gesunden Hunden jedoch nicht zwingend notwendig. Es gibt aber auch Vierbeiner, für die eine Futterumstellung wichtig ist ist. Das gilt für Hunde die:
- trächtig sind
- laktieren
- übergewichtig sind
- eine Unverträglichkeit haben
- unter Allergien leiden
- altersbedingt anderes Futter brauchen (Junior, Adult, Senior)
- chronische Erkrankungen haben
Bei dem großen Futterangebot tut man sich schnell schwer damit, das richtige zu Futter für den Hund zu finden. Die sicherste Variante ist alles in Absprache mit dem Tierarzt durchzuführen. Der kennt Ihren Hund und weiß, auf welche Bedürfnisse das Futter abgestimmt werden muss. Bei ihm können Sie sich Empfehlungen einholen.
Wechseln Sie das Futter nicht zu häufig. Zum einen muss sich der Magen-Darm-Trakt erst daran gewöhnen. Zum anderen kann es sein, dass Sie Ihren Hund zu einem pingeligen Fresser erziehen.
Futterumstellung: So geht es richtig
Eine Futterumstellung geschieht nicht von heute auf morgen und auch nicht in drei Tagen. Der Magen-Darm-Trakt ist sehr sensibel und auf das bisherige Futter eingestellt. Eine abrupte Umstellung kann für den Hund unangenehme Folgen haben. Das kann sich an folgenden Symptomen zeigen:
Die Umgewöhnug bei der Futterumstellung beim Hund sollte schrittweise und behutsam erfolgen, um beim Hund Magen-Darm-Probleme oder Verdauungsstörungen zu vermeiden.
Sollte Ihr Hund an einer chronischen Erkrankung oder Allergien leiden, kann es sein, dass die Futterumstellung schneller vollzogen wird. Dies entscheidet dann der Tierarzt.
Wenn Sie von BARF oder Nassfutter auf Trockenfutter wechseln, müssen Sie unbedingt darauf achten, dass Ihr Hund den Flüssigkeitsverlust durch das neue Futter ausgleichen kann. Das gelingt, indem Sie immer einen Wassernapf neben das Futter stellen, oder das Trockenfutter mit etwas Wasser einweichen. Geschieht dies nicht, kann es zu Verdauungsproblemen und Verstopfungen beim Hund kommen. Wenn der Kot zu trocken ist, wird dieser hart und gelangt gar nicht oder nur sehr schwer zum Enddarm des Hundes.
Mögliche Nebenwirkungen einer Futterumstellung beim Hund
Jeder Hund reagiert unterschiedlich auf eine Futterumstellung. Ob Ihr Hund die Umstellung verträgt, sollte deshalb allgemein von einem Tierarzt überprüft werden.
Es kann also sein, dass Sie die Futterumstellung wie empfohlen umsetzen und sich dennoch Nebenwirkungen zeigen. Einigen davon sind harmlos und vergehen mit der Zeit durch Gewöhnung des Hundes an seine neue Fütterung. Andere hingegen können auf Probleme bei der Umstellung oder Magen-Darm-Beschwerden hindeuten, wobei dann unbedingt die Rücksprache mit einem Tierarzt nötig ist.
Dies sind einige Symptome, die als Nebenwirkungen der Futterumstellung beim Hund auftreten können:
- Durchfall beim Hund: Trotz langsamer Umgewöhnung, kann die Futterumstellung zu Durchfall und Bauchschmerzen beim Hund führen. Lesen Sie, wie Sie den Hund bei Bauchschmerzen unterstützen können. Wie lange Durchfall ist normal? In den meisten Fällen sollte der Durchfall innerhalb weniger Tage abklingen. Wenn der Durchfall jedoch anhält oder sehr stark ist, ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren.
- Hund frisst nicht:Einige Hunde können bei Futterumstellung vorübergehend das neue Futter ablehnen oder weniger fressen als gewöhnlich. Geben Sie Ihrem Hund Zeit sich an die neue Fütterung zu gewöhnen. Wenn der Hund tatsächlich bedenklich wenig frisst und diese Fressunlust mehrere Tage anhält, sollten Sie einen Tierarzt hinzuziehen.
- Hund trinkt viel: Ein gesteigerter Durst kann eine Reaktion des Körpers auf die Futterumstellung sein. Besonders bei der Umstellung von Feucht- auf Trockenfutter können Hunde mehr trinken, weil der Körper mit mehr Flüssigkeit versorgt werden muss. Solange der Hund normal uriniert und nicht andere Anzeichen von Dehydration zeigt, ist dies normalerweise kein Grund zur Sorge.
- Hund ist müde:Manche Hunde können während der Futterumstellung vorübergehend müder oder lethargischer sein. Dies kann mit der Anpassung des Körpers an das neue Futter zusammenhängen. Solange der Hund keine anderen alarmierenden Symptome zeigt, sollte sich die Müdigkeit innerhalb kurzer Zeit von selbst verbessern.
- Hund hat Blähungen: Einige Hunde können während der Futterumstellung vermehrt blähen und verstärkte Blähungen zeigen. Dies kann auf eine vorübergehende Unverträglichkeit des neuen Futters zurückzuführen sein. Wenn die Blähungen jedoch sehr stark sind oder von anderen Symptomen begleitet werden, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen.
- Juckreiz: Bei manchen Hunden kann eine Futterumstellung zu erhöhtem Juckreiz führen. Dies kann auf eine allergische Reaktion oder Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Bestandteilen des neuen Futters zurückzuführen sein. Ein Tierarzt kann bei der Diagnose und Behandlung von allergischen Reaktionen helfen.
- Erbrechen beim Hund: Einige Hunde können während der Futterumstellung häufiger erbrechen. Dies kann auf eine Unverträglichkeit des neuen Futters hinweisen. Wenn das Erbrechen anhält oder sehr stark ist, sollte ein Tierarzt hinzugezogen werden.
- Hund stinkt: Veränderungen im Futter können auch Veränderungen im Geruch des Hundes verursachen. Dies kann vorübergehend sein und sich normalisieren, sobald sich der Körper an das neue Futter gewöhnt hat.
Verträgt Ihr Hund das neue Futter?
Damit sich Ihr Hund an das neue Futter gewöhnen kann, sollten Sie ihm genügend Zeit geben und die Futterumstellung Schritt für Schritt durchführen. Üben Sie sich in Geduld, wenn sich Ihr Hund selbst nach zwei Wochen noch etwas schwertut. Sollten Sie sich unsicher sein, können Sie jederzeit Ihren Tierarzt zurate ziehen.
Sollte sich Ihr Hund nach zwei bis drei Wochen noch nicht an das Futter gewöhnt haben, wird er es mit großer Wahrscheinlichkeit einfach nicht vertragen. An diesen Faktoren erkennen Sie, ob Ihr Hund das neue Futter verträgt:
- Veränderung der Kotkonsistenz (Durchfall, Normalisierung, Verstopfung)
- Auftreten von Blähungen
- Hautgesundheit (Schuppenbildung oder -rückgang, Juckreiz)
- Fellbeschaffenheit (matt, glänzend, stumpf)
- Kontrollwiegen (Gewichtszunahme oder -verlust)
- Blutuntersuchungen (bei chronischen und organischen Erkrankungen)
Die Futterumstellung kann eine Herausforderung sein, ist jedoch für die Gesundheit Ihres Hundes enorm wichtig. Bei Unsicherheiten sollten Sie dies immer gemeinsam mit Ihrem Tierarzt durchführen und regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchführen lassen. So können Sie sehen, ob die Umstellung erfolgreich war.
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