Fieber beim Hund richtig messen und behandeln

Wie Sie die Temperatur Ihres Hundes richtig messen und was Sie tun müssen, wenn er Fieber hat, lesen Sie hier.

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Fieber beim Hund kann viele Ursachen haben.© stock.adobe.com/135pixels

Ob ein Hund gerade Fieber hat oder nicht, ist meist schwer zu erkennen. Zwar geben einige deutliche Anzeichen einen Hinweis darauf. Trotzdem erkennen Sie nur mit einem Thermometer zuverlässig, ob Ihr Hund wirklich Fieber hat.

Damit Sie bei Ihrem Hund richtig Fieber messen und entsprechend handeln können, erfahren Sie hier die Antworten auf diese Fragen:

Ab wann hat ein Hund Fieber?

Bei Hunden liegt die normale Körpertemperatur bei 37,5 bis 39 Grad. Damit ist sie etwas höher als die des Menschen. Ab 40 Grad spricht man bei Hunden von Fieber. Lebensbedrohlich wird es für den Hund bei einer Temperatur von 41 Grad.

Beachten Sie: Morgens ist die Körpertemperatur des Hundes am niedrigsten. Sie kann bei manchen Aktivitäten leicht ansteigen, wie beim

  • Hundesport
  • langen Aufenthalt in der Sonne
  • Autofahren
  • Herumtoben
  • Fressen
Tipp: Messen Sie die Temperatur Ihres Hundes frühestens eine Stunde nach diesen Aktivitäten. So bekommen Sie ein genaues Messergebnis.

Fieber bei Welpen

Welpen haben eine etwas höhere Körpertemperatur als erwachsene Hunde. Sie liegt bei 38 bis 39,5 Grad. Steigt die Temperatur über 39,5 Grad, hat der Welpe Fieber. Die Anzeichen für Fieber und die Ursachen können dieselben sein wie bei erwachsenen Hunden.

Viele Welpen haben während des Zahnwechsels eine etwas erhöhte Temperatur. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge.
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Welpen haben oft während des Zahnwechsels erhöhte Temperatur.© stock.adobe.com/Ocskay Mark

Fieber beim Hund messen

Vermuten Sie, dass Ihr Hund Fieber hat, sollten Sie seine Körpertemperatur messen. Das geht am besten mit dem richtigen Thermometer. Aber auch wenn Sie kein Thermometer zur Verfügung haben, können Sie feststellen, ob seine Temperatur erhöht ist.

Fieberthermometer für Hunde

Um Fieber beim Hund zu messen, verwenden Sie am besten ein digitales Thermometer oder eines speziell für Hunde. Der Vorteil: Die Temperatur wird schnell gemessen, sodass der Hund nur wenige Sekunden stillhalten muss.

In nur 10 Sekunden erhalten Sie ein genaues Messergebnis mit dem Thermometer Microlife VT 1831*. Es ist wasserdicht, hat eine Memory-Funktion und gibt einen Signalton von sich.

Um das Messen für den Hund so angenehm wie möglich zu machen, gibt es das Hunde-Fieberthermometer „Geratherm flex“*. Die flexible Spitze erlaubt Biegungen bis zu 45 Grad. Es ist wasserdicht und speichert den letzten Messwert.

Kein Thermometer – was dann?

Haben Sie kein Fieberthermometer zur Hand, können Sie auf anderem Wege die Körpertemperatur Ihres Hundes überprüfen. Das Messen mit dem Thermometer ist aber viel genauer und zuverlässiger.

Sie können erfühlen, ob die Temperatur Ihres Hundes erhöht ist. Legen Sie Ihren Handrücken dafür auf eine Stelle, die wenig behaart ist. Dafür eignen sich beispielsweise

  • Pfoten
  • Lendenbereich
  • Schnauze
  • Achseln
  • Ohren

Fühlen sich diese Körperstellen ungewöhnlich warm an, hat Ihr Hund vermutlich Fieber. Überprüfen Sie auch das Zahnfleisch: Ist es warm, trocken und stärker gerötet als sonst, ist die Körpertemperatur vermutlich erhöht.

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Heiße Ohren können auf Fieber hindeuten.© stock.adobe.com/rodimovpavel

Richtig Fieber messen beim Hund

Die Körpertemperatur wird bei Hunden rektal gemessen, weil das die zuverlässigsten Messergebnisse liefert. So messen Sie Fieber bei Ihrem Hund:

  1. Schmieren Sie etwas Vaseline auf das Thermometer, um das Messen für Ihren Hund angenehmer zu machen.
  2. Holen Sie eine zweite Person, die Ihnen hilft. Sie soll den Hund festhalten und ablenken. Gerade Hunde, bei denen noch nie Fieber gemessen wurde, könnten aus Angst aggressiv reagieren.
  3. Führen Sie das Thermometer langsam und vorsichtig wenige Zentimeter in den After des Hundes ein.
  4. Wichtig: Die Spitze des Thermometers sollte behutsam an die Innenseite des Enddarms gehalten werden. Besteht kein Kontakt zur Haut, wird nur die Darmluft gemessen.
  5. Nach der Messung reinigen Sie das Thermometer gründlich, um zu vermeiden, dass sich Bakterien verteilen.
Messungen an Ohren, Mund und Achseln sind bei Hunden nicht sinnvoll. Der Hund könnte das Thermometer zerbeißen und Messungen an behaarten Stellen liefern ungenaue Werte.
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Das rektale Fiebermessen ist sehr genau.© stock.adobe.com/o_lypa

Anzeichen für Fieber beim Hund

Wann man Fieber beim Hund messen sollte, ist ganz klar: Verschiedene Anzeichen verraten Ihnen, dass die Körpertemperatur Ihres Hundes zu hoch sein könnte. Dazu gehören körperliche Veränderungen, wie

Auch am Verhalten Ihres Hundes können Sie erkennen, dass er Fieber hat:

Trifft auf Ihren Hund mindestens eine dieser Auffälligkeiten zu, ist es ratsam, Fieber zu messen.

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Ist der Hund schlapp, hat er vielleicht Fieber.© stock.adobe.com/Wellnhofer Designs

Was ist zu tun, wenn der Hund Fieber hat?

Haben Sie bei Ihrem Hund Fieber festgestellt, müssen Sie nicht unbedingt gleich zum Tierarzt. Fieber ist eine körpereigene Abwehrreaktion, bei der das Immunsystem auf Hochtouren arbeitet. Sie sollten erst den Tierarzt aufsuchen, wenn

  • die Körpertemperatur sich der 41-Grad-Marke nähert
  • Sie das Fieber trotz entsprechender Maßnahmen nicht senken können
  • Ihr Hund alt oder vorerkrankt ist
  • ein Welpe betroffen ist (schnellere Dehydration)
  • Sie unsicher sind, ob Ihr Hund Fieber hat

Der Tierarzt kann das Fieber mithilfe von Medikamenten senken und gleich die Ursache für das Fieber herausfinden. Denn genau diese und nicht das Fieber selbst muss bekämpft werden, um dem Hund wirklich zu helfen.

Erste Hilfe-Maßnahmen bei Fieber sind trotzdem wichtig, damit der Hund nicht überhitzt oder dehydriert. Hat Ihr Hund Fieber, sollten Sie Folgendes tun:

  • Lassen Sie Ihren Hund sich ausruhen. Im Schlaf kann sich der Hundekörper am schnellsten erholen.
  • Bringen Sie Ihren Hund in einen kühlen und abgedunkelten Raum, damit er abkühlt.
  • Gassirunden halten Sie möglichst kurz.
  • Bieten Sie Ihrem Hund ausreichend Wasser an. Trinkt er nicht von selbst, können Sie mit einem Löffel oder einer Spritze (ohne Nadel) Wasser in sein Maul geben.
  • Verweigert Ihr Hund Futter, können Sie ihm eine abgekühlte, salzlose Fleisch- oder Gemüsebrühe anbieten. So nimmt er Flüssigkeit und Nährstoffe auf.
  • Beobachten Sie Ihren Hund und messen Sie regelmäßig die Körpertemperatur.

Um Ihrem Hund zu helfen, können Sie ihm auch kalte Wadenwickel machen: Legen Sie dafür Handtücher in kaltes Wasser, wringen Sie sie aus und legen Sie sie auf seine Beine oder den Nacken.

Verzichten Sie darauf, Ihren Hund kalt abzuduschen und verwenden Sie auch keine Medikamente für Menschen. Diese können unter Umständen tödlich für Ihren Hund sein.
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Auf Fliesen kann der Hund abkühlen.© stock.adobe.com/Sonja Birkelbach

Mögliche Ursachen für Fieber bei Hunden

Mit der erhöhten Temperatur versucht der Körper Erreger abzuwehren. Das Immunsystem des Hundes arbeitet intensiv. Fieber ist also ein Symptom und es kann auf viele verschiedene Krankheiten hinweisen. Dazu gehören:

Greifen Bakterien den Hundekörper an oder liegt eine Entzündung vor, kommt es zu Fieber. Beim Hund könnte beispielsweise die Lunge, der Darm, die Blase, das Herz, die Haut oder die Gebärmutter entzündet sein. Häufig verursachen auch Entzündungen im Maul des Hundes Fieber. Auch Abszesse können der Grund für eine erhöhte Temperatur sein.

Auch Viren können Fieber beim Hund auslösen. Häufig werden virale Infekte von anderen Symptomen begleitet, wie Husten. Erkältungen und Zwingerhusten können beispielsweise die Ursache von Fieber beim Hund sein.

Verschiedene Parasiten, die beim Hund vorkommen, können für Fieber verantwortlich sein. Zecken können beispielsweise Borreliose übertragen. Diese Krankheit kann eine hohe Körpertemperatur zur Folge haben. Auch Giardien (Bakterien im Darm) lösen nicht nur Durchfall, Bauchkrämpfe und Blähungen, sondern auch Fieber beim Hund aus.

Hat der Hund etwas aufgenommen, das für ihn giftig ist, reagiert sein Körper möglicherweise mit Fieber. Das kann bei Schneckenkorn, Xylitol (Süßungsmittel) oder Frostschutzmittel zum Beispiel der Fall sein. Häufig erkennt man auch am Fieber, dass der Hund einen Giftköder aufgenommen hat. 

Bekommt Ihr Hund Fieber, nachdem er vor höchsten 48 Stunden geimpft wurde, ist das eine normale Reaktion des Körpers. Wichtig ist aber zu kontrollieren, dass das Fieber nicht weiter ansteigt. Auch als Nebenwirkung bestimmter Medikamente kann Fieber beim Hund auftreten. Halten Sie dazu am besten Rücksprache mit Ihrem Tierarzt.

Bei Tumoren oder Rheuma kann es zu Fieber beim Hund kommen.

Denken Sie daran: Fieber ist eine körpereigene Abwehrreaktion, die wichtig ist. Deswegen sollten Sie sich nicht zu große Sorgen machen, wenn Ihr Hund Fieber hat. Sinkt das Fieber allerdings trotz entsprechender Maßnahmen nicht, oder übersteigt es die 41-Grad-Marke, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

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