Todesfalle Osterfeuer
Jedes Jahr erfreuen sich viele Menschen an dem traditionellen Osterfeuer. für zahlreiche Tiere bedeuten diese jedoch einen grausamen Feuertod. wir haben fünf Tipps für ein tierfreundliches Osterfeuer.
Das Osterfeuer ist ein Brauch, auf den sich viele Menschen zu dieser Jahreszeit freuen. Woran jedoch die wenigsten denken, ist welche Gefahr sie für Wildtiere darstellen. Damit Sie auf diesen Brauch nicht verzichten müssen, haben wir fünf Tipps, mit denen Sie ein tierfreundliches Ostern feiern können.
Die Tradition des Osterfeuers
Die Tradition des Osterfeuers, üblicherweise vom Ostersamstag bis zum Ostersonntag, ist fest im Brauchtum verankert. Dabei wird ein imposanter Holzstapel errichtet, der später feierlich entzündet wird. Diese alte Sitte wird hauptsächlich in nord- und mitteldeutschen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gepflegt.
Ihre Wurzeln reichen bis ins skandinavische Gebiet zurück, doch sogar im alten Ägypten wurden Feuer entfacht, um den Winter durch die wärmenden Flammen zu vertreiben. Im Rahmen des christlichen Glaubens erhält das Osterfeuer eine zusätzliche Bedeutung, wenn die Osterkerze entzündet wird, ein Symbol für Jesus Christus als das Licht der Welt, welches dann feierlich in die Kirche getragen wird.
Traditionell wird das Osterfeuer an folgenden Tagen entzündet:
- Gründonnerstag
- Samstag vor Ostern
- Ostersonntag
- Ostermontag
Die Gefahr für Wildtiere
Wildtiere nutzen Reisighaufen oft als Rückzugsort, besonders im Frühling, wenn sie Nachwuchs haben. Für sie ist dieser Ort ein sicherer Zufluchtsort, um ihre Jungen zu schützen. Wenn jedoch das Holzfeuer entzündet wird, kann es tragischerweise dazu führen, dass die Tiere darin gefangen sind und qualvoll sterben.
Um Wildtiere und dessen Nachwuchs zu schützen, sollte das Holz für das Osterfeuer idealerweise erst unmittelbar vor dem Entzünden aufgeschichtet werden. Alternativ kann der Haufen vor dem Entzünden einmal umgeschichtet werden, um den Tieren eine Fluchtmöglichkeit zu geben. Durch das Umsetzen des Holzes können viele Wildtiere bereits von selbst entkommen. Dieser kleine Akt der Rücksichtnahme kann das Leid und den Tod zahlreicher unschuldiger Tiere verhindern.
„Jedes Jahr verbrennen viele Tiere qualvoll bei lebendigem Leib in Osterfeuern, weil keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden. Dieses Leid ist leicht zu vermeiden, wenn einige wenige Schritte beachtet werden. Bestenfalls wird auf das Abbrennen aber komplett verzichtet und der Stapel den Tieren dauerhaft als Unterkunft überlassen", so Peter Höffken von PETA Deutschland.
5 Tipps für ein tierfreundliches Osterfeuer
1. Es braucht mehr als nur Lärm
Es reicht nicht aus, einfach nur Lärm zu machen, um die Tiere aus dem Holzhaufen für das Osterfeuer zu vertreiben. Gerade im Frühling ziehen viele Tiere ihre Jungen auf und suchen nach sicheren Behausungen. Die unerfahrenen Jungtiere mit ihren Eltern lassen sich daher meistens nicht von lauten Geräuschen zum Verlassen bewegen.
2.Holzhaufen kontrollieren
Es ist wichtig, den Boden des Holzhaufens zu kontrollieren, da sich einige Tiere bei Gefahr zusammenrollen oder ducken, anstatt zu flüchten. Nachtaktive Tiere verbringen den Tag oder Abend eher inaktiv in Verstecken. Daher sollte auch der Boden unter dem Reisig sorgsam geprüft werden.
3.Holzhaufen locker schichten
Es ist ratsam, das Holz locker aufzuschichten, da ein lockerer Aufbau im unteren Bereich des Holzhaufens ihn weniger attraktiv als Versteck für Wildtiere macht. Optimal ist es, wenn man hindurchschauen kann.
4.Tiere im Winterschlaf nicht stören
Beim Sammeln des Brennmaterials sollte darauf geachtet werden, keine Wildtiere in ihrem Winterschlaf zu stören.
5.Mitmenschen aufklären
Es ist wichtig, andere über die Gefahren für Wildtiere beim Osterfeuer-Brauch aufzuklären. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, wie gefährlich das Verbrennen von Totholzstapeln für Wildtiere sein kann. Deshalb ist es sinnvoll, Freunde und Verwandte über die oben genannten Vorsichtsmaßnahmen zu informieren. Totholzstapel sind ideale Behausungen für viele Säugetier- und Insektenarten. Sie nicht abzubrennen und dauerhaft den Tieren und der Natur zu überlassen, rettet Leben und trägt zum Artenschutz bei.
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