Katze erziehen leicht gemacht

Katzen lassen sich nicht erziehen? Das ist ein Mythos. Selbst dickköpfige Katzen sind erziehbar. Wie die Erziehung sogar Spaß machen kann, erfahren Sie hier.

Katze_erziehen_Aufmacher.jpg
Auch Katzen können erzogen werden.© stock.adobe.com/svetlana

Katzen sind durchaus erziehbar und können sogar Tricks erlernen. Sie können lernen, was sie dürfen und was nicht. Allerdings funktioniert bei ihnen die Erziehung anders als bei Hunden, die oftmals ihren Besitzern einfach gefallen möchten. Katzen sind sehr clever und tun nur das, was sich für sie auch lohnt. Und genau das müssen Sie nutzen: Die Katze muss mögen, was sie tut.

Geschickte, liebevolle und geduldige Überzeugungskraft ist hier gefragt. Drill oder Training hat in der Katzenerziehung nichts verloren. Natürlich sollte sie dabei nicht vermenschlicht werden: Die Katze ist und bleibt ein Tier mit einem eigenen Kopf und eigenen Bedürfnissen.

Wer die natürlichen Bedürfnisse seines Haustiers respektiert, erfüllt und zusätzlich auf folgende Regeln achtet, kann seine Katze erfolgreich erziehen.

1. Niemals bestrafen!

Wollen Sie Ihrer Katze beibringen, was sie darf und was sie nicht darf, sollten Sie auf Bestrafung verzichten. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie sie auf frischer Tat ertappen oder den „Tatort“ erst Stunden später entdecken: Bestrafung gehört zu den sieben Todsünden der Katzenerziehung.

Im schlimmsten Fall wird Ihre Katze Sie mit einer potenziellen Gefahr gleichsetzen und ängstlich bis aggressiv auf Sie reagieren. Das gegenseitige Vertrauen kann dann lang anhaltend gestört sein.

Katze_erziehen_Inline1.jpg
Die Katze zu bestrafen, schürt nur Angst. © stock.adobe.com/Nataliia Pyzhova

2. Keine Gewalt!

Es sollte selbstverständlich sein, dass Sie Ihre Katze gewaltfrei erziehen. Das Packen der Katze im Nackenfell, lautes Schimpfen und bedrohliche Gesten sowie vermeintliches "Anfauchen" in der Absicht, die Katzenmutter zu imitieren, bringen in der Erziehung nichts.

3. Kein Zwang!

Dazu gehört auch, die Pfoten in die Hand zu nehmen und damit über den Kratzbaum zu fahren, um der Katze „richtiges“ Kratzverhalten zu zeigen. Das funktioniert garantiert nicht. Derlei zwanghafte Aktionen sind Katzen zuwider. Verzichten Sie also darauf.

4. Positiv verstärken!

Positive Verstärkung ist das A und O der Katzenerziehung. Passen Sie das Lebensumfeld Ihrer Katze ihren natürlichen Bedürfnissen an und belohnen Sie sie immer wieder, wenn sie ein erwünschtes Verhalten zeigt (zum Beispiel die Nutzung des Kratzbaums statt des Sofas).

Katze_erziehen_Inline2.jpg
Belohnen Sie Ihre Katze. © stock.adobe.com/Crystal Sing

Leckerlis für Katzen

Auf die richtige Belohnung kommt es an! Hier finden Sie köstliche Leckerlis für Katzen:

5. Konsequent bleiben!

Erfolgreiche Katzenerziehung steht und fällt mit der Konsequenz des Menschen. Was heute verboten ist, darf morgen nicht "ausnahmsweise" erlaubt sein – das würde jede Katze zu ihrem Vorteil nutzen. Stellen Sie sicher, dass alle Familienmitglieder an einem Strang ziehen.

6. Reglmäßig üben!

Katzen sind Gewohnheitstiere und integrieren liebgewonnene Routinen rasch in ihren Tagesablauf. Regelmäßige Wiederholungen (nicht zu viele am Stück!) festigen nicht nur das Erlernte, sondern auch die Katze-Mensch-Bindung.

7. Harmonie schaffen!

Stress und/oder Mobbing können Probleme darstellen und alle Bemühung zunichtemachen. Daher sollten zugrundeliegende Konflikte zwischen Katzen oder Katze und Mensch immer bereinigt werden. Hier können auch Pheromone unterstützend wirken.

Katze_erziehen_Inline3.jpg
Entspannte Katzen lassen sich besser erziehen. © stock.adobe.com/Chalabala

8. Lebensumstände der Katze berücksichtigen!

Katzen werden verhaltensauffällig, wenn sie ihre Instinkte nicht ausleben können. Daher ist es enorm wichtig, ihren Bedürfnissen gerecht zu werden und jeden Störfaktor zu beseitigen. Erst dann können Erziehungsmaßnahmen fruchten.

9. Geduld haben!

Katzen besitzen ein episodisches Gedächtnis und merken sich positive Verknüpfungen besonders gut. Mit der Zeit wird sich ein Lernerfolg einstellen, daher sollte man am Ball bleiben und nicht vorzeitig das Handtuch werfen – oder in alte Muster zurückfallen.

10. Hilfsmittel nutzen!

Hilfsmittel wie ein Clicker können die positive Verstärkung vereinfachen: Hat die Katze etwas gut gemacht, wird sie jedes Mal mit einem "Click" und einem Leckerli belohnt. Dadurch kann man ihr gezielt Tricks beibringen. Clicker-Training ist außerdem eine tolle Möglichkeit, Haustiere körperlich und geistig zu beschäftigen.

Mit den richtigen Tricks und passenden Hilfsmitteln kann jede Katze erzogen werden. Bleiben Sie geduldig und einfühlsam, sodass Ihre Katze sogar Spaß an der Erziehung hat.

"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT2501_u1_u1_150dpi