Hängebauch bei Katzen: Ist die Urwampe gefährlich?

Sehr viele Katzen haben einen richtigen Hängebauch. Warum die Tiere so viel überschüssige Haut am Bauch haben und ab wann Sie mit Ihrer Katze wegen eines dicken Bauchs zum Tierarzt gehen sollten, erfahren Sie hier.

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Ein Hängebauch ist in der Regel harmlos.© stock.adobe.com/Андрей Журавлев

Hat Ihre Katze einen Hängebauch, müssen Sie nicht gleich besorgt sein. Jede Katze hat von Natur aus etwas überschüssige Haut zwischen den Hinterbeinen. Diese Bauchtasche, oder auch Urwampe wackelt beim Laufen hin und her und ist im Normalfall kein Problem. Wird der Hängebauch aber zu groß oder treten gleichzeitig andere Symptome auf, kann es für die Katze gefährlich werden.

Deshalb haben Katzen einen Hängebauch

Fast alle Katzen haben sie –  die sogenannte Urwampe. Ein kleiner Hängebauch ist also bei Katzen vollkommen normal, wenn

  • er sich so anfühlt wie ein halbleerer Wasserballon.
  • die Katze fit und agil ist.
  • die Katze schlank, also nicht übergewichtig ist.

Der Hängebauch erfüllt zwei wichtige Funktionen: Er schützt die Katze und macht sie beweglicher. Bei Kämpfen mit Artgenossen verhindert der dicke Bauch, dass die Katze schwer verletzt wird. Denn wird sie im Bauchbereich verwundet, kann das lebensbedrohlich sein.

Die Urwampe, oder auch Bauchtasche genannt, sorgt außerdem dafür, dass die Katze höher und weiter springen kann. Dank der überschüssigen Haut kann sich die Katze noch weiter ausstrecken und ist beweglicher.

Manche Katzenrassen haben einen besonders ausgeprägten Hängebauch, wie die Ägyptische Mau oder die Bengalkatze.
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Die überschüssige Haut hilft beim Springen.© stock.adobe.com/FurryFritz

Hängebauch wird zum Problem

Ein zu großer Bauch kann aber gefährlich werden. Übergewicht könnte der Grund dafür sein, aber auch andere Erkrankungen sind als Ursache denkbar. Vor allem dann, wenn die Katze weitere Symptome zeigt.

Übergewicht und Kastration

Ist die Urwampe sehr dick, ist vermutlich zu viel Fett daran schuld. Die Katze ist übergewichtig und hat deswegen einen übergroßen Hängebauch. Oft nehmen Katzen nach der Kastration stark zu.

Das hängt vor allem damit zusammen, dass sich nach der Kastration der Stoffwechsel der Katze ändert. Ihr Körper produziert keine Sexualhormone mehr und sie verbrennt weniger Kalorien. Wichtig: Nach der Kastration müssen Katzen deswegen kalorienärmer ernährt werden.

Diätfutter mit vielen Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen kann bei Übergewicht eine Lösung sein. Informieren Sie sich diesbezüglich bei Ihrem Tierarzt.

Im Alter wird das Bindegewebe der Katze schwächer. Gerade kastrierte Katzen bekommen im fortgeschrittenen Alter einen großen Hängebauch.
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Übergewicht kann der Grund für den Hängebauch bei Katzen sein.© stock.adobe.com/leesle

Hängebauch und Krankheiten

Schwillt der Bauch der Katze an, obwohl sie bedarfsgerecht gefüttert wird, können Krankheiten und Parasiten der Grund dafür sein. Dazu gehören:

Deswegen sollten Sie Ihre Katze schnellstmöglich vom Tierarzt untersuchen lassen, wenn der Bauch scheinbar ohne Grund wächst. Ihre Katze sollte auch untersucht werden, wenn sie einen Hängebauch hat und folgende Symptome aufweist:

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Eine Krankheit kann den Hängebauch bei Katzen verursachen.© stock.adobe.com/gesrey

In der Regel ist ein Hängebauch bei Katzen harmlos. Allerdings kann eine übermäßig große Bauchtasche auf Übergewicht oder gefährliche Krankheiten hindeuten. Tasten Sie die überschüssige Haut bei Ihrer Katze ab, um herauszufinden, ob Ihre Katze untersucht werden sollte oder nicht.

Seien Sie dabei aber vorsichtig: Viele Katzen werden ungern am Bauch berührt, weil Sie dort sehr berührungsempfindlich sind.

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