FIP bei Katzen, Coronavirus: Ansteckung und Symptome

Die ansteckende Infektionskrankheit FIP wird bei Katzen durch eine Mutation des Felinen Coronavirus ausgelöst. Wie lange Katzen mit FIPS leben können und woran Sie FIP erkennen, erfahren Sie hier.

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Vor allem für jüngere Katzen ist FIP ein Problem.© stock.adobe.com/135pixels

FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) ist eine schwere Infektionskrankheit. Sie wird die bei Katzen durch das Feline Coronavirus ausgelöst. Das Virus ist sehr ansteckend für andere Katzen, doch nicht jede Katze erkrankt nach der Ansteckung tatsächlich an FIP.

Lesen Sie hier, wie sich FIP bei Katzen zeigt, wie hoch die Lebenserwartung für Katzen mit FIP ist und was Sie tun können, wenn Ihre Katze an FIP erkrankt.

Corona-Viren führen zu FIP

Es ist bekannt, dass sich Katzen oft mit Coronaviren infizieren. Normalerweise sorgt eine Infektion mit dem Felinen Coronavirus dafür, dass die Katze durchfall hat. Doch es besteht die Möglichkeit, dass die Viren im Körper der Katze zu FIP-Erregern mutieren.

Mit der weltweit grassierenden Sars-CoV-2 Pandemie hat das Feline Coronavirus wenig zu tun: Es handelt sich um verschiedene Virusvarianten.

Ansteckung mit FIP bei Katzen

Infizierte Katzen scheiden über Körperflüssigkeiten das zunächst harmlose Coronavirus aus, an dem sich andere Katzen über Mund und Nase anstecken. Die Immunabwehr der angesteckten Katze beginnt das Virus zu bekämpfen.

Bricht das Immunsystem aber zusammen, vermehren sich die Viren rasant. Dabei mutieren die Viren. Nicht immer entstehen dabei FIP-Viren, doch je mehr FIP-Viren die Katze in sich trägt, desto höher ist die Gefahr, dass die Katze an FIP erkrankt. Für Menschen ist FIP nicht ansteckend.

Am häufigsten erkranken junge Katzen im Alter zwischen sechs Monaten und zwei Jahren oder ältere Katzen ab 14 Jahren an FIP.
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Riecht die Katze an einer Harn-Markierung, kann sie sich anstecken.© stock.adobe.com/FurryFritz

Ursachen für FIP bei Katzen

Folgende Ursachen begünstigen den Zusammenbruch des Immunsystems und damit den Ausbruch von FIP bei Katzen:

  • Andere Infektionen, die das Immunsystem sehr schwächen, zum Beispiel FeLV
  • Inzucht bei Katzen führt zu einem schwachen Immunsystem
  • Parasiten bei der Katze
  • Schlechte Ernährung
  • Mehrkatzenhaltung: Katzen, die mit vielen Artgenossen auf engem Raum zusammenleben, erkranken häufiger an FIP
  • Gemeinsame Nutzung eines Katzenklos durch mehrere Katzen: Die Tiere infizieren sich so immer wieder mit Coronaviren. Die Viren sterben auf diese Weise nie aus
  • Stress (zum Beispiel ausgelöst durch Besitzerwechsel)

Katze auf FIP testen

Nur bei wenigen Katzen mutiert das Coronavirus und führt zu einer FIP. FIP kann mit keinem Test sicher nachgewiesen werden. Das bedeutet, dass man mit einem so genannten FIP-Test allein nie die Krankheit feststellen kann.

Dieser FIP-Test beruht auf dem Nachweis von Antikörpern gegen das Coronavirus im Blut. Hat die Katze Antikörper gebildet, heißt das lediglich, dass sie mit dem Coronavirus in Kontakt gekommen ist. Der FIP-Test kann nur im Zusammenhang mit anderen Laborwerten und den Symptomen der Katze aussagen, ob die Katze an FIP erkrankt ist.

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Nur auf Antikörper kann getestet werden.© stock.adobe.com/kaninstudio

Symptome für FIP bei Katzen

Manche Katzen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, bleiben symptomfrei. Bei anderen treten Schnupfen und Durchfall auf. Die Infektion mit dem Virus verläuft glimpflich, solange der Virus sich nicht vermehrt und mutiert.

Ist die Immunabwehr der Katze aber so sehr geschwächt, dass FIP schließlich ausbricht, zeigen sich relativ schnell die ersten Symptome. Diese können auch schmerzhaft für die Katze sein. Es gibt zwei Formen von FIP: die nasse FIP und die trockene FIP.

Symptome der nassen FIP

Die nasse FIP macht sich dadurch bemerkbar, dass sich der Bauchraum der Katze mit zäher Flüssigkeit füllt. Die Katze nimmt eine birnenförmige Gestalt an. Die Symptome der nassen FIP bei Katzen sind außerdem:

  • Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Apathie
  • Bauchfellentzündung
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Fieber kann auf FIP hindeuten.© stock.adobe.com/Elnur

Symptome der trockenen FIP

Die trockene FIP, die mittlerweile häufiger auftritt, ist nicht so leicht festzumachen – die Bauchfellentzündung und die Flüssigkeit im Bauchraum bleiben aus. Der Tierarzt muss für eine Diagnose also Erkenntnisse aus dem FIP-Test und anderen Laboruntersuchungen kombinieren. Außerdem können diese Symptome auf eine trockene FIP hinweisen:

  • wiederkehrendes Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Apathie
  • Gelbsucht
  • Augenveränderungen
  • Lähmungen
  • Verhaltensänderungen
  • Blutarmut
  • Atembeschwerden
Das tückische an der trockenen Form der FIP ist, dass die Symptome so vielfältig sind. Häufig kann erst nach dem Tod der Katze bei einer Obduktion die endgültige Diagnose FIP gestellt werden.
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FIP kann eine Gelbsucht hervorrufen. © stock.adobe.com/Todorean Gabriel

Behandlung von FIP bei Katzen

FIP kann bei Katzen nur eingeschränkt behandelt werden. Zeigt die Katze FIP-typische Symptome, kann der Tierarzt nur versuchen, die Symptome zu lindern. Die Ursache, die den Ausbruch von FIP begünstigt hat, wird er ausfindig machen und ebenfalls behandeln.

Auch Sie können einer Katze mit FIP helfen: Sie können die Vermehrung des Coronavirus eindämmen, um so den Verlauf einer FIP-Erkrankung zu mildern. Je stärker sich das Coronavirus vermehrt, desto wahrscheinlicher ist auch die Mutation der Viren – die Gefahr, dass die Katze an FIP erkrankt, ist so deutlich höher. So können Sie den Coronavirus in Schach halten:

  • Vermeiden Sie für Ihre Katze jeglichen Stress
  • Verzichten Sie auf Medikamente, die das Immunsystem der Katze schwächen, bzw. verabreichen Sie solche Medikamente nur im äußersten Notfall
  • Halten Sie die Katzentoilette peinlich sauber, damit die Katze nicht über den eigenen Kot erneut infiziert wird
Versuchen Sie unbedingt, das Coronavirus einzudämmen: So stehen die Chancen sehr gut, dass die infizierte Katze nicht an FIP erkrankt. Nur bei einem geringen Prozentsatz mutiert das Virus und führt schließlich zur FIP.
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Halten Sie das Katzenklo besonders sauber. © stock.adobe.com/Africa Studio

Zubehör, um das Katzenklo sauber zu halten

Ein hygienisch-frisches Katzenklo hilft dabei, die Vermehrung der Coronaviren einzudämmen. Dieses Zubehör hilft Ihnen dabei, das Katzenklo sauber zu halten:

Wie lange leben Katzen mit FIP?

Die Lebenserwartung der an FIP erkrankten Katzen ist gering. FIP ist vor allem für Jungtiere ein großes Problem: Über 50 Prozent der erkrankten Katzen sterben in einem Alter von ca. einem Jahr, weitere 20 Prozent im Alter von unter vier Jahren. Nur die restlichen 30 Prozent der Katzen erkranken in einem höheren Alter.

Viele Katzenhalter fragen sich, ob sie eine Katze mit FIP einschläfern lassen sollen. Die Frage ist, wie erfolgreich die Vermehrung der Coronaviren eingedämmt werden kann. Halten Sie enge Rücksprache mit Ihrem Tierarzt: Leidet die Katze stark unter den Symptomen, sollten Sie gut überlegen, ob Sie die Katze einschläfern lassen möchten.

Gibt es eine Impfung gegen FIP bei Katzen?

Gegen FIP können Sie Ihre Katze nicht impfen lassen. Allerdings gibt es eine Impfung gegen das Feline Coronavirus. Ab der 16. Woche können Sie Ihre Katzen dagegen impfen lassen. Leider haben sich die meisten Katzen zu diesem Zeitpunkt bereits infiziert.

Es sollten nur Katzen gegen das Feline Coronavirus geimpft werden, in deren Blut keine Antikörper mehr nachzuweisen sind. Eine Impfung ist nicht mehr zielführend, wenn sich die Katze bereits mit dem Coronavirus infiziert hat. Wie effektiv die Impfung ist, sollten Sie in jedem Fall mit einem Tierarzt besprechen.

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Gegen das Coronavirus kann geimpft werden.© stock.adobe.com/Africa Studio

Forschung zu FIP bei Katzen gibt Hoffnung

2019 veröffentlichte Prof. Dr. Niels Pedersen von der University of California, Davis eine Studie zum Thema FIP bei Katzen. Ihm gelang der Durchbruch: Das Medikament GS-441524 hatte im Rahmen seiner Untersuchungen viele Katzen von FIP heilen können.

Das Problem: Der Wirkstoff GS-441524 ist noch nicht in Deutschland zugelassen, doch auf dem Schwarzmarkt ist das Medikament zu finden. Viele verzweifelte Katzenbesitzer auf der ganzen Welt wählen diesen Weg, um an den Wirkstoff zu kommen, der ihre Katze heilen könnte.

Katzenhalter sollten sich bewusst sein, dass viele Nebenwirkungen bei einer Langzeitbehandlung mit dem Wirkstoff GS-441524 bei Katzen mit FIP noch nicht abzusehen sind. Wenn überhaupt, sollte dieses Medikament nur in enger Absprache und Zusammenarbeit mit einem Tierarzt erfolgen.

Zum Glück ist das Immunsystem der meisten Katzen stark genug, um eine Entstehung von FIP abzuwehren. Doch sollte Ihre Katze erkranken, sollten Sie die Warnsignale ernst nehmen und sich umfassend von Ihrem Tierarzt beraten lassen.

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