Mantrailing mit Hund: So fangen Sie damit an

Beim Mantrailing dürfen Hunde ihre leistungsstarke Nase unter Beweis stellen. Wie Sie mit Mantrailing starten und ob dieser Sport für Ihren Hund geeignet ist, lesen Sie hier.

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Mantrailing bedeutet Teamwork!© stock.adobe.com/Sonja E.

Beim Hundesport „Mantrailing“ dürfen Sie gemeinsam mit Ihrem Hund auf Fährtensuche gehen. Allein mit seiner Nase soll der Hund dabei versteckte Personen ausfindig machen. Und das geht bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit, ob draußen in der Natur oder indoor.

Das Mantrailing kommt dem natürlichen Wesen Ihres Hundes sehr entgegen. Hunde haben eine sehr feine Nase und lieben es zu schnüffeln. Erfahren Sie hier alles über das Mantrailing:

Was ist Mantrailing?

Dieser Hundesport kommt ursprünglich aus den USA und trägt deshalb einen englischen Namen. Er setzt sich aus „Man“ (Mensch) und „Trailing“ (Spur verfolgen) zusammen. Der Hund wird dabei dazu ausgebildet, einen Menschen im Gelände aufzuspüren.

Manche Hunde werden zu professionellen Mantrailer ausgebildet, die beispielsweise bei der Polizei oder der Rettungshundestaffel eingesetzt werden. Zwei bis drei Jahre nimmt eine Ausbildung zum Fährtenhund in Anspruch.

Aber Sie können Mantrailing auch zwanglos als Hobby mit Ihrem Hund ausüben. Dabei lernt Ihr Hund selbstständig und fokussiert zu arbeiten. Wollen Sie Ihrem Hund das Mantrailing beibringen, brauchen Sie zunächst die richtige Ausrüstung.

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Professionelle Mantrailer-Hunde gibt es bei der Rettungshundestaffel.© stock.adobe.com/xy

Das brauchen Sie fürs Mantrailing

Wollen Sie mit Ihrem Hund auf Fährtensuche gehen, brauchen Sie die richtige Mantrailing-Ausrüstung. Dazu gehören:

  • spezielles Fährten- oder Suchgeschirr
  • Fährtenleine
  • wetterfeste Kleidung (bei Regen, Kälte oder Schnee)
  • Hundebekleidung (bei Regen, Kälte oder Schnee)

Das spezielle Fährtengeschirr* sollten Sie ausschließlich für das Mantrailing verwenden. Legen Sie es Ihrem Hund vor der Arbeit an und ziehen Sie es ihm danach wieder aus. So entsteht ein Ritual für Ihren Hund und er wird so verstehen, wann die Arbeit beginnt.

Für das Mantrailing eignet sich eine Fährtenleine mit Handschlaufe*. Sie sollte fünf bis zehn Meter lang sein und aus Leder, Biothane oder Nylon bestehen. Denken Sie an eine wind- und wasserdichte Jacke*, wenn es draußen nass und kalt ist. Auch Ihr Hund darf nicht frieren. Statten Sie ihn mit einem hochwertigen Hundemantel* aus, wenn es für ihn zu kalt ist.

Für das Mantrailing brauchen Sie auch einen qualifizierten Fährtenleger, der das Wissen über diese Hundesportart mitbringt. Es ist ratsam, in einem geeigneten Verein zu trainieren, wo Sie sich mit anderen Mantrailer austauschen können. Haben Sie ein großes Gelände für die Fährtenarbeit zur Verfügung, kann es losgehen.

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Mantrailing funktioniert bei jedem Wetter.© stock.adobe.com/Karoline Thalhofer

Ablauf beim Mantrailing mit Hund

Die Arbeit beginnt, indem Sie Ihrem Hund das Suchgeschirr anziehen. Nachdem die Fährte gelegt wurde, darf der Hund an einer Geruchsprobe der Person riechen. Das kann ein T-Shirt, eine Socke oder etwas anderes sein, dass die Person zuvor angefasst hat.

Dann wird der Hund an den Anfang der Fährte gebracht, dem sogenannten Ansatz. Mit dem Kommando „Such“ darf der Hund zu schnüffeln beginnen. Ist man sicher, dass er die Fährte aufgenommen hat, wird die Leine lockergelassen, bis sie ihre volle Länge erreicht hat.

Wichtig ist, dass Sie Ihren Hund beim Mantrailing stets beobachten und seine Körpersprache richtig deuten. Erreicht er nämlich einen Gegenstand, der der gesuchten Person gehört, zeigt er das an. Das macht der Hund, indem er Platz macht, sich hinsetzt oder bellt. Der Hund wird dann wieder neu auf die Fährte angesetzt. Wurde die Person schließlich gefunden, wird der Hund ausgiebig gelobt und das Fährtengeschirr wird gleich wieder abgenommen. Der Hund versteht, dass er seine Arbeit erfolgreich beendet hat.

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Nach getaner Arbeit, wird der Hund belohnt.© stock.adobe.com/Christian Müller

Mantrailing: So bringen Sie es Ihrem Hund bei

Auch Ihr Hund kann lernen, mithilfe seiner Nase Menschen aufzuspüren. Steigen Sie am besten spielerisch ins Mantrailing ein. Gehen Sie Schritt für Schritt vor:

  1. Sie verstecken sich hinter einem Busch oder einem Baum. Ihr Hund darf Sie dabei nicht sehen: Bitten Sie ein Familienmitglied darum, Ihren Hund festzuhalten.
  2. Schon beim Verstecken locken Sie Ihren Hund. Zu Ihnen darf er aber noch nicht.
  3. Sind Sie „verschwunden“ wird der Hund mit dem Kommando „Such“ losgelassen.
  4. Machen Sie sich bemerkbar, sobald Ihr Hund in Ihre Nähe kommt.
  5. Hat Ihr Hund Sie gefunden, loben Sie ihn ausgiebig.

Wiederholen Sie diese Schritte so lange, bis Ihr Hund eindeutig nur noch mit seiner Nase sucht. Wollen Sie ins richtige Mantrailing starten, sollten Sie jetzt fachkundige Hilfe suchen, um sich und Ihren Hund richtig auszubilden.

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Sucht der Hund nur noch mit der Nase, hat er das Mantrailing verinnerlicht.© stock.adobe.com/Sonja E.

Mantrailing-Ausbildung im Verein

Auch, wenn Sie Mantrailing nicht professionell, sondern „nur“ als Hobby ausüben möchten, sollten Sie sich nach einem Experten umsehen. In einem Verein können Sie und Ihr Hund ideal unterstützt werden. So sieht das Training dann für Sie und Ihren Hund aus.

Basic-Trails für Anfänger

Mantrailing-Anfänger starten mit sogenannten Basic-Trails. Der Hund sucht etwa drei Duftproben und die gesuchte Person auf einer kurzen Strecke von maximal 15 Metern. Verbessert sich Ihr Hund, wird das Suchgebiet langsam ausgedehnt und die Duftproben verringert.

Das Anzeigen üben

Der Hund kann unterschiedlich anzeigen, dass er etwas gefunden hat. Er kann sich setzen, Platz machen, sich hinlegen oder die gefundene Person anspringen. Letzteres ist allerdings nur beim Hobby-Mantrailing in Ordnung. Schließlich stoßen professionelle Suchhunde auch auf Menschen, die Angst vor Hunden haben oder verletzt sind.

Schwierigkeitsgrad erhöhen

Erst, wenn Mensch und Hund das Mantrailing verinnerlicht haben, kann der Schwierigkeitsgrad langsam erhöht werden. Das ist der Fall, wenn der Hund ausschließlich mit seiner Nase sucht, schon in unterschiedlichen Situationen die Person gefunden hat und sein Halter mit der langen Leine umzugehen weiß.

Die Schwierigkeit kann beim Mantrailing erhöht werden, indem alte Spuren verfolgt werden müssen, die bis zu 24 Stunden alt sind. Auch Gebiete, die viele andere Gerüche bieten, die den Hund verwirren könnten, erschweren das Mantrailing.

Wichtig: Nach schwierigen Trails ist es wichtig, wieder zu einfacheren zurückzukehren. So behalten Sie und Ihr Hund die Lust am Mantrailing.
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Der Wald bietet viele Gerüche, die ablenken können.© stock.adobe.com/Przemyslaw Iciak

Diese Hunde eignen sich fürs Mantrailing

Sie können mit Ihrem Hund jederzeit mit dem Mantrailing starten, wenn Sie es als Hobby sehen. Es spielt keine Rolle, ob Sie schon mit einem Welpen spielerisch beginnen oder mit einem Senior-Hund einsteigen. Mantrailing ist für ältere Hunde sehr passend: Ohne sich körperlich überanstrengen zu müssen, können sie sich dabei verausgaben. Professionelle Suchhunde werden aber schon im Welpenalter ausgebildet.

Mantrailing eignet sich hervorragend für Hunde, die rassebedingt jagdlich motiviert sind, wie Weimaraner, Beagle, Vizsla oder deren Mischlinge. Scheue und ängstliche Hunde lernen beim Mantrailing, sich auf einen Reiz zu konzentrieren und anderes auszublenden. Generell ist Mantrailing die passende Sportart für jeden Hund, wenn er denn Lust dazu hat.

Ausnahme: Hunderassen mit Atemproblemen sollten besser nicht am Mantrailing teilnehmen. Sie sind anfällig für Atemnot. Dazu gehören unter anderem der Mops und die Französische Bulldogge.

Das Mantrailing ist eine Hundesportart, die Sie überall und bei jedem Wetter ausüben können. Hunde gehen dabei ihrem natürlichen Schnüffel-Bedürfnis nach, weshalb die meisten von ihnen viel Spaß beim Mantrailing haben. Probieren Sie es doch auch einmal aus und gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Hund auf Fährtensuche!

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