5 Gründe, warum manche Hunde besonders schwer vermittelbar sind
Viele Hunde aus dem Tierschutz wünschen sehnlichst ein liebevolles Zuhause und müssen häufig Jahre warten, bis sie adoptiert werden. Einige von ihnen haben es besonders schwer überhaupt adoptiert zu werden. Das sind die häufigsten Gründe.
Es gibt Hunde, die schnell ein neues Zuhause finden, weil sie besonders süß aussehen oder zu einer besonders beliebten Hunderasse gehören.
Manche Hunde haben aber nicht so viel Glück und müssen oft Jahre warten, bis sie ein Zuhause finden. In Deutschland kommen jährlich rund 80.000 Hunde in ein Tierheim. Von diesen Tieren bekommen ungefähr nur drei Viertel innerhalb eines Jahres die Chance auf eine Adoption.
5 Gründe, warum manche Hunde schwer vermittelbar sind
Hunde, die es besonders schwer haben, adoptiert zu werden, sind oft alt oder besitzen ein Handicap. Doch nicht nur körperliche Auffälligkeiten erschweren die Adoption. Was viele nicht wissen: Schwarze, große Hunde werden tendenziell weniger oft adoptiert als Hunde mit einer anderen Fellfarbe.
Alte Hunde nur schwer vermittelbar
Ältere Hunde haben seltener die Chance auf eine Adoption und somit auch auf ein neues Zuhause. Viele Menschen bevorzugen lieber einen Welpen oder einen noch sehr jungen und aktiven Hund.
Dennoch hat es viele Vorteile einen älteren Hund zu adoptieren. Iris Irmscher, die sich ehrenamtlich im Tierschutzverein „Fellnasen Stuttgart e.V.“ engagiert, sagt: „Gerade die alten Hunde sind tatsächlich „cool“ und entspannt. Sie fügen sich gut in ihre neue Familie ein und brauchen oft keine besondere Erziehung mehr.“
Besonders während der Corona-Pandemie wurden viele ältere Hunde vermittelt. Wer einen älteren Hund bei sich aufnimmt, sollte am besten Erfahrung mit Hunden haben und den Hund regelmäßig dem Tierarzt vorstellen.
Hunde mit Handicap
Tiere, die ein Handicap aufweisen (physisch oder psychisch), haben es oft sehr schwer adoptiert zu werden. Sie können an Lähmung leiden, erblindet sein oder müssen mit nur drei Beinen zurechtkommen.
Daher entscheiden sich potenzielle Hundebesitzer oft für einen gesunden Hund, denn warum sollte man sich einen Hund mit Handicap zulegen, wenn es auch Tiere ohne Behinderung gibt? Ein Handicap wird oft mit vielen Tierarztbesuchen und Zeitaufwand assoziiert.
Dennoch können auch solche Hunde ein weitgehend normales Leben führen. Sie brauchen nur Geduld, Verständnis und einen liebevollen Umgang.
Traumatisierte und verhaltensauffällige Hunde
Es gibt Hunde, die durch traumatische Ereignisse in der Vergangenheit Verhaltensauffälligkeiten aufweisen. Dies ist auch einer der Gründe, wieso viele potenzielle Hundebesitzer sich gegen ein Tier aus dem Tierheim entscheiden. Es erfordert nämlich viel Geduld, eine Bindung herzustellen und das Vertrauen des Tieres zu gewinnen.
Laut Iris Irmscher, die ehrenamtlich im Vorstand des Tierschutzvereines „Fellnasen Stuttgart e.V.“ tätig ist, benötigen viele Hundebesitzer auch professionelle Hilfe, um mit einem verhaltensauffälligen Hund auf Dauer zurechtzukommen. Das bedeutet also, dass zusätzliche Kosten anfallen können.
Menschen, die sich dennoch entscheiden, einem Hund mit verhaltensauffälligen Mustern eine Chance zu geben, benötigen viel Verständnis und die Bereitschaft mit dem Hund zu arbeiten. Ebenfalls müssen sie sich auf das Verhalten einlassen können.
Wenn diese Aspekte erfüllt werden, kann nach einer gewissen Zeit dann ein anderer Hund zum Vorschein kommen: ein Hund, der vertraut, glücklich und dankbar ist.
Listenhunde: Nur schwer vermittelbar
Listenhunde sind Hunde, die aufgrund ihrer Rasse als gefährlich eingestuft werden. Oftmals werden sie auch als „Kampfhunde“ bezeichnet. Dieser Begriff kommt nicht von ungefähr, denn Rassen, die so bezeichnet werden, mussten tatsächlich an Hundekämpfen teilnehmen. Heute sind Hundekämpfe in der EU verboten.
Welche Tiere als Listenhunde gewertet werden, legt jedes Bundesland selbst fest. Primär zählen dazu aber unter anderem der American Staffordshire-Bullterrier und der American Pitbull-Terrier. Daher stellt sich die Adoption und die Haltung solcher Hunde als schwierig dar.
Zum einen darf man sie privat nicht vermitteln und zum anderen stammen Listenhunde, die im Tierheim abgegeben werden, häufig aus einer problematischen Haltung. Daher brauchen sie Besitzer, die sich auskennen und das Tier richtig trainieren können.
Pech für schwarze Hunde
Zu guter Letzt stellt sich die Adoption schwarzer Hunde ebenfalls als schwierig dar. Hunde, die ein schwarzes Fell besitzen und zusätzlich noch sehr groß sind, haben es besonders schwer, adoptiert zu werden.
Iris Irmscher aus dem Tierschutzverein „Fellnasen Stuttgart e.V.“ erzählt, dass Menschen eher dazu tendieren, kleine weiße Hunde zu adoptieren.
Schwarze Hunde werden oftmals automatisch mit etwas Negativem verbunden und als gefährlich angesehen.
Doch die Fellfarbe hat nichts mit Verhalten und Charakter zu tun. Daher sollte dieser Mythos nicht als ausschlaggebender Punkt gegen eine Hundeadoption angesehen werden, sondern mit Recherche und Kontakt zu Tierschutzvereinen und Tierheimen ein erster Schritt sein, auch einen Hund mit schwarzem Fell in Erwägung zu ziehen.
Was die genauen Gründe dafür sind, dass einige Hunde im Tierheim länger warten müssen als andere, haben wir mithilfe von Iris und Enna Irmscher zusammengefasst. Beide engagieren sich ehrenamtlich im Tierschutzverein „Fellnasen Stuttgart e.V.“ .
Der Tierschutzverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hunden in Not zu helfen. Ihnen ist es wichtig, den Hunden eine zweite Chance in Deutschland zu geben, denn die meisten Hunde, die vermittelt werden, kommen aus Griechenland, Kroatien oder Italien.
Auch der Verein„Vergessene Pfoten Stuttgart e.V.“ engagiert sich, Straßenhunden aus dem Ausland (beispielsweise aus Rumänien), eine Adoption zu ermöglichen.
Wenn Sie einen Hund aufnehmen möchten, können Sie die Webseiten beider Vereine besuchen und sich mit den zuständigen Personen in Verbindung setzen. Denn auch schwer vermittelbare Hunde haben es verdient, ein Zuhause zu finden.