Wildtier-Lexikon

Löwe

Steckbrief, Systematik, Aussehen, Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten und Ernährung. Hätten Sie's gewusst?

Löwe
Seine majestätische Art verleiht dem Löwen zu Recht den Titel: König des Dschungels© animals-digital.de

Steckbrief

  • Körperlänge: Weibchen: 140 - 170 cm, Männchen: 170 - 190 cm
  • Gewicht: Weibchen: 120 - 180, Männchen:150 - 250 kg
  • Lebenserwartung: 12 - 16 Jahre
  • Verbreitung: vor allem Afrika südlich der Sahara
  • Lebensraum: Savanne, Halbwüste, Trockenwald
  • Artbestand: gefährdet

Systematik

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Raubtiere
  • Familie: Katzen
  • Gattung: Großkatzen
  • Art: Löwe (Panthera leo)

Aussehen

Der "König der Tiere" hat einen massigen, kraftvollen Körperbau. Sein Fell ist kurz und in vielen Schattierungen von Sandgelb über Ocker bis hin zu dunklen Brauntönen gefärbt, wobei Bauch- sowie Beininnenseiten stets heller sind. Das Löwenmännchen trägt zusätzlich eine mächtige, dunklere Kopfmähne, die bis zum Bauch und zu den Schultern reichen kann. Der Zustand der Mähne sagt viel über die körperliche Verfassung des Tieres aus: An einer dünnen, kurzen Mähne erkennen auch andere Löwen, dass das Tier geschwächt, krank oder schon recht alt ist. Auch Löwen, die in Gefangenschaft leben, haben ein weniger prachtvolles Haarkleid. Die kleineren asiatischen Löwen sind allerdings von Natur aus mit einer kürzeren Mähne ausgestattet als die anderen Unterarten in den Steppen Afrikas.

Fortpflanzung und Entwicklung

Nur das männliche Rudeloberhaupt darf sich mit den Löwinnen seiner Gruppe paaren – jedoch nur, wenn das Weibchen ihre Bereitschaft signalisiert. Dann spaltet sich das Paar vom Rudel ab und verbringt oft mehrere Tage in Zweisamkeit. Die Geburt geschieht nach etwa 100 Tagen abseits vom Rudel an einer geschützten Stelle. Nach vier Wochen kehrt die Mutter dann mit dem Nachwuchs zu ihren Artgenossen zurück und stellt ihnen ihre meist zwei bis vier Jungen vor. Innerhalb von 18 Monaten sind sie selbstständig und nach zwei bis vier Jahren geschlechtsreif. Ab diesem Zeitpunkt können männliche Tiere versuchen, anderen durch Kämpfe ihr Rudel abspenstig zu machen.

Lebensweise und Verhalten

Der Löwe ist die einzige Katzenart, die in Rudeln jagt und lebt. Ein Rudel kann aus bis zu 30 Tieren bestehen. Die 20 bis 400 Quadratkilometer großen Reviere werden durch Brüllen, Patrouillieren und Duftmarken gekennzeichnet. Alte, verstoßene und auch junge Männchen können auch einzeln umherwandern. Im Wesen der beiden Geschlechter gibt es große Unterschiede: Im Gegensatz zu den Weibchen, die untereinander so gut wie nie kämpfen oder wetteifern, und sich sogar noch um den Nachwuchs anderer kümmern, sind Männchen auch innerhalb des Rudels sehr aggressiv, besonders im Fressverhalten. Wenn ein Löwe den "Harem" eines anderen erobert, tötet er zuerst die Welpen seines Vorgängers, um dafür zu sorgen, dass die Weibchen wieder paarungsbereit werden und seinen eigenen Nachwuchs aufziehen können.

Kommunikation

Das Brüllen der Löwen und Löwinnen ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Verständigung im Rudel. Gegenüber anderen Männchen drücken die Rudelführer so auch ihre Aggression aus – es soll den Gegenüber einschüchtern. Vor allem die Männchen brüllen sehr tief und laut und sind weit zu hören, Deshalb ist auch die Revierabgrenzung wichtig. Diesem Zweck dienen zusätzlich die Duftmarken aus Urin und einem Drüsensekret, die an bestimmten Punkten gesetzt werden. Innerhalb des Rudels kommt es meist beim Thema Beute zu Streitereien, denn trotz der Rangfolge hat beim Fressen kein bestimmtes Tier Vorrang – jeder nimmt, was er ergattern kann.

Ernährung

Bei der Jagd setzen die Löwen meist auf ihre Stärke als Gruppe, um Beute zu erlegen. Diese Aufgabe übernehmen vor allem die Weibchen. Obwohl sie Laufgeschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreichen können, gehen sie meist strategisch vor: Zuerst schleichen sie sich bis auf einige Meter an das Beutetier heran. Dann wird es aufgescheucht und eingekreist. Mit einem kräftigen Prankenhieb oder einem Biss in die Kehle oder ins Genick wird das Tier dann getötet. Zu den klassischen Beutetieren zählen vor allem Gazellen, Antilopen, Büffel und andere Huftiere. Hin und wieder werden auch Mäuse, Reptilien und Insekten verspeist.

Hätten Sie's gewusst?

Da Löwinnen nur an wenigen Tagen im Jahr trächtig werden können, paaren sich die Tiere während der Brunftzeit bis zu 40 Mal an nur einem einzigen Tag.

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