Wildtier-Lexikon

Leopard

Der Leopard ist die viertgrößte Großkatze der Welt. In diesem Steckbrief erfahren Sie alles zu Systematik, Aussehen, Fortpflanzung, Lebensweise, Verhalten und Ernährung des Leoparden.

Leopard liegt und blickt direkt in die Kamera
Seine Augen sind direkt nach vorne gerichtet - so kann der Leopard Entfernungen sehr gut einschätzen© stock.adobe.com/Marco

Der Leopard ist eine Großkatze, die Wälder und Savannen in Afrika, Indien und Südostasien bewohnt.

Inhaltsübersicht

Steckbrief

Körperlänge: Weibchen: 90 - 140 cm, Männchen: 110 - 190 cm
Gewicht: Weibchen: 30 - 60 kg, Männchen: 45 - 90 kg
Lebenserwartung: 15 Jahre
Verbreitung: Afrika, Asien
Lebensraum: Gebirge, Wälder, Grasland
Artbestand: gefährdet

Systematik

Klasse: Säugetiere
Ordnung: Raubtiere
Familie: Katzen
Gattung: Panthera
Art: Leopard (Panthera pardus)

Aussehen des Leoparden

Da der Leopard sehr anpassungsfähig ist und viele verschiedene Lebensräume bewohnt, ist auch seine Erscheinung sehr unterschiedlich. Leoparden, die im Wald leben, sind klein und gedrungen. Die Tiere der Grasländer sind dagegen schlank und groß.

Der Leopard erreicht eine Schulterhöhe von 60 bis 80 Zentimetern und wird bis zu 90 bis 190 Zentimeter lang (ohne Schwanz), wobei Weibchen in der Regel kleiner und leichter sind als Männchen.

Auch die Fellzeichnung variiert bei den vielen Unterarten. Meist hat das Fell jedoch eine gelbe Grundfarbe und dunkle Rosetten. Die Unterseite des etwa ein Meter langen Schwanzes ist weiß gefärbt. Eine Besonderheit sind schwarze Leoparden, die auch Panther genannt werden. Die Ausprägung des schwarzen Fells ist erblich. Bei Sonnenlicht ist jedoch auch bei diesen Tieren die Rosettenmusterung zu sehen.

Fortpflanzung und Entwicklung

Mit etwa drei Jahren werden Leoparden geschlechtsreif. Die Weibchen sind dann einmal im Monat für eine Woche paarungsbereit. Durch Harnmarkierung signalisiert sie den Männchen diese Bereitschaft. Hat sich ein Partner gefunden, paaren die Tiere sich etwa acht Tage lang.

Ist das Weibchen trächtig, bringt sie nach etwa drei Monaten zwei bis drei Junge zur Welt. Die Babys wiegen bei der Geburt etwa 500 Gramm und haben ein graues Fell. Die ersten Wochen versteckt die Mutter ihren Nachwuchs in Höhlen. Manchmal steht der Vater der Mutter bei der Aufzucht und Erziehung bei. Wenn die Kleinen groß genug sind, begleiten sie ihre Mutter auf der Jagd. Leoparden säugen ihren Nachwuchs etwa drei Monate, bevor die Kleinen ganz auf feste Nahrung umgestellt werden. In ihrem zweiten Lebensjahr trennen sich die Jungen von ihrer Mutter. Männchen kapseln sich oft etwas früher ab als Weibchen. 

Lebensweise und Verhalten

Der Leopard ist ein Einzelgänger. Abgesehen von der Paarungszeit achter er sehr darauf, keinen Artgenossen zu begegnen. Sie leben und jagen in einem festen Revier, das sie mit Urin und Kratzspuren kennzeichnen. Dringen andere Leoparden in das Revier ein, werden sie mit Drohgebärden verjagt. Zieht der Eindringling sich nicht zurück kann es zu tödlichen Kämpfen kommen.

Der Leopard ist ein hervorragender Kletterer und ein energiesparender Jäger. Er schläft gerne in Bäumen und kann kopfüber einen Baumstamm hinunter klettern. Bei der Jagd schleicht die Raubkatze sich an ihre Beute an um sie dann mit einem Satz zu fangen oder sie legt sich auf die Lauer und wartet geduldig bis ihr die Beute vor die Nase läuft.

Leopard
Leoparden sind Einzelgänger.© EcoView-stock.adobe.com

Sinnesleistungen

Die Augen sind eines der wichtigsten Sinnesorgane des Leoparden. Sie sind nach vorne gerichtet. Dadurch überschneiden sich die Sehfelder und das Tier kann Entfernungen sehr gut einschätzen. Wie alle Katzen sieht auch der Leopard sehr gut im Dunkeln. Das Gehör des Leoparden ist gut entwickelt. Die beweglichen Ohren sind vor allem für die Orientierung wichtig. Die gleiche Funktion erfüllen auch die Tasthaare. Mit ihnen orientiert sich die Raubkatze in engen Bauen und Höhlen. Der Leopard hat einen ausgeprägten Geruchsinn, der bei der Paarung und Reviermarkierung eine bedeutende Rolle spielt.

Ernährung des Leoparden

Die Ernährung des Leoparden richtet sich nach dem vorhandenen Nahrungsangebot. Wenn es möglich ist, versucht der Leopard mittelgroße Huftiere oder auch kleine Raubtiere zu erbeuten. So stehen, je nach Region, verschiedene Hirsch- und Antilopen-Arten ebenso auf seinem Speiseplan wie Mangusten oder Schakale. Hat der Leopard keine Möglichkeit diese Tier zu erlegen, ernährt er sich auch von Vögeln und Reptilien. Nur in größter Not frisst er auch Insekten.

Der Leopard jagt in den kühlen Abendstunden. Hat er ein Tier erlegt, schleppt er es oft auf Bäume um zu verhindern, dass größere Raubtiere, wie Löwen oder Hyänen, ihm die Beute klauen.

Gefahren für den Leoparden

Einst war der Leopard abgesehen von der Sahara fast in ganz Afrika verbreitet und bewohnte auch weite Teile Asiens vom Iran über Indien bis nach Korea. Heute ist er in weiten Teilen ausgestorben, beispielsweise in Marokko, Korea oder den vereinten Arabischen Emiraten. Hier finden Sie eine Karten mit dem ursprünglichem und dem aktuellen Verbreitungsgebiet des Leoparden.

Der Bestandstrend des Leoparden ist sinkend. Viele Unterarten des Leoparden sind heute vom Aussterben bedroht. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Amur Leopard
  • Arabischer Leopard
  • Java Leopard
  • Persischer Leopard

Grund für den Rückgang der Leoparden-Population sind vor allem die Fragmentierung und Verlust des Lebensraums, sinkende Beute (durch Umwandlung von Lebensraum in landwirtschaftliche Flächen) sowie Konflikte mit Farmern, deren Tiere Leoparden als Beute nutzten. Außerdem ist der Leopard auch ein beliebtes Ziel bei Trophäenjägern.

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Hätten Sie's gewusst?

Der Leopard ist äußerst wandelbar. Je nach Lebensraum und Genen ist er schlank oder gedrungen, groß oder klein, schwarz oder gescheckt. Dies hat in früheren Zeiten für große Verwirrung gesorgt. Die Römer glaubten, Leopard und Gepard seien Weibchen und Männchen ein und derselben Art. Sie dachten auch, Löwinnen würden gelegentlich ihre Männchen mit so genannten "Parden" betrügen und in der Folge mähnenlose Junge – eben "Leo-Parden" – gebären.

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