Rotschulterenten

Erfahren Sie hier alles über Artmerkmale, Vorkommen und Besonderheiten von Rotschulterenten.

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Eine Rotschulterente.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Steckbrief

  • Gewicht: 330 - 395 g Männchen, 235 - 365 g Weibchen
  • Ringgröße: 7 (Männchen und Weibchen)
  • Rassengruppe: Wasserziergeflügel
  • Systematik: Gründelenten, Anas.
  • Wissenschaftlicher Artname: Callonetta leucophrys, VIEILLOT 1816.
  • Eimaße: durchschnittlich 47,1 x 33,7 mm.
  • Brutdauer: 24 bis 28 Tage.

Artmerkmale

Mit 38 cm Länge ist die Rotschulterente eine der kleinsten Arten in dieser Gruppe. Farben und Zeichnungen des Erpels unterscheiden sich von denen des Weibchens in mehrfacher Hinsicht: Von der Stirn bis zum Hinterhals befindet sich bei Ersterem ein schwarzes Band. Unter der Kehle ist dieses Band nicht ganz geschlossen. Hell-bräunlichgrau ist das übrige Kopf- und Halsgefieder. Leuchtend hellrot mit schwarzen Punkten ist die Brust, fein weiß und grau gebändert das Zeichnungsfeld der Flanken. Der weiße Bauch hebt sich von der schwarzen Afterregion ab. Dort sitzt auf den Seiten ein großer, weißer Fleck. Die Schulterfedern sind rostbraun (namensgebend), und der Vorderrücken ist gräulich-gelbbraun.

Die gesamte Befiederung der Oberseite ist schwarz. Ein ovaler, weißer Fleck sitzt auf den mittleren und großen Oberflügeldecken. Dunkelgrün mit Metallglanz sind die Armschwingen, die Unterflügel sind dunkelgrau. Das Weibchen trägt ein braunes Kopfgefieder, unterbrochen durch weiße Federn über den Augen, an der Kehle und an den Halsseiten. Matt-olivbraun sind Brust und Unterseite mit heller, brauner, bandartiger Zeichnung. Dunkle Seitenbänder sitzen auf der weißlichen Afterregion. Auf den Armschwingen leuchten die "Spiegel" wie beim Erpel metallisch-grün. Die Schnabelfarbe des Erpels ist bläulichgrau mit schwarzer Spitze. Der Weibchen-Schnabel ist dunkler und hat dunkelgraue Flecken auf der Oberseite. Beide Geschlechter haben rosafarbene Füße und braune Iriden.

Vorkommen im Freileben

Über freilebende Rotschulterenten weiß man noch heute relativ wenig. Um 1950 wurde sogar das Aussterben der scheuen Tiere befürchtet. Heute erstreckt sich ihr Vorkommen auf weite Gebiete im mittleren Südamerika östlich der Anden. Auch in Süd-Bolivien, Süd-Argentinien, Paraguay, Uruguay und Nordargentinien ist die Art zahlreich vertreten. In Argentinien ergab eine Zählung in den vergangenen Jahren ca. 900 Tiere. Brasilien wird ebenfalls gerne aufgesucht, allerdings nur außerhalb der Brutzeit. Bevorzugt werden dabei Biotope mit Wasser und wenig Baumbestand. Meistens werden Rotschulterenten auf Teichen in dichter Waldvegetation angetroffen.

Unklar ist, ob sie paarweise oder im Familienverband leben. Da sich die Männchen in Gehegehaltung an der Aufzucht der Jungtiere beteiligen, ist allerdings anzunehmen, dass die Art monogam ist. Die Brutzeiten der Tauben sind nicht genau bekannt. Wahrscheinlich legt das Weibchen zwischen September und Januar acht bis zwölf weiße Eier, meistens in Baumhöhlen. Angeblich benutzen Rotschulterenten auch die großen Reisignester, die von Mönchssittichen gebaut werden. Die Nahrung der freilebenden Tiere besteht den wenigen Sichtungen nach hauptsächlich aus Wasserpflanzen.

Besonderheiten

Rotschulterenten werden relativ häufig auf Ziergeflügelausstellungen gezeigt. Erste Zuchtversuche gab es bereits 1908 im Berliner Zoo. Da in der Folgezeit kaum Tiere aus dem Ursprungsland nach Europa kamen, waren die Gehegebestände durch Inzucht bald so geschwächt, dass sie fast völlig erloschen. Erst durch Neuimporte nach 1950 gelangen weitere Nachzuchten. Die Haltung in menschlicher Obhut wird durch die Verträglichkeit der Tiere begünstigt: Mehrere Paare bleiben untereinander friedlich, auch während der Brutzeit. Die wärmeliebenden Vögel benötigen im Winter eine frostfreie Unterkunft. (Dr. Horst Schmidt)

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