Gelbwangenkakadu

Von Sulawesi, den Kleinen Sundainseln und Timor ist der Gelbwangenkakadu im Tiefland und in den Hügeln bis 500 Meter, manchmal auch etwas höher, anzutreffen. Erfahren Sie im Steckbrief Details zu Aussehen, Aufzucht, Lebensweise, Kommunikation, Ernährung und Haltung des Gelbwangenkakadu.

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Der Gelbwangenkakadu wird auch Kleiner Gelbhaubenkakadu genannt.© Marcelo Albuquerque / iStockphoto

Steckbrief

  • Körperlänge: 33 - 34 cm
  • Gewicht: 350 g
  • Lebenserwartung: 25 - 30 Jahre
  • Verbreitung: Sulawesi, Kleine Sundainseln, Timor
  • Lebensraum: Waldränder, Plantagen und anderes kultiviertes Land
  • Artbestand: gefährdet

Systematik

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Papageien
  • Familie: Kakadus
  • Gattung: Eigentliche Kakadus
  • Art: Gelbwangenkakadu (Cacatua sulphurea)

Aussehen

Männchen und Weibchen des Gelbwangenkakadus sind gleich gefärbt. Sie haben ein weißes Gefieder, eine gelbe bis orangefarbene Haube und Wangenflecke. Darum wurden diese Vögel auch "Kleine Gelbhaubenkakadus" genannt. Auch die Unterseite der Flügel und des Schwanzes haben gelbe Innenfahnen der Federn. Füße und Schnabel sind schwarz. Beim Männchen ist auch die Iris schwarz. Die des Weibchens ist dagegen rotbraun gefärbt. Bei jungen Weibchen färbt sich die schwarze Iris erst im Alter von 18 Monaten rotbraun.

Nachwuchs und Aufzucht

Die Gelbwangenkakadus legen ihr Nest in einer großen Baumhöhle an. Dort legen sie zumeist drei, manchmal auch nur zwei oder auch vier Eier hinein. Beide Partner brüten abwechselnd, das Männchen tagsüber. Nach 27 bis 28 Tagen schlüpfen die Jungen. Diese haben zuerst spärlichen gelben Flaum. Sie sind mit zehn Wochen flügge und werden nach dem Ausfliegen noch bis zu vier Wochen lang von den Eltern gefüttert.

Lebensweise und Verhalten

Von Sulawesi, den Kleinen Sundainseln und Timor ist der Gelbwangenkakadu im Tiefland und in den Hügeln bis 500 Meter, manchmal auch etwas höher, anzutreffen. Dichten Wald meidet er. Stattdessen zeigt er sich lieber an deren Rändern, in lockeren Beständen, an Flussufern, auf Plantagen und auf sonstigem Kulturland. Meistens leben die Gelbwangenkakadus paarweise oder in kleinen Flügen zusammen. Dort, wo sich besonders beliebte Nahrung auftut, versammeln sie sich oft in Schwärmen von einigen Hundert Vögeln.

Kommunikation

Von seinem heiseren, lauten "kriik-kriik-kriik" macht der Gelbwangenkakadu nur selten Gebrauch, außer er ist aufgeregt oder in einem großen Schwarm zu gemeinsamem Geschrei animiert. Er kann sich auch leise zwitschernd bemerkbar machen, etwa beim gegenseitigen Kraulen mit dem Partner oder beim Schmusen mit seinem Menschen.

Ernährung

Er nimmt vielerlei Samen, Nüsse, Beeren, Früchte und Blüten zu sich. Obst und weitere Gartenfrüchte werden von ihm oft nur angefressen und dabei häufig zerstört. Auch in den Mais- und Getreidefeldern richtet er oft beträchtliche Schäden an. Als Futter eignet sich ein Papageien-Mischfutter mit wenigen ölhaltigen Samen. Hanf und Sonnenblumenkerne sind in gekeimter Form viel verträglicher und vitaminreicher als trocken. An Obst und Gemüse erhält der Gelbwangenkakadu, was gerade erhältlich ist. Möhren mag er besonders gern. Diese können geraspelt auch unter ein Weichfutter gemischt werden. Vogelgrit, ein Kalk-Mineralien-Präparat und Trinkwasser sind ständig notwendig. Er badet zwar meistens nicht, mag dafür aber ein Sprüh- oder Regenbad.

Haltung

Einzeln gehalten kann der Gelbwangenkakadu ein ganz lieber, anhänglicher und zahmer Hausgenosse werden. Sprechen und Pfeifen lernt er weniger, dafür aber allerlei Kunststücke. Wer heute Paare besitzt, wird diese zur Nachzucht anregen. Eine große Innen-/Außenvoliere und ein passender Nistkasten sind die besten Voraussetzungen. Manche Paare haben aber auch in einem Käfig und kleinen Nistkasten Junge großgezogen. In jedem Jahr wird eine Anzahl Junger groß – manchmal allerdings nur in Handaufzucht. Zwar werden sie dadurch sehr zahm, sind dann jedoch als Brutvögel weniger geeignet.

Hätten Sie’s gewusst?

Der Gelbwangenkakadu wird auch Kleiner Gelbhaubenkakadu genannt. Er ist ein äußerst liebenswürdiger Pflegling. Wie bei den anderen Vertretern seiner Gattung ist die Haube ein Stimmungsbarometer. Er kann sie neugierig nach vorne stellen, tut das aber auch, wenn er erschreckt wird. Droht er, dann wird die Haube zwar gesträubt, aber mehr nach hinten gestellt.

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