Katzen miauen: Ursachen und Gründe für das Miauen

Katzen teilen sich dem Menschen durch Miauen mit – manche gerne auch etwas öfter. Hier lesen Sie, welche sieben Ursachen ständiges Miauen haben kann und wie Sie das Dauermiauen Ihrer Katze beenden können.

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7 Ursachen von Dauermiauen bei Katzen. © DoraZett-stock.adobe.com

Miauen ist ein Teil der Katzensprache. Kommunizieren Katzen mit Artgenossen, spielt das Miauen eine untergeordnete Rolle. Wenn sie sich aber mit uns Menschen verständigen wollen, benutzen sie dazu häufig ihre Stimme. Wenn Katzen übermäßig viel miauen, kann das verschiedene Gründe haben.

Zuerst sollten Sie die Ursache für das Miauen herausfinden, um dann etwas dagegen tun zu können. Wir geben Ihnen außerdem weitere Tipps, damit sich Ihre Katze bei Ihnen rundum wohlfühlt.

Ursachen für das Miauen bei Katzen

Warum Ihre Katze viel miaut, kann an ganz vielen Gründen liegen. Wir stellen Ihnen die sieben häufigsten Gründe für ständiges Katzenmiauen vor:

  1. natürliche Veranlagung
  2. hormonbedingtes Dauermiauen
  3. ständiges Miauen als Mittel zum Zweck
  4. Waisenkinder sind Dauermiauer
  5. taube Katzen miauen viel
  6. freiheitsliebende Katzen miauen ständig
  7. Miauen aufgrund von Schmerzen
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1. Natürliche Veranlagung zum Miauen

Es gibt von Natur aus Katzentypen, die viel miauen. Zu diesen gehören die Siamesen, Orientalen und deren Verwandte. Oft genügt es bereits, wenn ein Elternteil zu einer dieser Rassen gehört – schon muss die Katze alles kommentieren. Diese Katzen lassen sich auf regelrechte Dialoge mit ihren Haltern ein, begleiten sie durchs ganze Haus und miauen fast immer, wenn sie nicht gerade schlafen. Das aus Ihrer Sicht ungewöhnlich häufige Miauen könnte daher einfach an der Abstammung der Katze liegen.

Abgesehen von der Rasse kann es auch einfach an der individuellen Persönlichkeit der Katze liegen, dass sie mehr miaut als andere. Doch richtiges „Dauermiauen“ hat dennoch meist andere Gründe.

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Manche Katzenrassen sind von Natur aus echte Quasselstrippen. © Oksana-stock.adobe.com

2. Hormonbedingtes Dauermiauen

Ist Ihre Katze unkastriert und miaut plötzlich sehr viel, könnte es sein, dass sie rollig ist. Während der Rolligkeit weisen Katzen ein typisches Verhalten auf. Sie sind unter anderem unruhig und miauen sehr laut. Die Rolligkeit ist für die Katze mit großem Stress verbunden und kann auch für den Katzenhalter mitunter sehr belastend sein. Sie können Ihrer Katze die Rolligkeit aber erleichtern. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Sie die rollige Katze beruhigen können.

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Eine rollige Katze kann sehr laut und unruhig sein. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihrer Katze die Rolligkeit erleichtern können

Falls es sich um einen unkastrierten Kater handelt, könnte der eine rollige Katzendame in der Nähe bemerkt haben, von deren Geruch er sich angezogen fühlt. Er wird alles daransetzen, zu ihr zu gelangen: an der Tür kratzen, unruhig auf und ab laufen ebenso wie miauen und jaulen.

Kätzinnen werden im Regelfall zwischen dem sechsten und zehnten Lebensmonat herum das erste Mal rollig. Dabei gibt es wie immer auch Ausnahmen von der Regel: Siamkatzen und ihre Verwandten sind oft frühreif und schon mit vier Monaten geschlechtsreif, während andere Spätzünder sind und erst mit acht Monaten oder einem Jahr rollig werden.

Bei Katzen und Katern kann eine Kastration das sexuell motivierte Miauen beenden. Eine Kastration findet am besten noch vor Eintritt der Geschlechtsreife statt. Besprechen Sie aber unbedingt mit Ihrem Tierarzt, wann der beste Zeitpunkt für die Kastration Ihrer Katze ist. Nach der Kastration kann es noch ein paar Wochen dauern, bis sich das sexuell motivierte Verhalten Ihrer Katze wieder legt.

Katze rollig
Dauermiauen kann während der Rolligkeit bei Katzen vorkommen.© Manfred Herrmann-stock.adobe.com

3. Ständiges Miauen als Mittel zum Zweck

Oft eignen sich Katzen das ständige Miauen an, um die Aufmerksamkeit ihres Menschen zu bekommen. Viele Katzenhalter bringen ihren Stubentigern das sogar unabsichtlich bei.

Die Katze hat Langeweile, ist unterfordert

Dauermiauer sind sehr oft reine Wohnungskatzen, die in Einzelhaltung leben. Durch die Begrenzung ihres Lebensraumes auf die Wohnung sind viele Katzen unterfordert und gelangweilt. Miauen sie, bekommen sie die Aufmerksamkeit ihres einzigen Sozialpartners, dem Menschen.

Die Katze hat Hunger

Blickt die Katze nur stumm auf den Schrank, in dem sich ihr Futter befindet, übersieht der Mensch das Signal leicht. Miaut sie hingegen, ist schneller Erfolg zu verzeichnen: Der Mensch versteht ihr Anliegen, kommt und füttert sie. Die Katze lernt aus dem Erfolg und wird, wenn sie wieder etwas zu fressen haben möchte, erneut miauen. Und zwar so lange und ausdauernd, bis der Mensch das tut, was sie will.

Die Katze als Wecker

Durch Dauermiauen wollen Katzen ihre Menschen auch oft in der Nacht oder am Morgen aufwecken. Um das zu bekommen, was sie wollen – sei es Aufmerksamkeit oder Futter – wollen sie den Menschen aus seinem Schlafzimmer locken. Dauermiauen ist dafür ein erfolgsversprechendes Mittel, vielleicht noch unterstützt durch das Springen an die Klinke oder Kratzen an der Tür.

Katze miaut
Ständiges Miauen setzen Katzen oft ein, um das zu bekommen, was sie wollen. © Rusty-stock.adobe.com

Unabsichtlich zum Dauermiauen erzogen

Zum Dauermiauen werden viele Katzen unabsichtlich „erzogen“: Sie haben gelernt, dass es sich lohnt, zu miauen. Mit dem Einsatz ihrer Stimme können sie den Menschen dazu bringen, das zu tun, was sie wollen: Lange genug Terror vor der Schlafzimmertür gemacht, und der Mensch steht auf und füttert sie. Der Mensch telefoniert und beschäftigt sich nicht mit der Katze – also voller Stimmeinsatz: Schon kümmert er sich um die Katze, spielt und schmust mit ihr.

4. Waisenkinder als Dauermiauer

Mutterlos aufgezogene Kätzchen, die ganz und gar auf den Menschen fixiert sind, gehören besonders häufig zu den Dauermiauern, denn sie haben das „normale“ Katzenverhalten nicht lernen können. Um solchen Katzen eine Möglichkeit für eine halbwegs normale Entwicklung zu geben, kann es hilfreich sein, ihnen eine wirklich gut sozialisierte Katze zur Seite zu stellen, von der sie lernen können, wie sich Katzen eigentlich verhalten.

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Waisenkätzchen miauen oft sehr viel. © Carola Schubbel-stock.adobe.com

5. Taube Katzen miauen ständig

Eine Sonderstellung nehmen taube Katzen ein. Da sie ihre Stimme selbst nicht wahrnehmen, tendieren sie dazu, besonders laut auf sich und ihre Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Hier helfen nur viel Verständnis und Zuwendung. Schließlich kann das Tier nichts für seine Behinderung.

6. Freiheitsliebende Katzen

Haben Sie eine Katze aus zweiter oder dritter Hand adoptiert, deren Vorgeschichte Sie nicht kennen? Es kommt immer wieder vor, dass Katzen, die ein freies und ungebundenes Leben geführt haben, in reine Wohnungshaltung vermittelt werden. Das kann funktionieren, endet aber nicht selten damit, dass die Katze in der Wohnung unglücklich ist und aus Protest viel miaut, weil sie der gewohnten Freiheit nachtrauert.

Eine Terrasse oder ein Balkon (Balkon katzensicher machen!) können hier ebenso wie ein Artgenosse Wunder wirken. In manchen Fällen hilft aber nur die Vermittlung an einen Platz, an dem die Katze wieder hinauskann – vor allem dann, wenn zum ständigen Miauen auch noch Unsauberkeit und weitere Auffälligkeiten hinzukommen.

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Katzen, die sich nach draußen sehnen, können zu Dauermiauern werden.© Kristina Blokhin-stock.adobe.com

7. Miauen aufgrund von Schmerzen

Bei plötzlich auftretendem, verstärktem Miauen können auch Schmerzen die Ursache sein. Leidet die Katze zum Beispiel unter Harnsteinen, bereitet ihr der Besuch der Toilette starke Schmerzen. Auch Zahnschmerzen lösen oft ungewöhnliche Verhaltensänderungen aus. Wenn Sie den Verdacht hegen, dass Ihre Katze unter Schmerzen leidet und deshalb miaut, stellen Sie sie bitte sofort einem Tierarzt vor.

Katze miaut: Die wichtigsten Tipps, um Dauermiauen zu beenden

Was Sie gegen ständiges Katzenmiauen tun können, hängt davon ab, warum Ihre Katze sich ständig laut mitteilt. Wir haben für Sie kurz zusammengefasst, welche Lösungen es für die jeweiligen Ursachen gibt:

Ursache für das MiauenUnser Tipp
natürliche VeranlagungDas Tier teilt sich gerne mit. Entscheiden Sie sich für eine weniger redselige Katze, wenn Sie häufiges Miauen stört.
hormonbedingtes DauermiauenEine Kastration kann das Miauen beenden.
Katze, die ohne andere Katzen aufwuchsenStellen Sie Ihr eine sehr gut sozialisierte Katze zur Seite.
Katze ist taubViel Verständnis und Zuwendung – die Katze kann nichts für ihre Behinderung.
freiheitsliebende Katzen miautErmöglichen Sie ihr Freigang oder stellen Sie Ihr einen abgesicherten Balkon zur Verfügung.
SchmerzenGehen Sie mit Ihrer Katze schleunigst zum Tierarzt.

Mit wesentlich mehr Mühe muss das Katzenmiauen abtrainiert werden, wenn Ihre Katze das Miauen als Mittel zum Zweck angewöhnt hat. Das können Sie gegen das Miauen tun:

  • Sorgen Sie zum einen für ein abwechslungsreicheres Umfeld der Katze, z.B. durch neue Klettermöglichkeiten in der Wohnung, Futter- und Intelligenzspiele, Zugang zum sicheren Balkon und tägliche gemeinsame Spielrunden. Vielleicht wäre auch ein Artgenosse sinnvoll?
  • Ignorieren Sie das ständige Miauen! So lernt die Katze, dass sie mit dem Miauen nicht alles bekommt, was sie will. Sie kommen also z.B. nur aus dem Schlafzimmer, wenn die Katze gerade ruhig ist und füttern sie erst, wenn sie aufhört zu miauen.

Dafür müssen Sie konsequent und durchhaltend sein, denn am Anfang wird die Katze noch häufiger und ausdauernder miauen, um von Ihnen wahrgenommen zu werden – halten Sie durch, wird das aber nachlassen.

Katze Hunger
Gewöhnen Sie die Katze daran, dass sie z.B. ihr Futter erst bekommt, wenn sie nicht miaut.© artsandra-stock.adobe.com

Weitere Tipps, damit sich die Katze wohlfühlt

Miaut die Katze ständig, fühlt sie sich vielleicht einfach nicht wohl. Mit diesen drei einfachen Tipps schaffen Sie es ganz schnell, dass sich Ihre Katze wieder wohlfühlt.

1. Tipp: Katzenfreundliches Zuhause schaffen

Schaffen Sie eine abwechslungsreiche Umgebung für Ihre Katze. Ihre Wohnung muss sowohl sämtliche Sinne der Katze ansprechen als auch ihr genug Klettermöglichkeiten bieten. Ist der Alltag zu eintönig, langweilen sich Katzen. Sie wollen spielen, jagen, toben und klettern. Vor allem Wohnungskatzen sind häufig von Dauerlangeweile betroffen.

Hier finden Sie verschiedenes Zubehör, wie Sie Ihre Wohnung katzenfreundlich gestalten können:

2. Tipp: Katzenklo passend positionieren

Fühlt sich eine Katze nicht wohl, liegt das häufig daran, dass etwas mit dem Katzenklo nicht stimmt. Wir Menschen unterschätzen häufig, wie wichtig der richtige Standort, das passende Modell und die Einstreu für die reinlichen Tiere sind. Ist Ihre Katze mit dem Katzenklo unzufrieden, kann es auch sein, dass sie plötzlich unsauber wird.

Das sind die wichtigsten Regeln rund um das Katzenklo, die Sie dringend berücksichtigen sollten:

  • Das Katzenklo sollte weit weg vom Futter- und Trinkplatz stehen.
  • Stellen Sie immer ein Katzenklo mehr auf als Katzen im Haushalt leben (Anzahl der Katzen + 1).
  • Reinigen Sie das Katzenklo täglich.
  • Wählen Sie ein Katzenklo, das groß genug ist.
  • Verzichten Sie auf parfürmierte Einstreu.

Mit diesen Maßnahmen sorgen Sie schnell dafür, dass sich Ihre Katze wohlfühlt und folglich weniger miaut.

3. Tipp: Gehen Sie respektvoll mit Ihrer Katze um

Zwingen Sie Ihre Katze niemals dazu, mit Ihnen zu kuscheln, wenn sie das nicht möchte. Rennen Sie Ihr auch nicht hinterher und bedrängen Sie sie nicht. Genauso tabu ist es, die Katze anzuschreien – Katzenerziehung funktioniert auch ohne Geschrei oder Gewalt.

Wenn Sie Ihrer Katze etwas mehr Raum geben und sich jeden Tag etwas Zeit nehmen, um mit ihr katzengerecht zu spielen, geht es ihr mit Sicherheit schnell viel besser und die Katze wird folglich vermutlich auch weniger miauen.

Wenn Katzen ständig miauen, stimmt meistens etwas nicht. Es ist die Aufgabe des Katzenbesitzers herauszufinden, warum die Katze wirklich miaut und schnell eine Lösung zu finden, damit es dem Tier wieder schnell besser geht.

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