Umzug mit der Katze: Infos und Tipps

Wenn Sie mit einer Katze umziehen, gibt es vieles, das Sie beachten sollten, um Ihrer Samtpfote unnötigen Stress zu ersparen. So gestalten Sie den Umzug und die ersten Tage im neuen Heim so katzenfreundlich wie möglich.

Umzug mit Katze
Ein Umzug ist für Katzen ziemlich stressig.© chendongshan-stock.adobe.com

Die meisten Katzen hassen Veränderungen. Ein Umzug ist wohl eine der größten Veränderungen, die im Leben einer Katze vorkommen können und verursacht bei vielen Stubentigern Stress.

Vorbereitungen für den Umzug mit Katze

Optimal wäre es, wenn die Katze im neuen Zuhause alles so vorfindet, wie vorher: z.B. Futternapf in der Küche, Klo im Bad, Trinkschale im Flur, ihr altbekannter Kratzbaum, eine Katzenklappe in den Garten hinaus (wird erst nach drei oder vier Wochen geöffnet), einen gesicherten Balkon und so weiter. Wenn Sie schon vor dem Umzug solche Details planen, gestalten Sie den Umzug und vor allem die Ankunft im neuen Zuhause für Ihre Katze so stressfrei wie möglich. 

Tipp: Auch wenn die Verlockung noch so groß sein mag, den alten Kratzbaum jetzt durch einen neuen zu ersetzen, tun Sie es nicht! Gerade das Lieblingsstück Ihrer Katze schafft dieser in der neuen Wohnung ein Gefühl von Vertrautheit.

Die heiße Phase: Der Umzug mit Katze

Je nach Seelenlage Ihrer Katze wird sie auf das Einpacken verstört bis neugierig reagieren. In beiden Fällen ist die Gefahr groß, dass Sie das Tier mit einpacken oder die Katze durch die offene Haustür verschwindet. Die beste Lösung ist, die Katze während der "heißen Phase" des Umzugs zu Bekannten in Pflege zu geben.

Ist das nicht möglich, so richten Sie für die Zeit des Umzugs ein "Katzenzimmer" ein, in dem sich alle wichtigen Gegenstände der Katze befinden: Klo, Futter- und Wassernapf, Schlafplatz und Spielzeug. So können Sie die restliche Wohnung leer räumen und die Katze ist in der Zeit ungestört und kann zur Ruhe kommen. Außerdem hat das den Vorteil, dass die Utensilien der Katze alle auf einmal und als letztes ins Auto kommen und Sie daher alles auch als Erstes wieder zur Hand haben!

Checkliste für den Umzug mit Katze

Stellen Sie sich bei der Auswahl der neuen Wohnung sowie vor und während des Umzugs folgende Fragen:

  • Ist die neue Wohnung katzensicher?
  • Bietet sie alles, was die alte Wohnung hatte?
  • Wo sollen die Katzenutensilien dort stehen?
  • Wo bleibt die Katze während des Einpackens und Einladens ins Auto?
  • Steht der Transportkorb parat?
  • Sind wichtige Gegenstände bei der Ankunft sofort greifbar, z.B. Katzenklo, Streu, Futter- und Wassernapf?
  • Haben Sie keine Lieblingsgegenstände der Katze vergessen?
  • Haben Sie für den Notfall ein Beruhigungsmittel für die Katze oder Notfall-Tropfen (Bach-Blüten)?
  • Haben Sie für den Notfall die Telefonnummern von Tierärzten am neuen Wohnort parat?
  • Haben Sie genügend Futter und Streu für die ersten Tage?
  • Wer wird sich während des Umzugs zuverlässig um die Katze kümmern?
Mit Katze umziehen
Während des Umzugs hält sich die Katze am besten in einem ruhigen Raum mit all ihren Sachen auf.© Mihai-stock.adobe.com

Im neuen Zuhause

In der neuen Wohnung packen Sie die Katze mit sämtlichem Zubehör wieder in ein separates Zimmer, bis Sie alles ausgeladen haben. Eine sehr ängstliche Katze bleibt erst einmal eine Zeitlang im geschützten Separee. Eine neugierige darf schon jetzt, wenn die Haustüre geschlossen ist, alles erkunden. Lassen Sie die Katze dann zusehen, wohin Sie ihre Sachen räumen.

Freilauf gibt es aber erst einmal noch nicht. Alles im Haus muss erst seinen Platz gefunden haben und die Katze sich selbst zurechtfinden, was einige Wochen dauern kann, bis sie sich offenkundig wohlfühlt. Warten Sie mindestens drei Wochen, bis Sie Ihre Katze (zunächst nur kurz und unter Aufsicht) nach draußen lassen.

Tipp: Ersparen Sie Ihrer Katze Ausdünstungen von Lacken, Klebstoffen oder anderen chemischen Stoffen. Wählen Sie für die Katze einen Raum, der fertig eingerichtet und gemütlich ist.

Was tun, wenn keine Katzenklappe mehr möglich ist?

Wenn die Katze in der alten Wohnung eine Katzenklappe hatte, das in der neuen aber nicht möglich ist, haben Sie verschiedene Möglichkeiten.

  • Wer zu Hause ist, kann die Katze natürlich jederzeit hinauslassen und regelmäßig nachsehen, ob sie rein will.
  • Für Berufstätige ist es nicht ratsam, die Katze von morgens bis abends auszusperren, zumal es sich in der Umgebung ja erst zurechtfinden muss. Besser ist, die Katze hinauszulassen, wenn man zu Hause ist. Der Spätnachmittag ist ohnehin die für Katzen interessanteste Tageszeit, sich auf Erkundungsgang zu begeben. Abends sollte sie dann regelmäßig ins Haus geholt werden.
  • Manchmal ist es möglich, an einem Fenster eine kleine Katzen-Außenleiter zu bauen. Dazu ist die Erlaubnis der Vermieters nötig und die Möglichkeit, in ein passendes Fenster eine Katzenklappe einzusetzen. Ein Glaser kann ins Originalfenster ein Ersatzglas mit Katzenklappe einbauen, sodass beim Auszug aus der Wohnung nur das ursprüngliche Glas wiedereingesetzt werden muss. Oder man tauscht direkt das Fenster gegen eines mit Katzenklappe. Bei solchen Vorhaben fragen Sie am besten Ihren Vermieter, bevor Sie Ärger bekommen.

Katzen gewöhnen sich daran, dass der Freilauf nur zu bestimmten Zeiten möglich und die Nacht dafür tabu ist. In besonders lauen Frühlings- und Sommernächten kann es sein, dass die Katze sich einmal weigert, freiwillig hereinzukommen. Aber dann sitzt der Ausreißer wohl am Morgen nach erlebnisreicher Nacht wieder vor der Türe.

Wenn gar kein Freilauf mehr möglich ist

Sei es, weil Sie nicht mehr im Erdgeschoss wohnen oder weil die Straßensituation bei der neuen Wohnung zu gefährlich ist: Es kann sein, dass die Katze nach einem Umzug keine Möglichkeit mehr zum Freigang hat. Die Katze wird sicher protestieren, wenn sie auf einmal nicht mehr nach draußen kann. Sie wird wahrscheinlich schreien und unruhig sein, vielleicht auch an der Haustür kratzen. Es kann auch passieren, dass sie unsauber wird.

Versuchen Sie, das Beste aus der Situation zu machen, eventuell mit einem katzensicheren Balkon. Klären Sie zuvor jedoch mit dem Vermieter ab, ob Sie eine Katzensicherung am Balkon anbringen dürfen. In der Regel darf man eine Katzensicherung anbringen, wenn der Balkon nicht zur Schmuckseite des Hauses zeigt, sondern etwa auf einen Hinterhof. Ist es nicht gestattet, kann man als Alternative ein Netz oder einen Maschendraht-Einsatz vor die Balkontüre spannen oder stellen, der jederzeit abnehmbar ist. Auch er vermittelt dem Tier wenigstens einen Hauch von Frischluft.

Innerhalb der Wohnung sollten Sie dem ehemaligen Freigänger viele Kletter-, Schlaf- und Versteckmöglichkeiten bieten, damit es ihm nicht langweilig wird. Weitere naturnahe Gestaltungsmöglichkeiten, die den Freigang ein bisschen ersetzen können:

  • eine große Schale mit Katzengras
  • eine Schachtel mit Heu oder Moos
  • ein echter Baumstamm
  • andere natürliche Materialien

Das Wichtigste ist, dass man nun sehr viel Verständnis für die Katze aufbringt, viel mit ihr spielt und für sie da ist.

Manche Katzen gewöhnen sich sogar noch im höheren Alter an eine Leine. Versuchen Sie, mit ihr auf einem geschützten, hundefreien Hinterhof täglich eine kleine Runde an der Leine spazieren zu gehen. Vielleicht gefällt es ihr.

Am besten wäre es natürlich, wenn Sie schon bei der Wohnungssuche darauf achten, dass Ihre Freigängerkatze auch nach dem Umzug noch nach draußen gehen kann.

Was tun, wenn die Katze wieder zum alten Haus läuft?

Die Angst, dass Katzen nach einem Umzug wieder ins alte Zuhause zurücklaufen, ist weit verbreitet, doch eher unbegründet. Man hört zwar gelegentlich von solchen Tieren, aber Sie scheinen Einzelfälle zu sein, wie eine Umfrage unter den Lesern von "Geliebte Katze" ergab.

Wenn Sie eine enge Beziehung zu Ihrer Katze aufgebaut haben und einige Wochen warten, bis Sie sie zum ersten Mal nach draußen lassen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie nach einem Umzug zurückläuft. Wer weiter als fünf Kilometer von seinem ersten Zuhause eine neue Wohnung bezieht, kann davon ausgehen, dass eine Katze sich nicht mehr an die Geräusche der Umgebung orientieren kann. Damit wird das Risiko, dass die Katze zurückläuft, geringer.

TIPP: Hinterlassen Sie bei den Nachbarn Ihre neue Anschrift und bitten Sie sie, bei ihnen anzurufen, falls sie die Katze tatsächlich sehen sollten.
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