Zwergschnauzer

Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Charakter, Beschäftigung, Erziehung und Pflege der Hunderasse Zwergschnauzer und erhalten Sie wertvolle Tipps zur Anschaffung.

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Der Zwergschnauzer war bei Bauern nicht nur als Wachhund, sondern auch als Katzenersatz beliebt.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Das kleine Energiebündel mit dem langen Bart und den markanten Augenbrauen ist für verschiedene Haltungsformen geeignet. Der Zwergschnauzer kann sowohl ein sportlicher Begleiter, ein kinderfreundlicher Familienhund als auch ein verlässlicher Beschützer sein. Zudem kommt er auch als Hund für Allergiker infrage. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte über den Zwergschnauzer, seine Anschaffung und seine Anforderungen an die artgerechte Haltung.

Inhaltsübersicht:

Zwergschnauzer im Steckbrief

Typische Merkmale

Größe: 31-36 cm
Gewicht: 4-8 Kilo
Felllänge: lang, rauhaarig
Fellfarben: Schwarz, Blau/Grau, Braun/Schoko/Liver, Weiß
Ursprungsland: Deutschland
Klassifikation: FCI Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer - Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen. (Sektion 1 Pinscher und Schnauzer)

Eigenschaften

Familientauglichkeit
Aktivitätslevel
Erziehbarkeit
Pflegeaufwand
Arbeitsbedürfnis
Menschenbezogenheit

Aussehen des Zwergschnauzers: Größe, Gewicht und Farben

Der Zwergschnauzer ist klein, kräftig, eher gedrungen als schlank, rauhaarig und elegant: eben ein verkleinertes Abbild des Standard-Schnauzers. Der Zwergschnauzer erreicht eine Größe von 31 bis 36 Zentimetern Schulterhöhe und ein Gewicht von vier bis acht Kilogramm. Das rauhaarige Fell gibt es in folgenden Farben:

  • Schwarz
  • Pfeffer-Salz
  • Schwarz-Silber
  • Weiß
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Ein Zwergschnauzer mit der Fellzeichnung Pfeffer-Salz© stock.adobe.com/Екатерина Кобальнова

Verhalten und Charakter des Zwergschnauzers

Der Zwergschnauzer ist tatsächlich ein Schnauzer im Mini-Format: Er ist genauso wie der große Bruder sehr wachsam, folgsam und intelligent. Diese Eigenschaften werden durch das typische Temperament eines Kleinhundes ergänzt.

Er ist also ein pfiffiger kleiner Kerl, der unterhalten werden will und im Gegenzug für eine Menge Spaß in seiner Umgebung sorgen wird. Langweilig wird es den Menschen mit diesem Begleiter sicher nicht. Der Zwergschnauzer ist sehr lebhaft und aufmerksam, aber auch freundlich und gefällig.

Außerdem ist diese Rasse mutig und unerschrocken. Diese Hunde haben eine recht niedrige Reizschwelle und reagieren auf Artgenossen, andere Tiere oder Fremde Menschen gerne mit Gebell. Deswegen ist die richtige Beschäftigung und eine konsequente Erziehung bei Zwergschnauzern sehr wichtig.

Zwergschnauzer: Bewegung und Beschäftigung

Das Bewegungsbedürfnis dieser Rasse ist ausgesprochen hoch. Das kleine Energiebündel liebt Spaziergänge, Ballspiele, Suchspiele, Apportieren, Fährtensuche, Laufen, Schwimmen und das alles am besten mehrere Stunden am Stück.

Aufgrund seiner Intelligenz lernt er Kunststücke gerne und schnell. Solange er genügend Bewegung hat, kann er auch in einer Wohnung gehalten werden.

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Zwergschnauzer brauchen viel Bewegung.© stock.adobe.com/olgagorovenko

Erziehung des Zwergschnauzers

Der Zwergschnauzer ist sehr gelehrig, erwartet aber Abwechslung. Genauso wie der Standard-Schnauzer und der Riesenschnauzer reagiert er auf Grobheiten des Besitzers sehr verstört. Mit groben, veralteten Erziehungsmethoden kommt der Hundehalter auch bei diesem Hund nicht weit.

Dass er sehr verspielt ist und Training als eine Art Spielstunde betrachtet, erleichtert die Erziehung ungemein. Der Zwergschnauzer will seinem Menschen außerdem gefallen und wird deshalb begeistert mitarbeiten, ohne dass er dazu gezwungen werden muss.

Der Zwergschnauzer eignet sich als Anfängerhund und kann von Menschen mit wenig Hunde-Erfahrung gut geführt werden.

Haltung des Zwergschnauzers

Wer sich für einen Zwergschnauzer entscheidet, darf sich über eine langjährige Freundschaft mit ihm freuen. Diese Hunde können 14 Jahre und noch älter werden. Vor der Anschaffung sollten Sie überlegen, ob Sie wirklich so lange für das Tier sorgen können.

Die kleinen Hunde können durchaus in der Stadt oder in einer kleinen Wohnung gehalten werden. Aber Achtung: Sie brauchen viel Bewegung. Wer sich nicht mehrere Stunden am Tag mit ihm in der Natur bewegen will, sollte lieber Haus und Garten mitbringen, wo sich der Zwergschnauzer auch selber beschäftigen und frei bewegen kann.

Zwergschnauzer werden sowohl mit einem einzigen Menschen als auch in einer großen Familie glücklich. Eine konsequente Führung ist aber wichtig. Nur so wird der Zwergschnauzer zu einem sehr anhänglichen Familien- und Begleithund.

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Zwergschnauzer sind sehr anhänglich. © stock.adobe.com/Prostock-studio

Pflege des Zwergschnauzers

Man sollte den Schnauzer einmal in der Woche kämmen und regelmäßig trimmen. Die regelmäßige Fellpflege ist wichtig, damit die abgestorbenen Haare, die sich sonst in dem rauen Umfeld verfangen, entfernt werden. Dafür eignet sich eine härtere Bürste. Auch der Bart muss immer wieder in Form gebracht werden, damit der Zwergschnauzer sein typisches Aussehen nicht verliert.

Interessant für Allergiker: Schnauzer haaren sehr wenig und unterliegen keinem Fellwechsel. Sie eignen sich daher auch für Hundehalter mit einer leichten Tierhaarallergie.

Zwergschnauzer: Krankheiten und Lebenserwartung

Gesundheitlich gelten Zwergschnauzer als sehr robust. Der Zwergschnauzer ist aber im Allgemeinen anfällig für Erkrankungen der Augen. Das liegt daran, dass er nicht genügend Tränenflüssigkeit produziert. Daher leidet der Zwergschnauzer überdurchschnittlich oft an Augenentzündungen oder an anderen Arten von Infektionen des Sehapparats. Daneben könne Zwergschnauzer auch an folgenden Krankheiten erkranken: 

  • Erkrankungen der Augen
  • Diabetes
  • Blasensteine
  • Hyperlipidämie (erhöhter Cholesterin-Spiegel)
  • PL (lockere Kniescheibe)
  • Schnauzer-Komedo-Syndrom (entzündete Haarfollikel auf dem Rücken)

Wenn er aus einer guten Zucht stammt und gut gehalten wird, dann hat ein Zwergschnauzer eine Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren.

Zwergschnauzer kaufen: Preis und Anschaffung beim Züchter

Wollen Sie sich einen Zwergschnauzer kaufen, sollten Sie sich nach einem seriösen Züchter umsehen. Empfehlenswert ist es, einen Züchter zu wählen, der dem Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 angeschlossen ist. 

Verantwortungsvolle Züchter sind darauf bedacht, gesunde und gut sozialisierte Welpen hervorzubringen. Der Preis für einen Zwergschnauzer aus so einer Zucht bewegt sich zwischen 1000 bis 1500 Euro und wird eher im oberen Bereich liegen. In diesem Fall zahlen Sie für die Qualität, Gesundheit und gute Aufzucht des Welpen. Zudem lassen seriöse Züchter ihre Hunde auf Erbkrankheiten testen und bieten oft eine Gesundheitsgarantie.

Es lohnt sich auf jeden Fall auch in das örtliche Tierheim zu gehen, vielleicht wartet dort ein Zwergschnauzer auf ein neues Zuhause. Der Preis für einen Zwergschnauzer aus dem Tierschutz oder Tierheim liegt etwa bei 200 bis 500 Euro. Bedenken Sie aber, dass diese Hunde möglicherweise zusätzliche Betreuung und medizinische Versorgung benötigen, wenn sie aus schlechten Verhältnissen stammen oder gesundheitliche Probleme haben. 

Kaufen Sie niemals einen Welpen oder erwachsenen Zwergschnauzer über das Internet. Das Risiko, dass das Tier von einem Hunde-Vermehrer stammt, ist zu groß.
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Gesunde Welpen finden Sie bei einem seriösen Züchter.© stock.adobe.com/DebraAnderson

Herkunft des Zwergschnauzers

Der Zwergschnauzer wird offiziell seit 1880 gezüchtet und soll Überlieferungen zufolge ursprünglich aus dem Raum Frankfurt am Main stammen. Es handelt sich um eine sehr alte Rasse: Hunde, die aussehen wie der Zwergschnauzer, wurden bereits auf Gemälden aus dem Mittelalter abgebildet.

Sie sollen aus dem mittelalterlichen Biberhund und Schäferhunden entstanden sein und dienten als Wach- und Begleithunde. Als die Zucht der Rasse offiziell aufgenommen und beurkundet wurde, hat man den Zwergschnauzer noch als "rauhaarigen Zwergpinscher" bezeichnet.

Der Zwergschnauzer war bei Bauern nicht nur als Wachhund, sondern auch als Katzenersatz beliebt. Er bewachte nicht nur das Vieh, sondern jagte mit Begeisterung Ratten und Mäuse. Der Bauer war nicht nur das Ungeziefer los, sondern sparte sich auch noch das Futter für seinen "Mitarbeiter".

Zwergschnauzer oder ein anderer Hund: Welcher ist der Richtige für mich?

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