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Werwolfsyndrom bei Hunden: Sind Kauknochen die Ursache für die mysteriöse Krankheit?

Ein mysteriöse Hundekrankheit macht sich breit und sorgt für Besorgnis. Das Werwolfsyndrom bei Hunden zeigt sich durch massive Verhaltensänderungen. Was dahinter steckt und wie Sie Ihren Hund schützen können!

Hund mit Werwolfsyndrom jault
Das Werwolfsyndrom bei Hunden ist auf dem Vormarsch und sorgt für Besorgnis© stock.adobe.com/Mary Swift

Sie torkeln, winseln, haben Krampfanfälle: Eine neue, bislang unbekannte Hundekrankheit sorgt deutschland- und europaweit für Besorgnis. Tierärzte und Hundetrainer warnen vor plötzlichen Verhaltensänderungen, die von Panik bis hin zu aggressivem Verhalten reichen. Auch die Frage nach möglichen Ursachen für das Werwolfsyndrom bei Hunden bleibt offen.

Werwolfsyndrom: Betroffene Hunde zeigen diese Symptome

Das Werwolfsyndrom ist eine Bezeichnung für eine Reihe neurologischer Auffälligkeiten, die derzeit vermehrt bei Hunden auftreten. Die Symptome für das Werwolf-Syndrom bei Hunden reichen von plötzlicher Unruhe und Panikattacken über aggressives Verhalten bis hin zu schwerwiegenderen Fällen wie Halluzinationen oder epileptischen Anfällen. Besonders auffällig ist, dass betroffene Hunde häufig versuchen, durch Fenster oder Türen zu entkommen, oder ohne erkennbaren Grund laut schreien.

Laut der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) wurden bislang 45 Fälle des Werwolfsyndroms bei Hunden deutschlandweit dokumentiert – die Dunkelziffer könnte jedoch höher liegen.

„Viele Halter nehmen unspezifische Symptome wie Angst oder Unruhe nicht sofort ernst“, erklärt Dr. Nina Meyerhoff, die an der TiHo zu den neurologischen Erkrankungen forscht.

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Sind Kauartikel die Ursache für das Werwolfsyndrom bei Hunden?

Einige der betroffenen Hunde hatten vor Auftreten der Symptome Rinderhautknochen gefressen, was Experten nun auf einen möglichen Zusammenhang prüfen lässt.

In Finnland etwa wurde das europäische Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel bereits im August informiert, dass Hundekauartikel aus China ein potenzielles Gesundheitsrisiko darstellen könnten. Meyerhoff sagt, man fokussiere sich in
Deutschland in der Forschung derzeit aber nicht auf einen bestimmten Hersteller oder Standort. Man stehe ganz am Anfang, noch sei unklar, an welcher Stelle in der Produktionskette Verunreinigungen aufgetreten sein könnten. „Wie die Fälle gezeigt haben, können selbst langjährig genutzte Produkte plötzlich Probleme verursachen“, sagt Meyerhoff.

Sollte sich der Verdacht mit den verunreinigten Kauknochen bestätigen, dann wäre es nicht der erste Fall von krank machendem Tierfutter. Andrea Fischer, Leiterin der Tier-Neurologie an der Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, erinnert an einen Skandal in den 1990er-Jahren: Damals führte Katzennahrung, die mit einem Fütterungsarzneimittel verunreinigt war, zu einer Epidemie von Lähmungen.

Viele Tierärzte, wie Dr. Brigitte Bornack aus Krefeld, vorsorglich von der Gabe dieser Artikel ab. Auch der bekannte Hundetrainer Martin Rütter schließt sich an. Ihm sei außerdem aufgefallen, dass häufig Hunde Symptome des Werwolfsyndroms gezeigt hätten, die aufgrund Ihrer Rasse ohnehin schon „leichte Tendenzen zu Hysterie“ aufweisen würde. Er nennt den Viszla als Beispiel. Rütter rät dazu, bei ungewöhnlichen Symptomen sofort einen Tierarzt aufzusuchen. „Man sollte solche Auffälligkeiten niemals aussitzen“, erklärt der Hundeexperte. Gleichzeitig mahnt er, nicht in Panik zu verfallen, da die Hunde-Krankheit bislang nicht flächendeckend verbreitet ist.

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Verdacht auf Werwolfsyndrom beim Hund – das können Sie jetzt tun!

Tierärzte empfehlen, auf Anzeichen wie plötzliche Unruhe, aggressives Verhalten oder epileptische Anfälle zu achten. Sollte eines dieser Symptome auftreten, ist ein schneller Besuch beim Tierarzt, der auf Neurologie spezialisiert ist, wichtig. Hilfreich ist es auch, wenn Sie die Ernährung Ihres Hundes dokumentieren.

Oft sei es schwierig, die Diagnose zu stellen, da neurologische Symptome auch durch andere Erkrankungen wie Epilepsie oder chronische Verhaltensprobleme ausgelöst werden können. Dies müsse zunächst ausgeschlossen werden. Bei Verdachtsfällen werden die Tiere daher genau untersucht, es werden Bluttests, Kernspintomografie und toxikologische Analysen gemacht, erklärt Meyerhoff.

Betroffene Hunde können mit beruhigenden oder krampflösenden Medikamenten behandelt werden.

Am Anfang, als noch kein Zusammenhang mit möglicherweise kontaminiertem Futter hergestellt war, wurden einige schwer kranke Hunde eingeschläfert. Mittlerweile zeigt sich: Viele Hunde erholen sich nach einigen Wochen. Sie sind aber oft noch länger besonders sensibel und ängstlich. Geduld und Vorsichtsmaßnahmen – etwa eingeschränkter Freilauf und besondere Rücksicht im Umgang mit Kindern oder anderen Tieren – seien in dieser Zeit entscheidend.

„Die Erkrankung ist extrem belastend – sowohl für die Tiere als auch für ihre Besitzer“, sagt Meyerhoff.

Bis die Ursache für das Werwolfsyndrom bei Hunden geklärt ist, raten Experten dazu, Kauartikel wie Rinderhautknochen zu meiden.

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