Tollwut-Alarm in Bremen: Hund aus illegalem Welpenhandel erkrankt

In Bremen wurde bei einem verstorbenen Welpen Tollwut festgestellt. Der Hund wurde wahrscheinlich illegal von Süd-Ost-Europa nach Deutschland eingeführt. Was Hundehalter jetzt wissen sollten, erfahren Sie hier.

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Bei einem Welpen wurde Tollwut diagnostiziert (Symbolbild).© stock.adobe.com/Валентина Свиридо

In Bremen verstarb am Donnerstag, den 9. September ein Welpe, bei dem nach dem Tod Tollwut nachgewiesen wurde. Das berichtet der Weser Kurier. Der Hund soll vermutlich illegal von Süd-Ost-Europa nach Deutschland gekommen sein.

Die Bremer Behörden haben ein Krisenteam eingerichtet und versuchen alle Personen, die Kontakt zu dem Welpen hatten, ausfindig zu machen. Denn Tollwut ist auch auf den Menschen übertragbar und ist in der Regel für den Infizierten tödlich. Für die Bevölkerung besteht laut den Behörden aber zum aktuellen Zeitpunkt keine Gefahr.

Illegaler Welpenhandel verbreitet Krankheiten

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten warnt in einer Pressemitteilung vor der gesundheitlichen Gefahr für Mensch und Tier, die mit dem illegalen Welpenhandel einhergeht. Die jungen Welpen, die rechtswidrig nach Deutschland eingeführt werden, sind in fast allen Fällen ungeimpft und können tödliche Krankheiten, wie die Tollwut, an Mensch und Tier weitergeben.

Laut Vier Pfoten werden etwa 46.000 Welpen jeden Monat innerhalb von Europa über die Landesgrenzen hinweg gehandelt – meist werden sie im Internet angeboten. Die Tiere stammen oft auch aus nicht tollwutfreien Ländern. „Der Tollwutfall in Bremen bestürzt uns und führt drastisch vor Augen, dass der illegale Welpenhandel nicht nur immenses Tierleid bedeutet, sondern auch ernsthafte Gesundheitsrisiken für Menschen birgt“, sagt Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei Vier Pfoten.

Laut der Tierschutzorganisation wurde der letzte Tollwut-Fall in Deutschland 2013 gemeldet. Es handelte sich dabei ebenfalls um einen aus dem Ausland importierten Welpen. Seit 2008 gilt Deutschland als tollwutfrei.

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Der illegale Welpenhandel ist aus vielen Gründen gefährlich.© stock.adobe.com/juefraphoto

Hund vor Tollwut schützen

Obwohl Deutschland als tollwutfrei gilt, ist es ratsam, den Hund gegen diese gefährliche Infektionskrankheit impfen zu lassen. Denn Tollwut endet fast immer tödlich für das Tier und ist auf den Menschen übertragbar.

Hunde sollten in einem Alter von 12 Wochen gegen Tollwut geimpft werden. Die zweite Tollwut-Impfung bekommt der Hund dann nach weiteren drei Wochen. Die dritte erhält er erst wieder nach einem Jahr. Die Tollwut-Impfung sollte alle zwei bis drei Jahre aufgefrischt werden.

Tollwut ist meldepflichtig. Nicht geimpfte Hunde werden bei einem dringenden Tollwut-Verdacht eingeschläfert. Lückenlos geimpfte Hunde werden meist nicht getötet, sondern bleiben unter tierärztlicher Beobachtung.
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Eine Impfung kann schützen.© stock.adobe.com/gamelover

Tollwut beim Hund erkennen

Das Rabiesvirus, auch Tollwut-Virus genannt, greift das zentrale Nervensystem an. Die Folge ist eine massive Entzündung des Gehirns. Tollwut macht sich bei Hunden in drei Phasen wie folgt bemerkbar:

  1. Phase: Erbrechen, Fieber, Durchfall, leichte Wesensveränderungen, Husten
  2. Phase: Licht- und Geräuschempfindlichkeit, starke Wesensveränderungen, andauerndes Bellen, Speicheln, aggressives Verhalten
  3. Phase: Lähmungen, Krämpfe, Koma, Atemlähmung führt zum Tod

Tollwut beim Hund zu behandeln, ist in Deutschland eigentlich nicht erlaubt. Um eine Ausbreitung des Virus zu vermeiden, werden infizierte Tiere in Quarantäne gebracht, wenn sie geimpft sind. Ungeimpfte Tiere werden eingeschläfert. Wie vorgegangen wird, entscheidet der zuständige Amtstierarzt. Achten Sie beim Welpenkauf unbedingt auf die Gesundheit des Tieres und wählen Sie nur einen Züchter, dem das Wohl seiner Tiere wirklich am Herzen liegt.

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