Herbstgrasmilben beim Hund: Schutz und schnelle Hilfe

Woran Sie die Herbstgrasmilbe bei Ihrem Hund erkennen und wie Sie ihm bei einem Befall schnell helfen, lesen Sie hier.

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Die Herbstgrasmilbe ist ein lästiger Parasit.© stock.adobe.com/kobkik

Herbstgrasmilben beim Hund (oder eher ihre Larve) lösen bei diesem heftigen Juckreiz aus. Doch ein Befall lässt sich oftmals nicht vermeiden, weil der Parasit auf Wiesen und Grasflächen lauern. Sie sollten Ihrem Hund bei einem Befall schnell helfen, damit er sich nicht wund kratzt. Was gegen Herbstgrasmilben beim Hund hilft und wie Sie Ihren Hund künftig schützen können, erfahren Sie hier.

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Behandlung: Was hilft gegen Herbstgrasmilben beim Hund?

Die Herbstgrasmilbe verursacht heftigen Juckreiz. Ihr Hund sollte sich an den betroffenen Stellen aber so wenig wie möglich kratzen, diese ablecken oder beknabbern. Das Jucken wird dadurch nicht leichter – im Gegenteil. Die Haut wird beschädigt und es kommen auch noch Schmerzen hinzu. Außerdem können so Bakterien in die Bissstellen der Herbstgrasmilbe gelangen.

Indem Sie die Stellen kühlen, an denen die Herbstgrasmilbe Ihren Hund gebissen hat, helfen Sie ihm am besten. Der Juckreiz wird gelindert und Sie verhindern, dass sich Ihr Hund wund kratzt. Aber Kühlen allein reicht oft nicht aus.

Bekämpfung: Mittel gegen Herbstgrasmilben beim Hund

Gegen die Herbstgrasmilbe beim Hund helfen verschiedene Mittel, die auch den Juckreiz lindern und die Haut pflegen. Dazu gehören beispielsweise diese:

  • Tropfen Beaphar DIMETHIcare*: bekämpft Parasiten wie Flöhe, Milben, Zecken und Läuse, beruhigende und pflegende Eigenschaften dank Aloe Vera
  • Tropfen cdVet Milbenex*: natürliche Abwehr von Milben und Insekten
  • Spray Beaphar DIMETHIcare*: bekämpft Parasieten wie Flöhe, Milben, Zecken und Läuse, pflegt die Haut mit Aloe Vera
  • Spray Virbac Dermaacool*: kühlt und pflegt die irritierte und juckende Haut
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Verschiedene Mittel sollen gegen die Herbstgrasmilbe beim Hund helfen. © stock.adobe.com/tatomm

Wenn sie die befallene Stelle nicht genau lokalisieren könen oder eine lokale Behandlung sich nicht effektiv zeigt, können Sie den Hund auch einmal komplett mit Anti-Milben-Shampoo waschen, um die Herbstgrasmilben zu bekämpfen.

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Herbstgrasmilben fallen irgendwann von selbst vom Hund ab. Sie sollten deshalb außerdem die Liegeplätze des Hundes reinigen.

Hausmittel gegen Herbstgrasmilben beim Hund

Es gibt auch Hausmittel, die möglicherweise gegen den Milbenbefall helfen können. Sie können Ihren Hund beispielsweise gründlich mit Kernseife waschen. Alternativ können Sie auch das Fell des Hundes mit Olivenöl, Apfelessig oder Salzwasser einreiben. Verlässlicher sind aber tiermedizinische Mittel, sie speziell gegen Milben wirken sollen.

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Herbstgrasmilben erkennen: Symptome beim Hund

Um den Befall durch eine Herbstgrasmilbe richtig behandeln zu können, muss man diese aber erkennen und beispielsweise von der Haarbalgmilbe, der Räudemilbe oder der Demodex Milbe beim Hund unterscheiden können. 

Die Herbstgrasmilbe kann man erkennen, weil sie beim Hund für heftigen Juckreiz sorgt. Kratzt sich Ihr Hund übermäßig, sollten Sie die betroffenen Stellen dringend genauer anschauen.

Entdecken Sie an der juckenden Stelle beim Hund rote Quaddeln, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit die Herbstgrasmilbe. Diese entstehen durch die Bisse der Milbe. Weil Herbstgrasmilben meist im Rudel auftreten, treten diese Quaddeln auch über ganze Gliedmaßen auf und es sieht aus, als hätte sich der Hund ganz viele Mückenstiche zugezogen. Auch Haarausfall an der betroffenen Stelle kann auftreten.

Die einzelnen Herbstgrasmilben sind nur ungefähr 0,3 Millimeter große, bräunlich bis orangerote Pünktchen und sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Von der Form sehen sie Minispinnen sehr ähnlich.

Nicht die ausgewachsene Herbstgrasmilbe, sondern ihre Larven sorgen für den heftigen Juckreiz beim Hund.
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Wenn sich Ihr Hund übermäßig kratzt, könnten die Herbstgrasmilbe schuld sein. © stock.adobe.com/nateejindakum

Wie lange bleiben Grasmilben am Hund?

Es sind die Larven der Herbstgrasmilbe, die den Hund befallen. Ausgewachsene Herbstgrasmilben sind nämlich Vegetarier, sie ernähren sich nur von Pflanzen. Die ausgewachsene Herbstgrasmilbe legt nur ihre Eier auf Wiesen ab und sobald die Larven geschlüpft sind, suchen diese nach Essbarem.

Genau genommen beißen und stechen die Larven der Herbstgrasmilbe den Hund nicht. Sie ritzen die oberste Hautschicht an. Mit ihrem Speichel lösen sie das Gewebe darin auf. Diese Flüssigkeit dient den Larven der Herbstgrasmilbe als Nahrung.

Blut trinken Herbstgrasmilben (bzw. deren Larven) nur, wenn sie zufällig ein kleines Blutgefäß in der Haut treffen.

Die Larve der Herbstgrasmilbe bleibt ein paar Stunden bis maximal drei Tage auf dem Hund. Nachdem sie von selbst abfällt, entwickelt sie sich zur Milbe. Wollen Sie die Herbstgrasmilbe (bzw. deren Larve) schneller loswerden, können Sie den Parasiten ganz einfach vom Hund abstreifen.

Die Herbstgrasmilbe ist nicht gefährlich für den Hund – aber sehr lästig. Denn der heftige Juckreiz ist überaus unangenehm und kann sogar wochenlanga anhalten. Ist Ihr Hund befallen, sollten Sie ihm mit den entsprechenden Mitteln helfen, damit er seine Haut nicht zusätzlich beschädigt. Schützen Sie ihn außerdem vor einem Befall der Herbstgrasmilbe, um ihm diesen entsetzlichen Juckreiz zu ersparen.

Herbstgrasmilben übertragen in Nordeuropa keine Krankheiten, sind also nicht gefährlich. Bei Allergie kann es bei betroffenen Hunden dennoch zu allergischen Reaktionen kommen, die von einem Tierarzt behandelt werden müssen.
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Schutz und Mittel gegen Herbstgrasmilben beim Hund 

Wenn der Hund bereits von der Herbstgrasmilbe befallen wurde, ist es immer unangenehm. Juckreiz und Behandlung können vermieden werden, wenn ein Befall verhindert wird. Um zu verhindern, dass Ihr Hund überhaupt erst von der Herbstgrasmilbe befallen wird, können Sie sich auf drei Methoden verlassen:

Abwehr: Mittel gegen Herbstgrasmilben beim Hund

Es gibt Hilfsmittel, die verhindern können, dass die Herbstgrasmilben den Hund überhaupt erst befallen und sie abwehren. Gegen Herbstgrasmilben beim Hund helfen Mittel mit dem Wirkstoff Pyrethrum. Er kann natürlich vorkommen oder synthetisch hergestellt werden – die synthetische Variante gilt als wirksamer.

Pyrethrum befindet sich beispielsweise im Ardap Spot-On für Hunde*. Es enthält den natürlichen Wirkstoff Pyrethrum und soll nicht nur gegen die Herbstgrasmilbe helfen, sondern auch Zecken und Flöhe abwehren. Der Hersteller verspricht eine Wirkzeit von ca. vier Wochen.

Halsband gegen Herbstgrasmilben beim Hund: Ardap bietet auch denselben Wirkstoff als Zecken-/Flohschutz-Halsband für Hunde* an.
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Spezielle Halsbänder sollen Schutz gegen Herbstgrasmilben bieten.© stock.adobe.com/martinfredy
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Nach Spaziergang Hund auf Herbstgrasmilben absuchen

Sie können den Hund nach dem Spaziergang auf Herbstgrasmilben absuchen. Dies bietet keinen großen Schutz, denn Sie können die kleinen Parasiten leicht übersehen. Meistens hat die Herbstgrasmilbe den Hund auch schon gebissen: Das erkennen Sie an roten, kleinen Quaddeln auf der Haut.

Entdecken Sie orangerote Pünktchen, haben die Larven der Herbstgrasmilbe Ihren Hund befallen. Nur sie gehen auf Tier und Mensch über – ausgewachsene Herbstgrasmilben sind absolute Vegetarier. Sie können die Larven mit einem feuchten Tuch abwischen. Allerdings ist es dann meistens schon zu spät: Es wird zu heftigem Juckreiz kommen.

Herbstgrasmilben befinden sich beim Hund vor allem an den Körperstellen, die draußen mit dem Boden in Berührung gekommen sind. Die Larven bevorzugen außerdem warme, haarige und dünne Hautstellen. Deshalb sollten Sie unbedingt Pfoten und Beine (zwischen den Zehen), Brust und Bauch (in der Achsel und der Leiste) sowie den Kopf (um die Augen, am Kinn, in der Ohrfalte) absuchen.

Übertragung: Herbstgrasmilben (oder deren Larven)sind nicht von Hund auf Menschen übertragbar – oder umgekehrt. Sie bleiben auf ihrem Wirt, bis sie satt sind und fallen dann von selbst ab.
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Den Hund nach dem Gassigehen abzusuchen, kann hilfreich sein.© stock.adobe.com/Hanna
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Papier-Test: So finden Sie heraus, wo es Herbstgrasmilben gibt

Grasmilben fühlen sich besonders an trockenen, langen Gräsern an schattigen Plätzen wohl. Grasmilben sitzen dabei meist an den Spitzen der Gräser und lauern auf einen Wirt. Grasmilben im Garten können Sie also verhindern, indem Sie ihn regelmäßig wässern und mähen.

In der freien Natur ist das schwieriger zu kontrollieren. Bevor Sie Ihren Hund über die Wiese sausen lassen, können Sie aber dennoch überprüfen, ob sich im Gras Herbstgrasmilben befinden. Das machen Sie in drei Schritten:

  1. Legen Sie eine weiße Unterlage (Tuch, Papier, Teller) auf die Wiese.
  2. Lassen Sie den Gegenstand eine Weile im Gras liegen.
  3. Erkennen Sie orangefarbene Pünktchen auf dem Tuch, Papier oder Teller, gibt es auf der Wiese Herbstgrasmilben.

Stellen Sie fest, dass es auf einer Wiese Herbstgrasmilben gibt, können Sie einen anderen Ort wählen, um mit Ihrem Hund spazieren zu gehen.

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Lassen Sie Ihren Hund nur auf Wiesen, auf denen sich wahrscheinlich keine Herbstgrasmilben befinden. © stock.adobe.com/Anja Götz
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Jahreszeiten: Wann gibt es Herbstgrasmilben?

Die Herbstgrasmilbe (Neotrombicula autoumnalis) zählt als Milbe zu den Spinnentieren und ist ein in Deutschland weit verbreiteter Parasit. Sie ist auch als Erntemilbe, Grasmilbe, Herbstmilbe und Heumilbe bekannt.

Die Herbstgrasmilbe befällt den Hund meist von April bis Ende Oktober. Ab 10 Grad Celsius kann die Herbstgrasmilbe aktiv sein, besonders Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad sind aber optimal für sie, um einen Wirt zu befallen.

Sie kann also im Frühling bereits aktiv werden, Hochsaison hat dieser Parasit aber eigentlich im Spätsommer. Ist der Winter sehr warm, kann sie aber auch dann noch vorkommen.

Da die Herbstgrasmilbe bei milden Temperaturen das ganze Jahr über aktiv sein kann, sollten Sie Ihren Hund auch entsprechend schützen.

Herbstgrasmilben beim Hund: Weitere Hinweise zu Parasiten

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