Sind Hornissen gefährlich?

Riesig sind sie und gefährlich – mit diesem Image müssen Hornissen immer noch leben. Es ist Zeit, mit diesen Vorurteilen aufzuräumen.

Hornisse_Brodmann.jpg
Foto: Thomas Brodmann / animals-digital.de© Foto: Thomas Brodmann / animals-digital.de

So ein Picknick im Grünen bei strahlendem Sonnenschein ist schon etwas Feines. Da schmeckt die Erdbeertorte gleich doppelt so gut. Doch meist dauert es nicht lange, bis die ersten ungeladenen Gäste auftauchen: Wespen! Ist ein Brummer besonders groß, bricht leicht Hysterie aus: "Hilfe, eine Hornisse!"

Hornissen sind nicht gefährlich, sondern gefährdet

Häufig werden Hornissen (Vespa crabro) als wahre Horror- Biester mit gefährlichem Giftstachel und beängstigender  Aggressivität angesehen. Ein Vorurteil, unter dem die imposanten Insekten stark zu leiden haben: Sie wurden verfolgt wie gefährliche Schädlinge, Nester, die man fand, oft vorsätzlich zerstört. Das hat dazu geführt, dass Hornissen bei uns mancherorts bereits zu den gefährdeten Arten gehören.

Hornissen ergreifen die Flucht

Wer einer Hornisse begegnet und nicht mit Panik reagiert, merkt rasch, dass sie alles andere als angriffslustig sind. Im Gegenteil: Hornissen flüchten meist schnell, wenn ihnen ein Mensch zu nahe kommt. Auch an der Kaffeetafel werden sie kaum lästig. Bei jenen Plagegeistern handelt es sich in der Regel um zwei optisch ähnliche Arten: die Deutsche und die Gemeine Wespe  – zwei nahe Verwandte der Hornisse. Diese wird jedoch mit rund 24 mm fast doppelt so groß und besitzt neben der typisch schwarz-gelben Wespenzeichnung auch Bereiche an Kopf und Brust, die deutlich bräunlich-rot gefärbt sind.

Nützliche Insekten

Neben ihrer Friedfertigkeit zeichnen sich Hornissen auch durch Nützlichkeit aus: Oft erbeuten sie schädliche Insekten, um diese an ihre Larven zu verfüttern. Darunter können zwar auch mal Honigbienen sein, was aber weiter nicht ins Gewicht fällt.

Hornissenstich nur für Allergiker gefährlich

Auch die Wirkung des Hornissenstichs wird weit überschätzt. Er ist nicht gefährlicher als der einer normalen Wespe – vielleicht etwas schmerzhafter, aber nur für Allergiker wirklich bedrohlich. Die alte Faustregel, dass drei Stiche einen Menschen und sieben ein Pferd töten, stimmt also nicht. Richtig ist aber, dass bereits ein Pferdebiss ausreicht, um eine Hornisse zu töten.

Das könnte Sie auch interessieren

"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT2501_u1_u1_150dpi