Vogellexikon

Buntspecht

Mit bis zu 20 Schlägen n der Sekunde ist der Buntspecht der schnellste Trommler unter den Spechten. Erfahren Sie im Steckbrief Details zu Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten, Kommunikation und Ernährung des Buntspecht.

Steckbrief Buntspecht
Buntspecht im Steckbrief © popovj2 - stock.adobe.com

Steckbrief

  • Körperlänge:    23 - 26 cm
  • Gewicht:    80 - 100 g
  • Lebenserwartung:    8 bis 9 Jahre
  • Verbreitung:    Europa, Nordwestafrika, Vorder-, Nord- und Ostasien
  • Lebensraum:    Wälder, Agrarlandschaften, Parks, Gärten mit Baumbestand
  • Artbestand:    Nicht gefährdet

Systematik

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Spechtvögel
  • Familie: Spechte
  • Gattung: Buntspechte
  • Art: Buntspecht (Dendrocopos major)

 

Inhaltsverzeichnis

So sieht der Buntspecht aus

Am häufigsten und am meisten verbreitet ist der mitteleuropäische, schwarz-weiß-rote Buntspecht. Durch das satte Rot der Unterschwanzdecken und des Steißes, das sich vom weißlichen bis graubraunen Bauch absetzt, und an seinen großen, ovalen und weißen Schulterflecken ist er meist leicht zu erkennen. Vom Nacken bis zum Schnabel zieht sich ein schwarzer Zügel. Die Männchen haben einen roten Nachenfleck, bei den Weibchen ist dieser schwarz. Der Schnabel ist kräftig und mit einer Länge von etwa drei Zentimetern sehr lang.

Fortpflanzung und Entwicklung

Mit dem Einsetzen der Geschlechtsreife zum Ende des ersten Lebensjahres beginnt der Buntspecht je nach Wetterlage oft schon im Dezember oder Januar mit dem Trommeln. Am häufigsten ist es Mitte März zu hören. Um Weibchen anzulocken, sucht er sich bevorzugt Äste hoher Bäume, die eine gute Resonanz haben. Aber auch die Weibchen benutzen das Trommeln zur Kommunikation.

Die Mitte März zunehmenden Annäherungen werden von den Weibchen zunächst noch mit Drohgesten abgewährt, bevor es dann zum Sexualkontakt kommt. Vier bis sechs Wochen später legt das Weibchen vier bis sieben reinweiße, glänzende Eier, die über einen Zeitraum von etwas weniger als zwei Wochen von beiden Eltern bebrütet werden. Pro Saison findet nur eine Brut statt. Bis die Jungen nach ca. vier Wochen ihr Nest verlassen, werden sie von beiden Eltern gefüttert.

Lebensweise und Verhalten

Der Buntspecht besiedelt neben Europa auch den Nordwesten Afrikas bis zum Maghreb und den Kanarischen Inseln Gran Canaria und Teneriffa, das nördliche Anatolien und weite Teile Asiens vom Norden Vietnams, Laos, Myanbars und Indiens durch die Osthälfte Chinas bis zu den Japanischen Inseln. Er fühlt sich sowohl in den Laub- als auch Nadelwäldern wohl, ist aber auch in Kulturlandschaften wie Parks und größeren Gärten und auf Streuobstwiesen zu finden.

Buntspechte bleiben in der Regel nur für eine Saison ein Paar, manche bleiben aber bis zu drei Jahren zusammen. Zwischen gleichgeschlechtlichen Vögeln kommt es während der Balz zu aggressivem Verhalten in Form von Verfolgungsjagden in der Luft und auf den Bäumen. 

Kommunikation des Buntspechts

Am häufigsten ist ihr Einzelruf, ein kurzes und schafes "kix", und das typische "Trommeln" zu hören. Für die schnellen Schnabelschläge werden hohle oder tote Baumstämme bevorzugt, da sie einen besonders guten Resonanzkörper bieten. Im Gegensatz zum Trommeln, das überwiegend während der Balz zu hören ist, erklingt sein Einzelruf das ganze Jahr über.

So ernährt sich der Buntspecht

Das Nahrungsspektrum ist äußerst vielfältig. Wenngleich Buntspechte auch pflanzliche Nahrung wie Beeren, Nüsse oder Samen aufnehmen, ernähren sie sich ganzjährig überwiegend von Insekten, Larven, Raupen, Ameisen, Würmern und anderen wirbellosen Tieren. Seine Nahrung sucht er auf dem Boden und auch im Geäst der Bäume.

Anders als viele seiner Artgenossen, wie zum Beispiel der Rabenvogel, hält er seine Beute nicht mit den Füßen fest, sondern klemmt sie in Baumspalten oder in Löcher, die er zuvor in die Äste gehackt hat. Diese sogenannten "Spechtschmieden" benutzt er auch, um hartschaligere Nahrung wie Käfer zu knacken.

Hätten Sie’s gewusst?

Mit bis zu 20 Schlägen in der Sekunde ist der Buntspecht der schnellste Trommler unter den Spechten. Sowohl die weiblichen als auch die männlichen Vögel nutzen diese Form der Kommunikation zur Revierabgrenzung und um auf sich aufmerksam zu machen.

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