Wildtier-Lexikon

Tapir

Tapire werden mit drei bis vier Jahren geschlechtsreif, wobei sich die Männchen meist etwas schneller entwickeln. Die Tiere können sich das ganze Jahr über fortpflanzen. Steckbrief, Systematik, Aussehen, Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten und Ernährung. Hätten Sie's gewusst?

Tapir
Obwohl der scheue Tapir bei Gefahr am liebsten flieht, kann er sehr gefährlich werden.© animal-digital.de

Steckbrief

  • Körperlänge: 180 - 250 cm
  • Gewicht: 225 - 300 kg
  • Lebenserwartung: 30 Jahre
  • Verbreitung: Mittel- und Südamerika, Südostasien
  • Lebensraum: tropische Wälder
  • Artbestand: stark gefährdet

Systematik

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Unpaarhufer
  • Familie: Tapire
  • Gattung: Tapire (Tapirus)
  • Art: Flachlandtapir, Bergtapir, Mittelamerikanischer Tapir, Schabrackentapir

Inhaltsübersicht

Aussehen

Tapire haben einen schweineähnlichen, plumpen Körper. Die Beine sind im Verhältnis zum Körper kurz, aber sehr kräftig. An den Vorderfüßen hat der Tapir vier Zehen, an den Hinterbeinen nur drei. Der kurze Stummelschwanz wird nicht länger als 13 Zentimeter. Sein Kopf ist lang und schlank. Die Augen eher klein, die Ohren oval, aufrecht und kaum beweglich. Nase und Oberlippe sind zu einem kurzen Rüssel verwachsen. Die Haut des Tapirs ist zäh und dick. Das Fell zeigt in der Regel alle Braunvarianten, nur der südostasiatische Schabrackentapir hat eine auffällige schwarz-weiße Färbung.

Fortpflanzung und Entwicklung

Tapire werden mit drei bis vier Jahren geschlechtsreif, wobei sich die Männchen meist etwas schneller entwickeln. Die Tiere können sich das ganze Jahr über fortpflanzen. Die Weibchen sind alle 60 Tage paarungsbereit. Nach einer Tragzeit von etwa 13 Monaten bringt die Mutter dann ein Junges zur Welt. Zwillingsgeburten sind selten, jedoch nicht ausgeschlossen. Das Kleine wiegt bei der Geburt etwa sieben Kilogramm und trägt ein dunkelbraunes Fell mit hellen Längsstreifen. Diese Färbung ist bei allen Tapirarten gleich und verschwindet nach einem halben Jahr wieder. Die erste Lebenswoche verbringt das Junge in einem geschützten Lager bevor es beginnt, der Mutter zu folgen. Zehn Monate lang wird der Nachwuchs gesäugt.

Lebensweise und Verhalten

Der Tapir ist nachtaktiv. Tagsüber schläft er im dichten Unterholz und nachts geht er auf Nahrungssuche. Er ist ein Einzelgänger, der Artgenossen äußerst aggressiv begegnet. Lediglich während der Paarungszeit kommen Männchen und Weibchen sich nahe. Der Tapir ist ein Fluchttier. Bei Gefahr flieht er ins schützende Unterholz oder ins Wasser. Er ist ein sehr guter Schwimmer und Taucher. Tapire sind sehr sesshaft, leben in einem festen Revier. Die Gebiete können sich jedoch mit anderen Tapiren überlappen. Treffen mit Artgenossen kommen in der Regel aber auch dann nicht vor.

Sinnesleistungen

Trotz relativ unbeweglicher Ohren hat der Tapir ein stark ausgeprägtes Gehör. Ebenso hoch entwickelt ist auch der Geruchssinn dieser Tiere. Mit ihrer feinen Nase können Tapire potenzielle Feinde rechtzeitig bemerken und fliehen. Weniger gut dagegen ist ihr Sehvermögen. Der Tapir kann nur auf relativ kurze Entfernung scharf sehen. Der gut entwickelte Gleichgewichtssinn ermöglicht es ihm, sich auch im schwierigem Gelände sicher fortzubewegen.

Ernährung

Tapire sind reine Pflanzenfresser. Nachts machen sie sich mit Hilfe ihres Rüssels auf die Suche nach Nahrung. Ihr Rüssel eignet sich sehr gut zum Greifen pflanzlicher Nahrung wie Farne, Palmblätter und Schachtelhalme. Sie fressen auch die Blätter verschiedener Baum- und Straucharten. Wenn es sich anbietet, lassen sie sich auch Kakao, Zuckerrohr, Mangos oder Melonen schmecken. Tapire lieben Salz und sind oft in Gegenden mit salzhaltigem Boden anzutreffen. Während der Nahrungssuche verteilen die Tiere Samen verschiedener Pflanzen und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Wälder.

Hätten Sie's gewusst?

Obwohl der scheue Tapir bei Gefahr am liebsten flieht, kann er sehr gefährlich werden, wenn er in Panik gerät. Dann tritt er kopflos die Flucht nach Vorne an und rennt alles um, was sich ihm in den Weg stellt. Mit seinen spitzen Zähnen kann er dann kräftig zubeißen.

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