Thunfisch

Einst tummelte sich der Rote Thunfisch massenhaft im Mittelmeer. Doch in den vergangenen Jahren sind die Bestände um bis zu 90 Prozent eingebrochen.

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© Velmo Dott

Der Blauflossen-Thunfisch oder Rote Thun ist mit bis zu fünf Metern Länge der größte Thun. Er erreicht ein Gewicht zwischen 130 und über 600 Kilogramm, doch Tiere dieses Kalibers werden heute jedoch nur noch selten gefunden. Einst tummelte sich der Rote Thunfisch (oder Blauflossen-Thunfisch) massenhaft im Mittelmeer. Doch in den vergangenen Jahren sind die Bestände um bis zu 90 Prozent eingebrochen. Erst im November 2008 haben die 46 Vertragsstaaten, darunter die EU, trotz massiver Proteste von Wissenschaftlern, Unternehmen und Umweltverbänden für 2009 eine Fangquote von 22.000 Tonnen für den Roten Thunfisch im Mittelmeer beschlossen. Zudem lassen die Staaten erneut den Fischfang während der Laichsaison (Mai/Juni) zu. Der WWF hatte einen kompletten Fangstopp gefordert.

Der Blauflossen-Thunfisch kommt zwar in allen Meeren vor, hat aber nur zwei feste Laichplätze – im Golf von Mexiko und im Mittelmeer. Die westatlantischen Blauflossenthune treffen sich zwischen April und Juni vor Mexiko, die ostatlantischen zwischen Juni und August im Mittelmeer. Thunfischweibchen können im Schnitt 500.000 Eier produzieren, die knapp unter der Wasseroberfläche treiben. Alte und große Thunfischweibchen sollen sogar bis zu zehn Millionen Eier pro Laichsaison produzieren können. Die Larven schlüpfen nach nur drei Tagen mit einer Größe von drei Millimetern. Nach einem Monat sind die kleinen Thunfische bereits etwa 3,5 Zentimeter groß. 

Thunfische sind enorm schnell: Auf kurzen Strecken erreichen sie 80 Stundenkilometer. Solche Hochgeschwindigkeiten sind dank ihres kräftigen, spindelförmigen Körpers möglich. Bei der Jagd spielen Thunfische ihre enorme Schwimmgeschwindigkeit aus. Am liebsten fressen sie Makrelen.

Der Blauflossen-Thunfisch ist derzeit einer der teuersten Fische weltweit: Für ein 200 Kilogramm schweres Exemplar wurden auf dem Fischmarkt von Tokio 175.000 Dollar gezahlt. Die darüber hinaus ökonomisch interessantesten Arten sind Großaugenthun, Gelbflossenthun, Echter Bonito und Weißer Thun. Deren wichtigsten Fangregionen sind der Indische Ozean und der Pazifik. Mit immer größeren Schiffen und leistungsfähigeren Fangtechniken stellen Fischereiflotten den Fischen nach. Dabei ist die Ringwade ein sehr effizientes, aber auch unselektives Prinzip: Zunächst wird der Schwarm mit dem Netz eingekreist, anschließend wird das Netz am unteren Ende zusammengezogen und schon sitzt die Beute in der Falle – allerdings nicht nur der Thunfischschwarm. Vor allem Delfine, Haie, Mantarochen, die stark gefährdeten Meeresschildkröten sowie unzählige andere Meerestiere werden dabei als Beifang getötet.

Weltweit sind die Bestände der Thunfische in den vergangenen Jahren um bis zu 90 Prozent zurückgegangen. Nur noch wenige erwachsene Tiere landen für viel Geld auf den Luxusmärkten der Welt. Meistens sind es sogenannte "Zuchtfische" – dahinter verbergen sich in Wirklichkeit wilde Thunfische, die jung gefangen und dann auf hoher See gemästet wurden - und die bei ihrem Fang gar nicht zu den ohnehin überhöhten Fangquoten hinzugerechnet werden.

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