3 Gründe, warum Pferde faul sind

Manche Pferde sind gehfreudig, andere lassen es lieber ruhig angehen. Doch wenn ein scheinbar faules Pferd tatsächlich die Mitarbeit verweigert, ist das ein ernstzunehmendes Problem.

faule Pferde
Faulheit bei Pferden kann verschiedene Ursachen haben.© Lina-stock.adobe.com

Obwohl es auf den ersten Blick harmlos erscheint, wenn ein Pferd triebig und unlustig ist, so können doch sehr tiefgreifende Ursachen dahinter stehen. Wenn das Problem nicht bewusst angegangen und gelöst wird, kann das langfristig noch ganz andere Schwierigkeiten nach sich ziehen.

Zunächst wird ausgeschlossen, dass es sich um ein gesundheitliches Problem handelt. Auch die Ausrüstung wird daraufhin überprüft, ob sie schmerzende Druck- oder Scheuerstellen verursachen kann (siehe auch  Ausrüstung). Um die Leistungsfähigkeit und Leistungswilligkeit zu erhalten, spielen darüber hinaus grundsätzlich auch die artgerechte Haltung und bedarfsgerechte Fütterung eine Rolle.

3 Gründe für Faulheit bei Pferden

1. Überforderung

Eine Ursache für die Arbeitsverweigerung des Pferdes kann Überforderung sein. Einerseits kann es sich um ein rein körperliches Problem handeln, wenn das Pferd nicht die nötige Kondition aufweist oder auch generell nicht die körperlichen Voraussetzungen für die gestellten Aufgaben mitbringt. Doch auch eine mentale Überforderung kann dazu führen, dass das Pferd resigniert und sich der Arbeit entzieht. Dies geschieht häufig bei Pferden, die ursprünglich ausgesprochen willig mitarbeiten und so den Reiter dazu verleiten, sehr schnell immer mehr zu verlangen.

2. Langeweile

Wir kennen es von uns selbst: Der tägliche Einheitstrott kann die Motivation töten. Zwar brauchen und schätzen Pferde einen geregelten Tagesablauf, doch der Trainingsplan verträgt durchaus etwas Abwechslung. Jeden Tag in der Bahn rundherum – das stumpft ab. Regelmäßige Geländeritte, Springgymnastik, auch Bodenarbeit und nicht zuletzt reine Weidetage erhalten die Arbeitsfreude.

3. Zwang und Druck

Je mehr sich ein Pferd verweigert, desto mehr Druck wird oft ausgeübt. Einerseits geschieht dies durch den vermehrten Einsatz von Gerte und Sporen, doch andererseits ist gerade bei faulen Pferden oft auch der Einsatz von Hilfszügeln wie etwa dem Martingal zu beobachten. Auf diesen Druck reagiert das Pferd entweder mit Widerstand oder eben mit Resignation. Entsprechend muss hier abgerüstet und die Hilfengebung wieder verfeinert werden. Auch ein kritischer Blick auf den Reiter ist angebracht: Unsichere Reiter wirken oft unbeabsichtigt grob oder auch widersprüchlich ein. Auch dadurch kann das Pferd in eine Verweigerungshaltung getrieben werden (siehe auch Sitz des Reiters).

Was tun, wenn das Pferd faul ist?

Das Pferd ist gesund und fit, es fühlt sich wohl, das Training ist abwechslungsreich, überfordert aber das Pferd nicht, und der Reiter übt keinen unmäßigen Druck aus – dann sind alle Voraussetzungen geschaffen, um das Pferd wieder an feine Hilfen heranzuführen. Der Reiter wirkt grundsätzlich zunächst mit leichten Hilfen ein. Reagiert das Pferd nicht darauf, wird der Druck nicht etwa allmählich verstärkt, sondern es folgt sofort eine energische Aufforderung. Sobald das Pferd reagiert, reduziert der Reiter den Druck, lobt als Motivation, und kehrt zu den feinen Hilfen zurück. 

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