Witwenpfeifgänse

Erfahren Sie hier alles über Artmerkmale, Vorkommen und Besonderheiten von Witwenpfeifgänsen.

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Eine Witwenpfeifgans.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Merkmale

  • Gewicht: ca. 670 g
  • Ringgröße: 13 (Männchen und Weibchen)
  • Rassengruppe: Wasserziergeflügel
  • Systematik: Pfeifgänse, Dendrocygninae.
  • Wissenschaftlicher Artname: Dendrocygna viduata, LINNE 1755.
  • Eimaße: 48,8 x 37,3 mm.
  • Brutdauer: 28 Tage.

Artmerkmale

Mit den relativ langen Beinen, den Kopf- und Körperformen sind die acht Arten der Pfeifgänse untereinander ähnlich. Die Witwenpfeifgans unterscheidet sich jedoch von den übrigen durch das dunkle Körper- und das weiße Kopfgefieder. Das vordere weiße Federfeld grenzt sich kontrastreich vom schwarzen Hinterkopf ab. An der Kehle sitzt ein weißer, nicht geschlossener Ring. Kastanienbraun sind Vorderrücken, Hals und Brust. Bräunlichweiße und schwarze Bänderung sitzt auf den Flanken, Bauch und Schwanz sind schwarz. Helle Federsäume lockern optisch die dunkel-gelblichbraune Oberseite auf. Die Rückenfedern sind hellbraun, die Schultern dunkelbraun und breit hellbraun gesäumt. Die kleinen Flügeldecken heben sich rotbraun von den sehr dunklen Oberflügeln ab. Hinter der Schnabelspitze ("Nagel") sitzt ein hellgraues Band. Die Füße sind grauschwarz, die Iriden braun. In diesen Farb- und Zeichnungsmerkmalen stimmen Männchen und Weibchen überein.

Vorkommen im Freileben

Die Art ist weit verbreitet. Sowohl auf dem afrikanischen als auch auf dem amerikanischen Kontinent liegt das Hauptvorkommen. Kleinere Bestände existieren auf Madagaskar und auf den Komoren. Von der Sahara bis nach Ostafrika und an der gesamten Ostseite des Kontinents, nicht jedoch in Westafrika gibt es große Bestände. In Südamerika ist die Art nur in bestimmten Regionen vertreten. Von Costa Rica südwärts bis Nordargentinien bewohnt sie vorzugsweise tropische Niederungen. Irrgäste sind in Spanien und auf den Karibischen Inseln gesichtet worden. In Paraguay und Uruguay, im Südosten und im Westen bis in die Amazonasregion Kolumbiens leben Witwenpfeifgänse auf Süßwasserseen, großen Flüssen, Sümpfen und Überschwemmungsgebieten. Dabei bevorzugt die Art offene Gewässer gegenüber dicht bewachsenen. Auch Flussmündungen werden besiedelt. Da Witwenpfeifgänse gut zu Fuß sind, halten sie sich häufig auf festen Böden auf, wenn sie auch lieber auf dem Wasser schwimmen und dort gerne tauchen.

Meist in größeren Gesellschaften gehen die Vögel auf Futtersuche und nehmen schnatternd und gründelnd Samen und Grünteile von Sumpfpflanzen, aber auch Feldgetreide und Kleinlebewesen auf. In Afrika schreiten die Paare von Oktober bis März, in nördlichen Breiten im Juli und August zur Fortpflanzung. Im Senegal und auf Madagaskar brüten sie später, sodass noch im Februar frisch geschlüpfte Jungtiere angetroffen werden können. Im Allgemeinen legt die Gans acht bis zwölf weißschalige Eier in ein Nest, das nicht mit Dunen ausgepolstert wurde. Manche Paare sollen auch in Baumhöhlen brüten. Die Geschlechter wechseln sich beim Brüten ab und führen auch die Küken gemeinsam, wobei das Männchen nicht selten mehr engagiert ist.

Besonderheiten

Witwenpfeifgänse imponieren durch ihre erstaunliche Beweglichkeit beim Laufen. Die kontrastreiche Farben und Zeichnungen, besonders im Kopfbereich, macht die Art auch im Ausstellungsgehege attraktiv. Die weiße, schleierartige Befiederung auf dem Vorderkopf und der schwarze Hinterkopf, der an das frühere Gewand der Witwen erinnert, gaben der Art ihren deutschen Namen. Brut und Aufzucht verlaufen meistens problemlos und sind ergiebig. Am besten ist die Gruppenhaltung von zwei bis vier Paaren, da die Vögel erst in dieser Gesellungsform ihr reichhaltiges Verhaltensrepertoire zeigen. Bei strengem Frost benötigen sie einen Schutzraum. Die Weibchen erbringen im Jahr bis zu drei Gelege. (Dr. Horst Schmidt)

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