Stallhaltung von Eseln

Esel mögen es nicht nass und kalt. Für solche Wetterbedingungen sollte ein passender Stall zur Verfügung stehen. Dieser sollte jedoch gewissen Anforderungen genügen.

Stallhaltung von Eseln
Da Esel sehr neugierig und knabberfreudig sind, muss der Stall entsprechend eselsicher ausgerüstet sein.© Andrzej Estko / fotolia.de

Wann gehören Esel in den Stall?

Eine permanente Stallhaltung von Eseln ohne Auslauf und Weidegang ist grundsätzlich als nicht tiergerecht abzulehnen. Jedoch kann in bestimmten Fällen eine zeitweilige Aufstallung von Eseln notwendig werden. Da beispielsweise bei Eselfohlen das Fell besonders leicht durchnässt, was leicht zu einer Lungenentzündung führen kann, sollten bei anhaltend nasser Witterung Stuten mit Fohlen im Stall untergebracht werden. Auch für ältere oder kranke Esel kann in der kalten, nassen Jahreszeit eine Stallhaltung ratsam sein.

Anforderungen an einen Stall

Es ist für einen trockenen Untergrund zu sorgen, auf dem sich alle zusammen gehaltenen Esel (oder andere vergesellschaftete Tiere) gleichzeitig ablegen und auch ausweichen können. Als Richtwert gilt eine Mindestfläche von der 2-fachen Widerristhöhe zum Quadrat pro Esel (Beispiel: ein 120 Zentimeter großer Esel benötigt 2,4 x 2,4 = 5,76 Quadratmeter), mindestens jedoch fünf Quadratmeter pro Esel. Die lichte Höhe des Stalles muss mindestens der doppelten Widerristhöhe des größten gehaltenen Esels entsprechen. Als Einstreu kommen Stroh oder auch Holzspäne in Betracht. Eine regelmäßige Entmistung ist auch hier zur Vermeidung von Parasiten und Krankheiten notwendig. Damit alle Tiere der Herde jederzeit Zugang zum Stall haben, sollten mindestens zwei Eingänge vorhanden sein, da sonst ein ranghohes Tier anderen den Weg versperren kann.

Schutz vor Verletzungen

Da Esel sehr neugierig und knabberfreudig sind, muss der Stall entsprechend eselsicher ausgerüstet sein. Elektrische Leitungen sind grundsätzlich außerhalb der Reichweite der Tiere zu verlegen. Holzwände, Balken und andere benagbare Stalleinrichtungen können beispielsweise mit Maschendraht vor den kräftigen Eselzähnen geschützt werden. Verletzungsrisiken durch spitze Kanten oder Gegenstände sind auszuschließen. Damit sich die Tiere bei Auseinandersetzungen im Stall ausweichen können, darf es auch keine spitzen Winkel und Ecken geben. Die Futtertröge und Raufen sind, ebenso wie die Tränkeeinrichtungen, sauber zu halten.

Das Tierschutzgesetz (§ 2)

Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,

  1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
  2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,
  3. muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.  (Heike Pankatz)

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