Edelpapagei

Wie sein Name schon sagt, ist der Edelpapagei auf Neuguinea und vielen Nachbarinseln zu Hause. Erfahren Sie im Steckbrief Details zu Aussehen, Aufzucht, Lebensweise, Kommunikation, Ernährung und Haltung des Edelpapageis.

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Edelpapageien sind bedächtig kletternde Vögel.© Zeynep Mufti / iStockphoto

Steckbrief

  • Körperlänge: 35 - 42 cm
  • Gewicht: 355 - 615 g
  • Lebenserwartung: 16 - 25 Jahre
  • Verbreitung: Neuguinea und kleine, umliegende Inseln
  • Lebensraum: Hohe Tropenwälder
  • Artbestand: Gering gefährdet

Systematik

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Papageien
  • Familie: Edelpapageien
  • Gattung:  Edelpapageien
  • Art: Edelpapagei (Eclectus roratus)

Aussehen

Bei den Männchen der Edelpapageien herrscht die grüne Gefiederfarbe vor. Nur an den Flanken und Unterflügeldecken haben sie rote, an Flügelbug und Flügelrand blaue Farbe. Ihr Schnabel ist rot mit gelber Spitze. Die Weibchen aller neun Unterarten sind überwiegend rot und lilablau gefärbt. Das Blau zieht sich als breites Band über Brust und Bauch (bei einigen Unterarten fehlend), das sich schmaler um den Nacken fortsetzt. Ihr Schnabel ist schwarz gefärbt. Die Augen haben bei Männchen wie Weibchen orangegelbe Augen und graue Füße. Früher hat man lange nicht geahnt, dass die grünen und die roten Vögel trotz ihrer so unterschiedlichen Färbung ein und derselben Art angehören.

Nachwuchs und Aufzucht

Nur das Weibchen brütet in den Höhlen hoher Baume, wird dabei aber regelmäßig vom Männchen gefüttert. Meistens werden zwei Eier gelegt und nur vom Weibchen bebrütet. Nach 28 - 30 Tagen schlüpfen die Jungen. Diese brauchen elf bis zwölf Wochen bis zum Flüggesein. Danach werden sie noch drei Wochen lang überwiegend vom Vater gefüttert.

Lebensweise und Verhalten

Wie sein Name schon sagt, ist der Edelpapagei auf Neuguinea und vielen Nachbarinseln zu Hause. Es gibt neun Unterarten, die sich auf den Inselgruppen etwas unterschiedlich entwickelt haben. Auch wenn sie im Blätterdach der hohen Bäume nur selten zu sehen sind, ist ihr lautes Kreischen oft zu hören. Die Vögel aller Unterarten halten sich einzeln, paarweise oder mit den flüggen Jungen zusammen auf Bäumen auf, die mit Früchten, Beeren Nüssen, Knospen oder Blüten aufwarten. Bei reichem Angebot können sie auch in die reifenden Felder oder Plantagen einfallen und dann in Schwärmen große Schäden anrichten. Nie halten sich die Schwärme lange zusammen. Jede Gruppe oder auch Einzelvögel fliegen ohne Bindung alleine ab.

Kommunikation

Edelpapageien sind sehr interessant, auch in ihren verschiedenen Lautäußerungen. Dabei haben Weibchen und Männchen bei der Balz glockenartige Rufe. Während sie Nahrung aufnehmen, haben sie weiche, flötende "schu-wii-schu-wii-Rufe". Fliegend schreien sie laut kreischend "kreeck- kreech". Vögel in Menschenpflege werden oft sehr zahm und manche lernen sogar ein paar Worte zu sprechen.

Ernährung

Sie brauchen viel frisches Grünes, Beeren, Obst und Gemüse. Als Körnerfutter nehmen sie lieber Silberhirse und Glanz, auch gekeimt und halbreife Maiskolben, als etwa Sonnenblumenkerne. An Körnerfutter mögen sie frisch gehäutete Mehlwürmer und angereichertes Weichfutter. Ein Kalk-Präparat und Grit sollten nie fehlen.

Haltung

Edelpapageien sind bedächtig kletternde Vögel und brauchen ihre Flügel in der Voliere selten. Da sie gerne an Holz nagen, sind Volieren aus Metall zu empfehlen. Sie brauchen hohe Luftfeuchtigkeit, weshalb eine artgerechte Haltung ohne tägliche Beregnung für den Privat-Liebhaber schwierig zu realisieren ist. Es sei denn, er nimmt sie mit unter die Dusche.

Hätten Sie’s gewusst?

Die Tatsache, dass sich die Unterarten des Edelpapageis auf den einzelnen Inselgruppen ohne Kontakt zueinander verschieden entwickelt haben, zeigt uns die Richtigkeit der Darwinschen Lehre von der Evolution einmal mehr auf.

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