Feuchte Luft schützt die Atemwege von Ziervögeln

Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, haben es krankheitserregende Keime es leichter, sich in den Schleimhäuten und Atemwegen von Papageien und Beos auszubreiten.

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Schützt feuchte Luft die Atemwege von Ziervögeln?© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Oft ist ein Denkfehler schuld. Jedes Kind weiß, dass Schimmelpilze Feuchtigkeit lieben. Also denkt der Papageienhalter, dass trockene Luft seinen Vogel vor der Schimmelpilzkrankheit schützt. Falsch! Zumindest was die Vögel betrifft, die aus den Tropen stammen, wie Graupapagei, Amazone und Beo.

Trockene Luft macht anfällig für Keime

In den Tropen herrscht eine Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent, in Wohnungen hingegen liegt sie oft unter 30 Prozent. Diese geringe Luftfeuchtigkeit führt dazu, dass die Schleimhäute der Atemwege austrocknen und anfällig werden für Krankheitskeime aller Art, insbesondere Schimmelpilze.

Häufig und gefährlich – die Aspergillose

Aspergillose nennen die Tierärzte die Krankheit, die die Schimmelpilze verursachen. Erkrankte Vögel magern ab und sind schwach. Die Schimmelpilzgifte können Durchfälle und Erbrechen bewirken. Obwohl der Pilz vor allem die Atemwege befällt, machen sich Schwierigkeiten bei der Atmung erst spät bemerkbar. Der Vogel "pumpt" dann bei geöffnetem Schnabel regelrecht Luft in sich hinein. Häufig wippt er dabei mit seinem Schwanz. Husten, Niesen und Atemgeräusche treten auf. Einige Vögel verlieren auch ihre Stimme. In schweren Fällen können die Vögel sterben.

Vorbeugung

Eine vollständige Heilung ist meist nicht möglich. Doch mit der Behandlung durch den Tierarzt können die Tiere mit ihrer Krankheit leben. Allerdings muss der Vogelhalter einiges beachten. Da wäre zunächst die Luftfeuchtigkeit: Rund 60 Prozent soll sie in Räumen betragen, in denen Tropenvögel gehalten werden. Erdnüsse müssen vom Speiseplan gestrichen werde, denn sie sind oft von Schimmelpilzen befallen. Ein reines Körnerfutter enthält zu wenig Vitamine. Darum sollte der Vogel stets auch Frischfutter bekommen. Vitaminzusätze sollten nur in Absprache mit dem Tierarzt eingesetzt werden, um eine Überversorgung zu vermeiden.

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