Operationen bei Ratten

Im Laufe eines Ratten-Lebens sind häufig Operationen nötig. Leider erkranken die Tiere oft an Tumoren oder Abszessen. Bei kleinen Nagern ist die Vor- und Nachsorge eines solchen Eingriffs (lebens-) wichtig. 

Ratte und Op
Die Genesung wird durch eine optimale Vor- und Nachsorge unterstützt© Pixabay: Lissa87

 

Farbratten erkranken leider oft an Tumoren und Abszessen. Aber auch Kastrationen werden bei männlichen Tieren immer häufiger durchgeführt. Bei solchen Operationen ist es wichtig, dass der Halter die Genesung durch eine optimale Vor- und Nachsorge unterstützt. Die Entscheidung für oder gegen eine Operation (mit allen verbundenen Risiken) müssen Sie gemeinsam mit Ihrem Tierarzt treffen. Entdecken Sie kurz vor der Operation erste Krankheitsanzeichen wie z. B. Niesen, Nasenausfluss, Durchfall, Inappetenz etc., muss die Operation - in Absprache mit dem Tierarzt - ggf. verschoben werden.

Die Ratte muss - abgesehen vom Operationsgrund (Tumor, Abszess etc.) - absolut gesund sein. Vor der Operation sollte Ihre Ratte ausreichend Futter und Wasser zu sich nehmen. Nager haben nämlich einen sehr schnellen Stoffwechsel und sind auf eine ständige Nahrungszufuhr angewiesen. Im Gegensatz zu Hunden und Katzen können sie nicht erbrechen, sodass nicht die Gefahr besteht, dass Erbrochenes in die Lunge gelangt.

Vor der Operation 

Für den Weg zum Tierarzt und zur Aufbewahrung bis zur Operation dient eine abgedunkelte Transportbox. Die Box wird mit Küchenpapier ausgelegt, sodass Sie nach dem Eingriff sofort erkennen können, ob Blut oder Eiter aus der Wunde austritt und Kot und Urin abgesetzt werden. Darüber hinaus sollten Sie Ihrer Ratte ein Schlafhäuschen, etwas Trocken- und Saftfutter und möglichst frisches Trinkwasser anbieten.

Die Operation wird im Idealfall unter Gasnarkose durchgeführt, da diese Narkoseart von Kleinnagern am besten vertragen wird. Ihr Tierarzt wird der Ratte wahrscheinlich schon vor der Operation ein Antibiotikum und Schmerzmittel verabreichen. Bitte informieren Sie sich, wie oft, über welchen Zeitraum und in welchen Mengen Sie dem operierten Tier Antibiotika und Schmerzmittel einflößen müssen. Planen Sie ein, dass Sie einige Tage nach der Operation noch einmal zum Tierarzt müssen, um die Wundheilung kontrollieren und ggf. Fäden ziehen zu lassen.

Nachsorge

Direkt nach der Operation muss Ihre Ratte durch ein geschütztes Wärmekissen warm gehalten werden. Erst wenn das Tier vollkommen wach und transportfähig ist, können Sie es wieder mit nach Hause nehmen. Hierfür bereiten Sie im Vorfeld einen speziellen Krankenkäfig vor. Der Käfig sollte flach sein und nicht zum Laufen oder Klettern anregen. Auf diese Weise können Stürze aus großer Höhe vermieden werden. Desinfizieren Sie den Krankenkäfig und legen Sie ihn mit Küchenpapier aus, das Sie mehrmals täglich wechseln. Auslauf bekommt die Ratte in den ersten Tagen nicht.

Damit die kranke Ratte nicht alleine bleiben muss (dies würde Isolationsstress bedeuten!), sollten Sie ihr ein Rudelmitglied hinzu setzen, mit dem sie gut harmoniert. Sobald die operierte Ratte nach der Narkose nicht mehr benommen ist und keine Gefahr besteht, dass sie sich verschlucken könnte, darf sie wieder gefüttert werden. Die Ernährung sollte anfangs vor allem aus Brei und Frischfutter bestehen. Achten Sie in den ersten Tagen nach der Operation unbedingt darauf, dass die Wunde gut verheilt und der Allgemeinzustand des tierischen Patienten gut ist.

Wichtig ist, dass das Tier gut frisst und Kot sowie Urin absetzt. Veränderungen der Wunde wie z. B. Blut, Eiter, Schwellungen etc. müssen von Ihrem Tierarzt kontrolliert werden. Viele Ratten neigen dazu, ihre Wunde bzw. die Operationsfäden zu benagen. Ist dies der Fall, halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrem Tierarzt. (Kathrin Aretz)

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