Außenhaltung von Meerschweinchen

Eine tiergerechte Haltung von Meerschweinchen ist sehr gut halb- oder ganzjährig im Garten bzw. auf dem Balkon möglich. Eine Außenhaltung ist eine besonders naturnahe Form der Meerschweinchenhaltung und hat viele Vorteile.

Eine Außenhaltung von Meerschweinchen ist natürlicher und anwechslungsreicher als ein Wohnungsgehege.
Eine Außenhaltung von Meerschweinchen ist natürlicher und anwechslungsreicher als ein Wohnungsgehege. © Shutterstock/Partsey Galyna

Ein Außenstall für Meerschweinchen kann natürlicher und abwechslungsreicher eingerichtet werden als ein Wohnungsgehege. Das gilt vor allem für Bodengehege, da hier Sträucher, Kräuter und ein Stück Wiese angepflanzt werden können. Eventuell haben Sie im Garten außerdem mehr Platz als in der Wohnung. Diesen Raum können Sie nutzen, indem Sie eine abwechslungsreiche Abenteuerlandschaft mit Höhlen, Brücken, Zweigen und Baumstämmen gestalten. Zusätzlich sind die Tiere immer an der frischen Luft und wechselnden, natürlichen Witterungseinflüssen und Umweltreizen ausgesetzt.

Allerdings ist eine Außenhaltung arbeits- und zeitintensiver als eine Wohnungshaltung. Auch bei schlechtem Wetter müssen Sie Ihre Meerschweinchen täglich versorgen und beobachten, ob die Tiere gesund sind. Damit die Meerschweinchen nicht den Bezug zum Menschen verlieren, ist es darüber hinaus wichtig, dass Sie sich regelmäßig mit ihnen beschäftigen.

Voraussetzungen für die Außenhaltung von Meerschweinchen

Bevor Sie sich für eine Gartenhaltung entscheiden, sollten Sie die Art und Größe des Geheges sowie den Standort gut überdenken. Das Gehege muss die Tiere wenigstens teilweise vor Regen und Sonne schützen. Meerschweinchen sind sehr hitzeempfindlich und erleiden schnell einen Hitzschlag. Ideal ist daher ein (um die Mittagszeit) Schatten spendender Platz unter einem Baum. Holzhütten genügen häufig nicht als Schutz gegen hohe Temperaturen.

Auch vor Kälte und insbesondere vor Zugluft und Nässe müssen die Meerschweinchen geschützt werden. Daher brauchen Ihre Meerschweinchen mehrere Schutzhütten, die gut isoliert sind, beispielsweise durch eine Holz-Styropor-Holz-Schicht. Damit sich in den Häusern keine schimmelfördernde Feuchtigkeit bildet, werden an den oberen Seiten des Häuschens kleine Löcher gebohrt.

Nicht nur gegen Witterungseinflüsse, auch gegen Beutegreifer wie Greifvögel, Marder oder Füchse müssen die Meerschweinchen gesichert werden. Hierfür wird das Gehege von oben und den Seiten mit einem dünnen Draht abgedeckt. Um zu verhindern, dass sich Raubtiere oder Ratten als Krankheitsüberträger von unten in die Außenanlage graben, können Steinplatten oder ein Maschendraht verlegt werden.

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Draußen brauchen Meerschweinchen Schutz vor Wetter und Räubern. © A.Freund-stock.adobe.com

Umgewöhnung von Meerschweinchen an die Außenhaltung

Meerschweinchen, die bisher in der Wohnung gehalten wurden, werden am besten zwischen Mai und September umgesiedelt. Die Temperaturen sollten nachts nicht unter 12 bis 15 °C liegen. Leben die Tiere einmal im Garten, dürfen sie bei niedrigen Temperaturen (insbesondere im Winter) nicht mit in die (beheizte) Wohnung genommen werden. Die Meerschweinchen können sich sonst aufgrund der starken Temperaturunterschiede erkälten. Selbstverständlich dürfen nur gesunde Tiere in den Garten ziehen.

Bei in der Außenhaltung lebenden Meerschweinchen muss übrigens – genau wie in der Wohnung – ein täglicher Gesundheitscheck durchgeführt werden. Dies ist wichtig, damit keine Erkrankung verborgen bleibt und das Meerschweinchen schnell tierärztlich behandelt werden kann.

Die Fütterung unterscheidet sich nicht von der in der Wohnungshaltung. Das Hauptfutter besteht aus Heu, Frischfutter (Gräsern, Kräutern, Gemüse und etwas Obst) sowie ggf. kleinen Mengen Pellets. An Frischfutter (vor allem Gras!) werden Meerschweinchen langsam gewöhnt, da sie sonst unter schweren Störungen des Magen-Darmtraktes leiden.

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