Gesundheitscheck - Gesunde Mäuse

Bei der täglichen Kontrolle gilt es auch den Gesundheitszustand der Mäuse zu überprüfen. Den im Ernstfall gilt es, schnell zu handeln.

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Foto: Eric Isselée / Fotolia© Foto: Eric Isselée / Fotolia

Mäuse sind bei richtiger Haltung und Ernährung enorm robust und neigen kaum zu Krankheiten. Dennoch erkranken natürlich auch diese Tiere hin und wieder. Da sie zu den kleineren Säugetieren gehören, sind zunächst harmlose Erkrankungen, wie z.B. Durchfall, für sie sehr gefährlich, da diese schnell zum körperlichen Verfall führen, der aufgrund fehlender Körpermasse von Mäusen nicht ausgeglichen werden kann.

Neben der Vorbeugung von Erkrankungen durch entsprechende Haltungs- und Fütterungsbedingungen, ist deshalb auch das frühzeitige Erkennen von Krankheitsanzeichen wichtig. Nur so kann eine Behandlung ohne Zeitverlust eingeleitet werden.

Der GesundheitscheckLeider werden viele Erkrankungen von Mäusen erst sehr spät erkannt, da die Tiere typischerweise Krankheitsanzeichen möglichst lange verbergen wollen. Erkennt man also Symptome wie Durchfall, Abmagerung oder apathisches Verhalten, kann es für eine Behandlung schon zu spät sein. Zur Gesundheitsvorsorge gehört deshalb die regelmäßige Überprüfung des Gesundheitszustands aller Tiere. Zur täglichen Kontrolle gehört es zu überprüfen, ob alle Tiere fressen.

Ein wichtiges Indiz ist auch das Verhalten der Tiere. Erscheint ein Tier weniger lebhaft als üblich, kann das bereits ein erstes Warnsignal sein. Beim Beobachten der Mäuse sollte auch der Zustand des Fells betrachtet werden. Gesunde Tiere haben ein sauberes, glänzendes Fell ohne kahle Stellen, wohingegen struppiges oder lückenhaftes Fell ein Hinweis auf eine Erkrankung ist. Es kann sich dabei aber auch um Folgen von Rivalenkämpfen innerhalb einer Gruppe handeln.

Regelmäßig einen Gesundheitscheck durchführenNeben dieser täglichen Kontrolle sollte regelmäßig ein ausführlicher Gesundheitscheck durchgeführt werden. Bei zahmen Tieren, die sich ohne Problem anfassen lassen, ist dieser meist problemlos durchzuführen. Problematischer ist der Check bei eher scheuen Tieren, da hier durch den Stress, der bei der Kontrolle entsteht, mehr Schaden angerichtet werden kann, als die Gesundheitskontrolle an Vorteilen bietet. Deshalb muss in diesen Fällen genau abgewogen werden, ob man die Tiere einer solchen Prozedur unterziehen möchte.

Bei der Durchführung des Gesundheitschecks sind folgende Punkte zu beachten:

Das FellEin gesundes Tier zeigt ein dichtes, glänzendes Fell. Struppiges oder stumpfes Fell ist ein deutlicher Indikator dafür, dass etwas an der Haltung nicht stimmt. Stress, falsche Ernährung aber auch Erkrankungen können die Ursache hierfür sein. Kahle Stellen können durch Parasiten (z.B. Milben) oder Pilze verursacht werden. Bissverletzungen deuten auf Streitigkeiten innerhalb der Gruppe hin.

Die AugenTrübe Augen ohne Glanz, die evtl. sogar eingefallen sind, aber auch Ausfluss oder Rötungen sind deutliche Hinweise auf eine Erkrankung. Hier sollte schnellstmöglich der Tierarzt aufgesucht werden. Das oft propagierte Hausmittelchen Kamillentee ist übrigens nicht geeignet, um die Augen zu reinigen; im Gegenteil, er reizt die Augen und kann seinerseits Entzündungen verursachen.

Das GebissEin gesundes Mäusegebiss ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Zähne aus Ober- und Unterkiefer gegenseitig abnutzen. Fehlstellungen der Zähne führen zu mangelhafter Abnutzung was zu übermäßigem Wachstum der Zähne führt. Evtl. kann das betroffene Tier nicht mehr selbstständig fressen, bzw. es kommt durch die überlangen Zähne zu Verletzungen im Rachenbereich, was zu schweren Infektionen führen kann.

Zusätzlich sollte die Schleimhaut des Mundes kontrolliert werden. Ist sie weißlich oder besitzt sie mit Schorf überzogene Stellen, liegt entweder eine Mangelernährung oder eine Infektion (meist mit Pilzen) vor. Bei kleinen Arten, wie z.B. Zwergmäusen, aber auch bei Farbmäusen ist diese Kontrolle jedoch kaum durchführbar.

Die OhrenSie müssen sauber und ohne Schuppen bzw. Krusten sein, da ansonsten Infektionen oder Parasitenbefall vorliegen können.

Die AusscheidungenDünnflüssige, meist übel riechende Durchfälle oder trüber, evtl. mit Blut versetzter Urin sind ernste Warnsignale und sollten Sie zu einem sofortigen Tierarztbesuch veranlassen.

Der AfterEin verklebter After ist ein eindeutiger Hinweis auf Durchfall. In diesem Fall muss schnellstens gehandelt werden, da der mit dem Durchfall einhergehende Flüssigkeitsverlust sonst schnell zum Tod des Tieres führen kann.

GewichtskontrolleKontrollieren Sie neben den oben genannten Punkten zusätzlich regelmäßig das Gewicht Ihrer Mäuse, da Gewichtsveränderungen ein Hinweis auf eine Trächtigkeit oder aber, im Falle einer drastischen Gewichtsreduktion, auf eine ernste Gesundheitsstörung sind.

Um auch langfristig einen Überblick über die gesundheitliche Entwicklung eines Tieres zu bekommen, empfiehlt es sich, für jedes Tier eine Karteikarte anzulegen, die genaue Auskunft über den Gesundheitszustand gibt.Pflege & Gesundheit:

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