Das dürfen Steppenlemminge nicht fressen

Bei der Auswahl von Futtermitteln ist Vorsicht geboten, denn nicht alles, was für Menschen genießbar ist, ist für Steppenlemminge geeignet.

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© Daniel Schüller

Bei der Fütterung der Steppenlemminge gilt es einige Gefahren zu vermeiden. Das gelingt dem Halter nur, wenn er sich ausreichend informiert, denn oft sind es die für den Menschen besonders gesunden Dinge, die seinen Tieren Schaden zufügen können. So enthalten die Kerne von Steinobst (Kirsche, Pfirsich, Aprikose, Pflaumen, etc.) Blausäure, weshalb Sie vor der Verfütterung die Kerne entfernen, denn das Fruchtfleisch ist vollkommen ungefährlich. Beim Pfirsich ist allerdings die Blausäure auch in den Blättern enthalten. Blausäure ist auch in Walnüssen und Mandeln enthalten. Aus den Inhaltstoffen einer einzigen Bittermandel kann ca. 1 mg Blausäure gebildet werden, diese Dosis kann für Steppenlemminge bereits tödlich sein. Auch das in den "Augen" der Kartoffeln und im Grün der Tomaten enthaltene Solanin ist für Steppenlemminge gesundheitsschädlich. Kartoffeln müssen deshalb vor dem Verfüttern gekocht oder die "Augen" entfernt werden, Tomaten dürfen nur ohne Grün verfüttert werden. Sammeln Sie Grünfutter in der Natur, dürfen Sie nur solche Pflanzen pflücken, die Ihnen als geeignete Futterpflanzen bekannt sind. Unbekannte Pflanzen können giftig sein!

Auch bei der Gabe von Ästen sollten Sie vorsichtig sein. Zweige von Obstbäumen können – sofern sie ungespritzt sind – unbedenklich verwandt werden. Dies gilt auch für die Äste von Kirschen, auch wenn sich hier hartnäckig das Gerücht hält, darin wäre Blausäure enthalten. Lediglich auf die Gabe von Zweigen des Pfirsich muss verzichtet werden.Nadelhölzer sollten nicht verwandt werden, da die darin enthaltenen ätherischen Öle abstoßend auf die Lemminge wirken, auch ist eine Gesundheitsgefahr nicht auszuschließen. Außerdem gibt es Berichte von Haltern, dass das in den Nadelbäumen enthaltene Harz vor allem bei Jungtieren zu Darmverschlüssen führen kann.

Ungeeignete Futtermittel

Schokolade, Kekse oder Bonbons und weitere Süßigkeiten gehören nicht in den Futternapf eines Steppenlemmings! Generell ist ein hoher Zuckeranteil für Lemminge schädlich, denn diese neigen zu Diabetes! Sind Sie sich nicht sicher, ob ein Futtermittel ungesund für Ihre Steppenlemminge ist, verfüttern Sie es nicht! Die Auswahl an geeigneten Futtermitteln ist groß genug. In Deutschland müssen Futtermittel mit einem Verfallsdatum gekennzeichnet sein. Beachten Sie dieses beim Kauf des Futters und kaufen Sie kein überaltertes Futter.

Altes und überlagertes Futter enthält kaum mehr Vitamine, außerdem können sich in überlagertem Futter Schimmelkeime vermehren. In vielen Zoofachgeschäften wird Futter in einer offenen Futterbar angeboten. Hier können Sie zwar das lose Futter nach ihren Bedürfnissen selber abwiegen, dafür hat es inzwischen aber auch zahlreiche Keime aus der Umgebungsluft und von den Händen anderer Kunden aufgenommen. Als Futtermittel sollte es nicht mehr verwandt werden. Greifen Sie stattdessen zu hygienisch abgepacktem Futter oder lassen Sie sich das Futter beim Händler direkt aus dem Futtersack abwiegen. (Ralf Sistermann)

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