Gesundheit

Rabbit Hemorrhagic Disease (RHD) bei Kaninchen

Die hämorrhagische Krankheit Rabbit Hemorrhagic Disease (RHD) ist eine tödliche Erkrankung bei Kaninchen. Das sollten Sie über Symptome, Verlauf, Vorbeugung und Impfung der Krankheit wissen.

RHD
Das Rabbit Hemorrhagic Disease Virus (RHDV) betrifft ausschließlich Kaninchen.© DoraZett-stock.adobe.com

Rabbit Hemorrhagic Disease (RHD), auch Chinaseuche genannt, ist eine hämorrhagische Erkrankung, die ausschließlich Kaninchen betrifft. Für die meisten Kaninchen verläuft die Erkrankung tödlich. Auslöser sind Caliciviren. Übertragen wird die Erkrankung durch:

  • Kontakt mit erkrankten Tieren (auch deren Ausscheidungen)
  • kontaminiertes Grünfutter
  • stechenden Insekten
  • verseuchte Gegenstände (z.B. Kleidung)

Der RHD-Virus überlebt bis zu sieben Monate, auch ohne Wirt. Jegliche Witterungseinflüsse machen ihm nichts aus, weshalb er im Sommer und im Winter gleichermaßen auftritt.

RHD und RHD-2 bei Kaninchen

Nachdem jahrelang nur ein RHD-Virus bekannt war, trat im Jahr 2010 in Frankreich eine zweite Version auf. Seit 2014/2015 gibt es RHD-2 auch in Deutschland. Auch gegen den RHD-Virus geimpfte Kaninchen erkrankten an RHD-2. Dieser Virus gilt als aggressiver als der erste und auch Feldhasen sowie sehr junge Kaninchen können an ihm erkranken. 

Krankheitsverlauf und Symptome bei RHD

 Hat sich ein Kaninchen mit dem Virus infiziert, so beginnt nach einer Inkubationszeit von ein bis drei Tagen der Krankheitsverlauf, der innerhalb von zwölf bis 48 Stunden zum Tod führen kann. Im weiteren Verlauf zeigen Kaninchen dann unter anderem folgende Symptome:

  • plötzliche Apathie
  • Appetitlosigkeit
  • Atemnot
  • blutiger Nasenfluss
  • blutiger Urin

Durch eine rasante Entwicklung der RHD, sind die Symptome meist zu spät erkennbar. Das RHD-Virus führt bei Kaninchen zu Blutgerinnungsstörungen und Blutungen in den Atemwegen: Die Kaninchen sterben an hochgradigen inneren Blutungen.

RHD und RHD-2 vorbeugen

Eine Behandlung von RHD ist nicht möglich. Daher ist es wichtig, RHD so gut wie möglich vorzubeugen.

Impfungen für Kaninchen gegen RHD

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Kaninchen regelmäßig dagegen geimpft werden, egal ob Wohnungs- oder Außenhaltung. Bei Jungtieren ist eine Grundimmunisierung ratsam. Bei Jungtieren kann eine Erstimpfung ab der sechsten Lebenswoche durchgeführt werden. Eine zweite Impfung wird etwa drei bis vier Wochen nach der Erstimpfung vorgenommen. 

Bevor Sie neue Kaninchen in die Gruppe setzen wird eine zweimalige Grundimmunisierung, im Abstand von drei Wochen empfohlen. Anschließend erfolgt eine halbjährliche bis jährliche Wiederholungsimpfung mit einem der beiden monovalenten Impfstoffe. Fragen Sie am besten Ihren Tierarzt, wann für Ihre Kaninchen die optimalen Impf-Zeitpunkte sind.

Weitere Vorbeugemaßnahmen gegen RHD

Zur weiteren Vorbeugung von RHD rät das Friedrich-Loeffler-Institut zu Maßnahmen, die einen allgemeinen Infektionsschutz begünstigen. Dazu zählen Hygiene, Kleiderwechsel und Desinfektionen. Bei Zukauf von Tieren ist Anfangs eine dreiwöchige Quarantänehaltung empfehlenswert.

Ist bei Ihnen oder Ihrer Umgebung ein Kaninchen an RHD erkrankt, so isolieren Sie die anderen Kaninchen schnell. Achten Sie außerdem strikt auf die Hygiene, nachdem Sie ein Tier berührt haben. Sie können den Virus sonst auf ein anderes Kaninchen übertragen! Überlebende Tiere scheiden den Errgeger noch längere Zeit aus, daher sollten sie in den ersten acht Wochen nicht zu gesunden Kaninchen gesetzt werden. 

An RHD oder RHD-2 gestorbene Kaninchen dürfen niemals vergraben werden! In der Erde findet der Virus optimale Bedingungen vor, weshalb er sich dort mehrere Jahrzehnte halten kann!
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