Zuchtformen beim Hamster

Diese Goldhamster-Färbungen gibt es in allen möglichen Fellformvarianten. Der englische Zuchtstandard unterscheidet lediglich zwischen einfarbigen und agoutifarbenen Hamstern. Ein agoutifarbener Hamster lässt sich für manchen Anfänger nur schwer von einem wildfarbenen Hamster unterscheiden, da beide Formen die dunklen Streifen auf den Backen und das Ticking aufweisen. Bei den einfarbigen Goldhamstern haben Bauch und Rücken ein und dieselbe Farbe. Erwähnenswert ist, dass cremefarbene Goldhamster als besonders friedlich und verträglich gelten.

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Ein Teddy-Hamster beim Futtern.© Vedmochka / Fotolia

Der wildfarbene Goldhamster sieht dem wildlebenden Goldhamster am ähnlichsten und wird daher nicht ohne Grund als "Ur-Goldhamster" bezeichnet. An den Backen lassen sich dunkle und am Hals weiße Streifen erkennen. Der Bauch ist weiß, und die Haare am Rücken sind dreifarbig: schwarz, braun und gelbbraun. Diese Art der Färbung wird auch "Agouti" genannt. Der wildfarbene Goldhamster gilt als leicht zähmbar, auch wenn er manchmal launisch sein mag. Gesundheitlich ist er sehr robust.

Agoutifarbene und einfarbige Hamster

Albino-Hamster

Der Albino-Hamster besitzt keine Farbpigmente und erscheint deshalb völlig weiß. Die Augen sind wie bei anderen Albinos im Tierreich rot, weil das Blut durchscheint. Genetisch betrachtet gibt es jedoch beim Goldhamster noch keine echten Albinos. Meist sind noch vereinzelt Farbpigmente vorhanden.

Russen- oder Siam-Hamster

Diese Hamster-Rasse hat ein gleichmäßig weißes Fell, ähnlich dem Albino. Allerdings hat er dunkle Abzeichen an Ohren, Nase, Pfoten und Schwanz.

Schecken-Hamster

Den Schecken-Hamster gibt es in allen möglichen Farbvarianten. Das Fell kann gefleckt, aber auch gestreift sein. Schecken-Hamstern wird nachgesagt, dass sie schwerer zu zähmen und etwas aggressiver sind.

Langhaar-Hamster

Zu den langhaarigen Hamstern zählen die beliebten und sehr gutmütigen Teddy-Hamster und die Angora-Hamster. Unterscheiden lassen sich die beiden durch die unterschiedliche Fellstruktur. Während die Teddy-Hamster eine sehr "verwuschelte" Frisur haben, bei der die Haare nach allen Seiten wegstehen, legt sich das Fell der Angora-Hamster zu einem "ordentlichen" Mittelscheitel. Das Fell verlangt viel Pflege, denn es wächst ein Leben lang. Bei den Männchen wird das Fell meist länger als bei den weiblichen Tieren. Für Anfänger ist die Haltung eines Langhaar-Hamsters wegen der aufwendigen Pflege nicht empfehlenswert.

Satin- oder Seiden-Hamster

Dieser Hamstertyp hat ein besonders seidig glänzendes Fell. Bewirkt wird das durch ein Gen, das unabhängig von der Fellfarbe oder Felllänge wirkt. Wenn jedoch zwei Satin-Hamster miteinander verpaart werden, kann das Gen bei den Nachkommen anschließend doppelt vorliegen, was eine sehr dünne Haarstruktur verursacht. Daher lässt sich diese besondere Zuchtform nicht leicht vermehren. Satin-Hamster gelten wie die Langhaar-Hamster als sehr gutmütig.Der Dsungarische Zwerghamster zählt wie auch der Campbell- und der Roborowski-Zwerghamster zu den kurzschwänzigen Vertretern seiner Art. Allgemein kennzeichnend für die Dsungaren sind die drei weißen Ausbuchtungen mit schwarzer Grenzlinie im Fell auf beiden Seiten. Diese schwarze Trennlinie unterscheidet sie von den Campbell-Zwerghamstern. Seit 2004 existieren noch weitere, hier nicht näher beschriebene Fellfarben. Die Palette reicht mittlerweile von "Orange" über "Brown" bis hin zu "Merle". Im Folgenden werden die häufigsten Zuchtfarben vorgestellt.

Wildfarben

In der ursprünglichen Form hat der Dsungarische Zwerghamster ein graubraunes Fell mit einem dunklen Aalstrich, der vom Kopf bis zum Schwanz verläuft. Dieser ist mit Ausnahme der Roborowskis ein charakteristisches Merkmal für alle Zwerghamster. Der Bauch ist schlicht weiß gefärbt.

Blauwildfarben / Saphir

Die blauwildfarbenen Dsungaren sind nicht weit verbreitet, da das dafür verantwortliche Gen rezessiv weitervererbt wird. Grundsätzlich ähneln sie stark dem wildfarbenen Verwandten, jedoch sind sie mehr blaugrau gefärbt, und der Aalstrich ist nicht schwarz, sondern dunkelblau. Der erste Saphirdsungare erblickte 1988 in England das Licht der Welt. 

Perlmutt / Pearl

Weit verbreiteter ist der perlmuttfarbene Dsungarische Zwerghamster. Das Pearl-Gen vererbt sich nämlich dominant. Er darf nicht mit dem weißen Winterfell verwechselt werden. Das Winterfell des Dsungaren ist im Gegensatz zum perlmuttfarbenen Dsungaren, der einen schwarzgrauen Haaransatz hat, komplett weiß. Die Augen sind schwarz.In ihrer ursprünglichen Form haben Campbell-Zwerghamster ein bräunlich-beiges Fell. Der Aalstrich ist schwarz und der Bauch weiß. Die Pfoten sind wie auch bei den Dsungaren behaart, da auch dieser Zwerghamster in freier Wildbahn in kalte Gegenden vordringt. Im Nacken scheint das Fell des Campbell etwas struppiger.

Argent

Diese Farbvariante hat beigefarbenes bis gelbes Fell am Rücken und weißes Fell am Bauch. Der Aalstrich ist braun. Die Augen der Argent-Campbell können rot oder auch schwarz sein. Argent ist eine ausgesprochen beliebte Farbe bei den Zwerghamster-Haltern und daher weit verbreitet.

Schwarz

Schwarze Campbells sind nicht vollkommen schwarz. Sie haben weiße Pfoten, einen weißen Bauch und einen weißen Latz. Auch diese Farbvariante ist unter den Zwerghamster-Haltern weit verbreitet.

Opal

Wie auch beim Dsungarischen Zwerghamster das Saphir ähnelt diese Farbe stark der Wildfärbung. Es lässt sich jedoch ein grau-blauer Schimmer erkennen.

Albino

Albino-Campbells fehlen jegliche Farbpigmente. Daher erscheinen das Fell vollkommen weiß und die Augen rot. Der Grund für die roten Augen ist, dass man das durchscheinende Blut sieht.

Satin

Ein besonders glänzendes Fell haben die Satin-Campbells. Satin kann in Verbindung mit allen Fellfarben auftreten. So schön sich das anhören mag, wirkt das Fell eben wegen dieses Glanzes leider oft ungepflegt. Es neigt zum Verfetten. Satinhamster sollten daher nur fettarme Ernährung bekommen, und die Einstreu sollte ganz aus Chinchillasand bestehen. Der erste Satin-Campbell kam 1981 in Großbritannien zur Welt. Schecken

Als Schecken werden weiße Flecken in unterschiedlicher Form und Größe bezeichnet. Sie können in Verbindung mit allen anderen Farbschlägen auftreten. Durch ihr buntes Fell sind sie sehr beliebt unter den Zwerghamster-Freunden. Man soll jedoch keine zwei Schecken miteinander kreuzen, da dies zu Totgeburten und Missbildungen führt!Das Fell der ursprünglichen Form ist erdbraun. Die Bauchseite ist weiß mit etwas dunkleren Unterwolle. Den Namen "Streifenhamster" erhielt der chinesische Zwerg aufgrund des besonders klar abgegrenzten Aalstrichs auf seinem Rücken.

Gescheckt

Zum ersten Mal kam 1981 in England ein gescheckter Streifenhamster zur Welt. Die Flecken entstanden durch eine Mutation und sind meist über den ganzen Körper verteilt. Nur die Bauchseite ist völlig weiß. Der Standard gibt für Ausstellungen vor, dass sich ein Fleck auf dem Kopf befinden muss. Diese Variante ist allerdings nicht weit verbreitet, da viele Jungen, die das Gen tragen, bereits im Mutterleib sterben.

Weiß

Dieser Farbschlag entstand das erste Mal in der Schweiz. Es wird vermutet, dass es zwei Formen der Farbe Weiß gibt; eine, die dominant, und eine, die rezessiv vererbt wird. In jedem Fall ist der Streifenhamster vollkommen weiß, bis auf den Aalstrich, und hat große schwarze Augen. Die Männchen sind leider häufig unfruchtbar. Es handelt sich bei der weißen Form des Chinesischen Streifenhamsters aber um keinen Albino. (Ewelina Zmyslowska)

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