Goldhamster

Goldhamster sind besonders beliebt bei Kleintierhaltern. Doch sie stellen große Ansprüche an eine artgerechte Haltung. Hier finden Sie alles Wissenswerte zum Goldhamster. 

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Alles Wissenswerte über den Goldhamster. © Stock.adobe.com/Emeryk_3_Drozdowski
Typische Merkmale

Körperlänge: Männchen: 15 - 18 cm; Weibchen: 13 - 15 cm
Gewicht: Männchen: 130 - 170 g; Weibchen: 110 - 140 g
Körper: walzenförmig
Kopf: rund, mit großen schwarzen Augen
Fellhaar: dicht, weich
Lebenserwartung: 1 - 3 Jahre

Systematik

Klasse: Säugetiere
Ordnung: Nagetiere
Familie: Wühler
Gattung: Mittelhamster
Art: Goldhamster (Mesocricetus auratus)

Alle Goldhamster in menschlicher Obhut gehen auf drei Weibchen und ein Männchen zurück, die 1931 nahe der syrischen Stadt Aleppo entdeckt wurden. Lesen Sie hier den vollständigen Steckbrief über den Goldhamster.

Aussehen des Goldhamsters

Der syrische Goldhamster wurde in verschiedensten Farben und Fellstrukturen gezüchtet. Die Wildform des Goldhamsters aber hat ein rotbraunes Fell mit grauem oder weißem Bauch. Charakteristisch für den Goldhamster sind auch die dunklen Streifen an den Backen und die hellen Streifen am Hals.

Der gestreute Farbeindruck des Rückenfells, auch Agouti-Färbung genannt, entsteht durch dreifarbige Haare. Jedes Haar trägt die Farben Schwarz, Braun und Blond. Solch eine dreifache Bänderung eines einzelnen Haares wird als "Ticking" bezeichnet.

Goldhamster haben große schwarze, leicht hervortretende Knopfaugen, mit denen sie ein weites Gesichtsfeld erfassen können. Am Hintern des Goldhamsters findet sich ein kleines, knapp 1 cm langes Stummelschwänzchen.

Nachwuchs und Aufzucht des Goldhamsters

Die Paarungszeit der Goldhamster in der Wildnis liegt zwischen März und November. Da die Goldhamster-Weibchen während dieser Zeit etwa alle vier bis fünf Tage paarungsbereit sind, laufen die Goldhamster-Männchen von Bau zu Bau, um nachzusehen ob es schon soweit ist. Wenn das Weibchen nicht in Stimmung ist, kann es zu einem Kampf kommen.

Als Heimtier gehaltene Goldhamster-Männchen werden für die Zucht jeden Abend in den Käfig des Goldhamster-Weibchens gesetzt. Ist dieses nicht paarungsbereit, müssen die Tiere sofort wieder getrennt werden. Ist das Hamsterweibchen jedoch in Stimmung, dann kann so eine Paarung die ganz Nacht andauern.

Nach einer Tragzeit von ca. 16 Tagen kommen 5 - 10 Junge zur Welt, um die sich die Goldhamster-Mutter allein kümmert. Die Goldhamster-Babys sind anfangs noch nackt und blind, wachsen aber sehr schnell heran: Schon nach 30 Tagen können die Weibchen selbst wieder Nachwuchs bekommen. Bei den Männchen dauert es 40 - 50 Tage, bis sie geschlechtsreif sind.

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Goldhamster bringen 5 bis 10 Junge zur Welt. © Stock.adobe.com/slowmotiongli

Lebensweise und Verhalten des Goldhamsters

Freilebende Goldhamster sind im Gegensatz zu ihren als Heimtier gehaltenen Verwandten vor allem tagsüber aktiv. Sie müssen schließlich ihren Feinden wie Eule und Co. aus dem Weg gehen, die selbst in der Dämmerung und nachts auf Beutezug sind. Goldhamster verbringen bis zu 90% ihres Lebens in ihrem Bau, der 50 - 100 cm tief in die Erde gegraben ist.

Freilebende Goldhamster sind so genannte fakultative Winterschläfer. Bei Temperaturen unter 8°C und weniger als 10 Stunden Licht pro Tag beginnen die Goldhamster Winterschlaf zu halten. Dabei kann die Körpertemperatur der Goldhamsterum bis zu 30°C absinken. Goldhamster, egal ob in der Wildnis oder im Käfig, sind strikte Einzelgänger. Wenn sie nicht paarungsbereit sind, wird jeder Artgenosse aus dem eigenen Revier vertrieben – nicht selten kommt es hierbei zu Kämpfen.

Kommunikation und Sinnesleistungen des Goldhamsters

Goldhamster haben einen sehr gut entwickelten Geruchs-, Gehör- und Tastsinn. Daher können sich Goldhamster problemlos auch in völliger Dunkelheit zurechtfinden und verlieren niemals die Orientierung. Durch ihre Knopfaugen haben die Nager zwar eine gute Rundumsicht, jedoch können sie nicht räumlich sehen. Außerdem sind Goldhamster stark kurzsichtig und können nur auf eine Entfernung von einem Meter ihre Umgebung scharf erkennen. Farben können sie nicht sehr gut unterscheiden.

Der Geruchssinn ist bei Goldhamstern wohl am besten ausgeprägt. Beispielsweise ist bei der Paarung vor allem der Duft, den das Goldhamster-Weibchen in der Brunstzeit aussendet, besonders wichtig. Goldhamster-Männchen besitzen an ihren Flanken weitere spezielle Drüsen, mit denen sie ihr Revier markieren können. Goldhamster nehmen Gerüche nicht nur über die Riechzellen in der Nase auf. Auch über das so genannte Jacobson Organ, das sich im Bereich der Nasenscheidewand befindet, werden bestimmte Duftstoffe, die Pheromone wahrgenommen. Pheromone können Markierungsstoffe aber auch Sexuallockstoffe sein und geben Auskunft über den Verwandtschaftsgrad oder das Geschlecht und die Paarungsbereitschaft des anderen Hamsters.

Aber auch der Hörsinn der Goldhamster ist nicht zu verachten. Goldhamster können Laute, die im Ultraschallbereich liegen, wahrnehmen. Diese besonders hohen Töne geben Goldhamster während der Paarung und zur Verteidigung ab.

Haltung des Goldhamsters

Bevor der Goldhamster ins neue Heim einzieht, sollte der Käfig schon vorhanden und mit sämtlichem Zubehör ausgestattet sein. Laut neuesten Forschungsstudien wird eine Käfiggröße mit einer Grundfläche von einem Quadratmeter empfohlen. Eine Möglichkeit zur Vergrößerung der Grundfläche ist das Verbinden von zwei Goldhamster-Käfigen durch Röhren.

Von einer Goldhamster-Haltung in einem ausgedienten Aquarium ist insofern abzuraten, als dass die Luftzirkulation erheblich eingeschränkt ist und diese Behausung erschwert zu reinigen ist.

Hätten Sie das über den Goldhamster gewusst?

Alle Goldhamster in menschlicher Obhut gehen auf drei Weibchen und ein Männchen zurück, die 1931 nahe der syrischen Stadt Aleppo entdeckt wurden. Prof. Aharoni, der einen zweieinhalb Meter tiefen Hamsterbau ausgrub, nahm die Goldhamster-Mutter und ihre Jungen mit an die Universität Jerusalem und züchtete mit den Jungtieren. Seit 1945 gibt es auch im deutschsprachigen Raum den Goldhamster als Heimtier.

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