Chinesischer Streifenhamster

Obwohl der kleine Nager bereits 1867 entdeckt wurde, hat man ihn erst rund 100 Jahre später als eigenständige Art anerkannt. Erfahren Sie im Steckbrief Details zu Systematik, Aussehen, Nachwuchs, Aufzucht, Verhalten, Sinnesleistungen, Kommunkation und Haltung des Chinesischen Streifenhamsters.

Steckbrief Chinesischer Streifenhamster
Chinesischer Streifenhamster im Steckbrief © AlexVey - stock.adobe.com

Steckbrief

  • Körperlänge: Weibchen: 9,5 - 10,5 cm; Männchen: 11 - 12 cm
  • Gewicht:  Weibchen: 28 - 35 g; Männchen: 38 - 45 g
  • Körper: walzenförmig, mit etwa 2 cm langem Schwanz
  • Kopf: rund, mit großen schwarzen Augen
  • Fellhaar: kurz, dicht
  • Lebenserwartung:  3 - 4 Jahre

 Systematik

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Nagetiere
  • Familie: Wühler
  • Gattung: Graue Zwerghamster
  • Art: Chinesischer Streifenhamster (Cricetulus griseus)

Hätten Sie's gewusst

Obwohl der kleine Nager bereits 1867 entdeckt wurde, hat man ihn erst rund 100 Jahre später als eigenständige Art anerkannt. Seit den 70er Jahren gibt es schon Nachzuchten für die Heimtierhaltung. Dennoch hat er bis heute nicht den Beliebtheitsgrad seiner kurzschwänzigen Artgenossen erreicht. Im Vergleich zu den anderen Zwerghamstern ist die Unterscheidung von männlichen und weiblichen Tieren sehr einfach. Bei den Chinesischen Streifenhamstern sind die Geschlechtsorgane der Männchen nämlich schon nach wenigen Wochen so stark ausgebildet, dass es schon vorgekommen sein soll, dass ein Besitzer die Hoden für ein Geschwür gehalten hat.

 

Aussehen

Dieser langschwänzige Nager ist der größte hier erwähnte Vertreter der Zwerghamster. Sowohl der Körper als auch das Köpfchen sind schmäler, was mit dem etwas längeren Schwanz von zwei bis drei Zentimetern einen mäuseartigen Eindruck bewirkt. Das Fell ist braun mit einem schwarzen Aalstrich, der vom Kopf bis zur Schwanzspitze verläuft. Auf der Bauchseite ist das Fell hellgrau bis weiß. Die Füße sind trotz der extrem kalten Temperaturen in seiner Heimat nicht behaart. Die Chinesischen Zwergstreifenhamster sind hervorragende Kletterer. Im Gegensatz zu den anderen Zwerghamstern haben sie einen längeren Schwanz, der ihnen zum Gleichgewichthalten dient. Dieses etwa 2 cm langes Schwänzchen ist ein wichtiges Erkennungsmerkmal.

Nachwuchs und Aufzucht

Das Paarungsverhalten läuft bei Zwerghamstern etwas anders ab, als bei Goldhamstern. Sobald ein Zwerghamster-Männchen merkt, dass das Weibchen paarungswillig ist, verfällt es in eine regelrechte Hektik. Die Paarung kann dann sogar im Abstand von nur wenigen Sekunden stattfinden. Nach einer Tragdauer von 20 bis 22 Tagen kommen zwei bis zwölf Jungen zur Welt. Diese kleinen Nachkommen werden selbst nach etwa 30 Tagen geschlechtsreif. Um die Aufzucht kümmern sich fast ausschließlich nur die Streifenhamster-Mütter. Nur selten beteiligt sich das Männchen daran.

Lebensweise und Verhalten

Chinesische Streifenhamster sind äußerst zutraulich. In ihrer Heimat dringen sie häufig sogar in Häuser oder Ställe vor. Als Heimtier werden diese kleinen Nager oft sehr verschmust. Sie versuchen nicht etwa, wie viele andere Hamster von der Hand zu springen, sondern krallen sich oft an der Handfläche fest. Wie die anderen Zwerghamster-Verwandten sind auch die Chinesischen Streifenhamster meist zur Dämmerungs- und Nachtstunde aktiv. Sie halten weder einen Winterschlaf, noch fallen sie in den so genannten Torpor. Auch bei eisigster Kälte wurden sie schon außerhalb ihres Baus gesichtet.

Kommunikation und Sinnesleistungen

Aufgrund ihres außergewöhnlich gut entwickelten Geruchs-, Gehör- und Tastsinnes können sich Dsungarische Zwerghamster auch in völliger Dunkelheit zurechtfinden und verlieren niemals die Orientierung. Da die Zwerge meist nur zur  Dämmerungs- oder Nachtstunde unterwegs sind, können sie Farben nicht sehr gut unterscheiden. Durch ihre Knopfaugen haben die Nager zwar eine gute Rundumsicht, jedoch können sie nicht räumlich sehen. Außerdem sind sie stark kurzsichtig und können nur auf eine Entfernung von einem Meter ihre Umgebung scharf erkennen. Der Geruchssinn ist bei den Hamstern wohl am besten ausgeprägt. Beispielsweise ist bei der Paarung vor allem der Duft, den das Weibchen in der Brunstzeit aussendet, besonders wichtig. Duftstoffe werden aber nicht nur über den Kot oder Urin abgegeben. Zwerghamster besitzen auf der Bauchseite eine spezielle Drüse, die Ventraldrüse.  Aufgenommen werden die Gerüche nicht nur über die Riechzellen in der Nase. Auch über das Vomeronasalorgan werden Substanzen, so genannte Pheromone, wahrgenommen. Pheromone können Markierungsstoffe aber auch Sexuallockstoffe sein und geben Auskunft über den Verwandtschaftsgrad oder das Geschlecht und die Paarungsbereitschaft des anderen Hamsters. Aber auch der Hörsinn ist nicht zu verachten. Hamster können Laute, die im Ultraschallbereich liegen, wahrnehmen. Diese besonders hohen Töne geben die Tiere während der Paarung und zur Verteidigung ab.

Haltung

Chinesische Streifenhamster sind, ähnlich wie auch die Goldhamster, Einzelgänger. Nur selten vertragen sie sich mit ihren Wurfgeschwistern. Daher sollten sie generell einzeln gehalten werden. Da diese Nager gerne klettern bietet sich für ihre Haltung eher ein Käfig als ein Terrarium an. Am günstigsten ist es, wenn die Gitterstreben waagrecht verlaufen, so dass sich der Hamster an Gitterstäben entlang hoch hangeln kann. Auch sollte sonst noch reichlich Material im Käfig zum Klettern und Kraxeln zu Verfügung stehen.

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