Hamster und andere Heimtiere

Diese kleinen Nager lieben das Single-Dasein. Daher sollten Hamster auch nicht mit ihren Artgenossen zusammen gehalten werden. Doch heißt das automatisch, dass auch andere Heimtiere tabu sind?

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Foto: Nikolay Okhitin / Fotolia© Foto: Nikolay Okhitin / Fotolia

Wenn Sie bereits ein anderes Haustier haben und nun mit dem Gedanken spielen, sich einen Hamster anzuschaffen, dann hängt die Umsetzung davon ab, welches Tier schon in ihrem Haushalt wohnt. Halten Sie beispielsweise Fische in einem Aquarium, so werden sich der Hamster und die Fische nie begegnen, und somit ist diese Kombination absolut unproblematisch. Sie sollten auf jeden Fall die Lebensweise und den Wunsch des kleinen Nagers, alleine zu wohnen, beherzigen. Setzen Sie ihn nie zu anderen Nagetieren in ein Gehege oder einen Käfig. Auch wenn die anderen Nagetiere sozial lebende Tiere sind und gerne in Gruppen leben, so tut das der Hamster nicht. Auch hat der Hamster einen anderen Schlaf-Wach-Rhythmus als die meisten anderen Nager. Von einer Zusammenhaltung mit anderen Nagetieren im selben Käfig ist deshalb dringend abzuraten.

Hamster mit andere Nagern und Kaninchen

Wenn die Tiere jedoch in ihren eigenen Behausungen untergebracht sind, dann kann man die Käfige unter Umständen in ein Zimmer stellen. Da Chinchillas genauso wie die Hamster nachtaktiv sind, hält keiner den anderen vom Schlafen ab. Der Auslauf sollte jedoch getrennt stattfinden. Die großen Sprünge des Chinchillas können den Hamster verängstigen. Auch Ratten können im selben Zimmer untergebracht werden. Der Freilauf sollte jedoch zu einer anderen Zeit als beim Hamster erfolgen. Ratten beißen kleinere Nager sofort tot. Eine Unterbringung im gleichen Zimmer mit Mäusen, Rennmäusen, Meerschweinchen und Kaninchen ist schlecht. Sie schlafen nachts und toben tagsüber in ihrem Käfig herum, was wiederum den Hamster von seinem Schlaf abhalten könnte. Sie würden sich nur gegenseitig stören. Ein gemeinsamer Freilauf ist, wenn überhaupt, nur mit Meerschweinchen möglich. Und auch nur dann, wenn diese wirklich sehr gutmütig sind. Kaninchen könnten vor dem Hamster erschrecken und diesen mit den Vorderpfoten oder hohen Sprüngen verletzen. Mäuse und Rennmäuse dulden keine anderen Nager in ihrem Freilaufgehege. Fremde Nagetieren werden sofort bekämpft.

Hamster mit Vögeln, Reptilien und Amphibien

Mit Kleinvögeln, wie zum Beispiel Zebrafinken und Wellensittichen, kann der Hamster im selben Raum untergebracht sein. Große Papageien machen tagsüber zu viel Lärm und sollten ihren Käfig deshalb in einem anderen Raum haben. Der Freiflug der Vögel sollte nie zeitgleich und im selben Zimmer mit dem Auslauf des Hamsters stattfinden. Der fliegende Vogel kann dem Hamster Angst einjagen. In freier Wildbahn gehören Vögel zu den Fressfeinden der Hamster, vor denen sie sich in Acht nehmen müssen. Auch könnte ein Vogel, sei es auch nur ein Wellensittich, den Hamster mit seinem Schnabel verletzen, sollte er ihn einmal zwicken. Hamster gehören auch zur natürlichen Beute einiger Reptilien und Amphibien. Daher ist zwar eine Haltung in getrennten Käfigen im selben Zimmer möglich, jedoch niemals ein gemeinsamer Freilauf! Die Haltung in einem gemeinsamen Käfig ist ohne Frage ausgeschlossen.

Hamster mit Katze und Hund

Bei Hunden und Katzen ist die ganze Sache noch komplizierter, da sie sich meist im ganzen Haus frei bewegen können. Zudem stellt ein Hamster eine natürliche Beute für eine Katze dar und weckt somit ihren Jagdtrieb. Die Katze ist einem permanenten Reiz ausgesetzt, den sie aber nicht ausleben darf. Der Hamster bemerkt die Anwesenheit einer Katze, ohne mit ihr in direkten Kontakt treten zu müssen. Somit ist auch er einem dauerhaften Stress ausgesetzt, sobald sich die Katze im selben Raum aufhält. Halten Sie die Katze daher fern und schließen das Hamster-Zimmer ab.

Für Hunde stellt der Hamster nur bedingt eine Beute dar, sie reagieren meist nicht so stark auf den kleinen Nager. Wenn es sich bei dem Vierbeiner nicht um einen ausgesprochenen Jagdhund handelt, können Sie ihn in das Hamster-Zimmer lassen, wenn Sie selber dort anwesend sind. Vielleicht akzeptiert der Hund den kleinen Nager sogar als Rudelmitglied. Während des Auslaufs dürfen sich weder Katze noch Hund im selben Zimmer aufhalten. Auch beim Hund könnte der Spiel- bzw. Jagdtrieb überhandnehmen, und er könnte den kleinen Nager erschrecken oder gar verletzen. (Ewelina Zmyslowska)

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