8 Gründe, weshalb Hamster bissig werden

Ihr Hamster hat zugebissen? Dann ist es häufig ein Zeichen dafür, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Jetzt ist es wichtig zu wissen, was Ihren Hamster so aggressiv macht und was Sie dagegen unternehmen können.

Hamster hat gebissen
Wenn der Hamster zubeißt, stimmt etwas nicht.© shutterstock.com/GUNDAM_Ai

Hamster sind eigentlich friedliche Tiere. Wenn sie doch einmal zubeißen, sind allerdings meist nicht sie das Problem – sondern der Mensch. Wenn ein Tier sich in unseren Augen "falsch" benimmt, sollte man sich immer fragen, welche Ursachen es dafür gibt. In vielen Situationen, die der Mensch als angenehm empfindet, wird der Hamster gereizt und beißt zu. In seinen Augen handelt er dabei völlig richtig, während Sie überhaupt nicht verstehen, wo das Problem liegt. Wir räumen mit den Missverständnissen zwischen Mensch und Tier auf und erklären Ihnen, weshalb Ihr Hamster zugebissen hat.

1. Bekommt der Hamster zu wenig Bewegung, wird er bissig

Häufig hat die Aggressivität Ihres Hamsters mit einer falschen Haltung zu tun. Zu viele glauben, ein kleines Tier wie der Hamster bräuchte auch nur einen kleinen Käfig. Diese Annahme ist aber falsch! Auch manche im Zoohandel erhältliche Hamsterkäfige bieten den Tieren zu wenig Platz. Achten Sie also darauf, dass das Gehege für Ihren Hamster groß genug ist und er auch mindestens einmal am Tag seinen wohlverdienten Freilauf bekommt.

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Ein Hamster braucht viel Bewegung.            ©adobestock.com/Mary Swift

2. Langeweile lässt den Hamster zubeißen

Hat der Hamster zwar die Möglichkeit, sich ausgiebig zu bewegen, aber keine sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten,  hat das ebenfalls nichts mit artgerechter Haltung zu tun. Hamster benötigen das richtige Spielzeug und die richtige Inneneinrichtung für Ihr Heim, damit Sie glücklich werden können.

3. Das falsche Spielzeug quält den Hamster

Selbst wenn Sie speziell für Hamster produziertes Spielzeug im Zoohandel kaufen, gibt es keine Garantie dafür, dass sich Ihr Hamster mit seinen neuen Spielsachen auch wohlfühlt. Viele angeblich für Kleinnager geeignete Produkte können ihrem Liebling erheblichen Schaden zufügen: Dazu zählen Hamsterkugeln, aus denen sich das Tier nicht selbstständig befreien kann – sie sorgen für enormen Stress. Genauso wenig Spaß macht es Hamstern sich durch durchsichtige Röhrensysteme zu quetschen. Sie haben – im Gegenteil zu den Angaben des Herstellers – eben nichts mit dem natürlichen Bau der Hamster zu tun und setzen die Tiere unter enormen Stress. 

Es kommt auf die richtige Ausstattung an: Durchaus sinnvoll können Sie Ihren Hamster dagegen mit Buchen-, Obstbaum und Haselnusszweige beschäftigen – hier darf der Hamster kräftig knabbern. Einen positiven Nebeneffekt gibt es noch obendrauf: Die Tiere können sich unter den Ästen verkriechen und verstecken, so wie sie es gerne tun. Außerdem bietet gutes Heu nicht nur eine Futterquelle, sondern auch ein ideales und natürliches Spielzeug.

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Der Hamster braucht angepasstes Spielzeug.        ©shutterstock.com/Anyarnia

4. Wenn ein Hamster gestört wird, beißt er

Leider sind sich viele Hamsterbesitzer nicht bewusst, dass sie sich ein nachtaktives Tier ins Haus geholt haben. Stören Sie Ihren Hamster tagsüber, wenn er gerade schläft, ist es nur verständlich, dass dieser sich auch wehrt – und das möglicherweise durch Bisse. Gönnen Sie Ihrem Hamster seinen Schlaf! Generell sollten Sie auf Stressfaktoren wie laute Musik, helles Licht und lärmende Geräusche in der Nähe des Käfigs Ihrem Hamster zuliebe verzichten.

5. Bedrängen Sie Ihren Hamster, kann er beißen

Hamster sehen nicht nur niedlich aus, sondern haben auch ein sehr weiches Fell – das verstehen viele regelrecht als Einladung, die kleinen Tierchen zu kuscheln. Aber Vorsicht! Hamster sind Einzelgänger, die gerne auf engen Körperkontakt zum Menschen verzichten. Diese Tatsache wird vielen Hamsterhaltern leider erst nach der Anschaffung bewusst und sie wundern sich, wenn sie beim Versuch, ihn zu knuddeln, gebissen werden.

Natürlich kann man einen zahmen Hamster anfassen und ihn auch behutsam tragen. Sollte er auch dann zubeißen, liegt es vermutlich daran, dass Sie ihn ungeschickt angefasst haben.

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Lassen Sie Ihrem Hamster seinen Freiraum.           ©shutterstock.com/stock_shot

6. Hamster beißen, wenn Sie Schmerzen haben

Neben der psychischen Belastung kann es aber auch körperliche Gründe dafür geben, dass der Hamster bissig wird. Beißt Ihr Hamster normalerweise nicht zu, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Tierarzt abklären, ob Ihr Hamster Schmerzen hat und ihn eine Krankheit plagt .

7. Der neue Hamster beißt zu

Haben Sie sich einen neuen Hamster zugelegt und haben festgestellt, dass das kleine Kerlchen gar nicht so friedlich ist? Wenn er Sie bereits beißt, bevor er Sie und sein neues Heim richtig kennengelernt hat, liegt es vermutlich an der falschen Haltung des Vorbesitzers. Geben Sie Ihrem Hamster Zeit, alles kennenzulernen. Behandeln Sie ihn gut, kann er dieses Abwehrverhalten Ihnen gegenüber wieder ablegen.

8. Der Hamster beißt aus Versehen zu

Wenn der Hamster zubeißt, kann das aber auch einen ganz banalen Grund haben: Hatten Sie zuvor Futter oder Leckerlis in der Hand, wollte der kleine Nager nur ein bisschen etwas von dem vermeintlichen Futter probieren. Beißt er zu, wenn Sie Ihren Finger durch das Gitter stecken, liegt vermutlich ebenfalls eine Verwechslung vor: Geben Sie ihm normalerweise Leckerlis durch das Gitter, hatte er vermutlich mit einem Leckerbissen gerechnet.

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Gutes Futter riecht verlockend.         ©shutterstock.com/RaquelVizcaino

So machen Sie Ihren Hamster handzahm

1. Geben Sie Ihrem Hamster Zeit

Ihr Hamster braucht Zeit, um sich an Sie zu gewöhnen. Neue Geräusche und Gerüche muss er erst verarbeiten. Auch mit Ihnen muss er sich erst noch vertraut machen: In den ersten Tagen sollten Sie sich damit begnügen, Ihren Hamster lediglich zu beobachten.

2. Vertrauensbasis schaffen

Indem Sie mit Ihrem Hamster – auch während Sie ihm Futter geben – leise sprechen, gewöhnt er sich an Ihre Stimme. Wenn Sie ihn aus der Hand füttern möchten, tun Sie das erst einmal durch das Gitter – es schenkt ihrem Hamster Sicherheit. Fühlt er sich sicherer, können Sie ihm Futter von ihrer Handfläche anbieten. Später können Sie ihn auch mit dem Finger und schließlich richtig streicheln.

3. Richtiges Hochheben und Tragen

Halten Sie Ihren Hamster falsch, tun Sie ihm womöglich weh. Um das zu verhindern, müssen Sie ihn richtig hochheben: Legen Sie ihre geöffnete Hand in den Käfig und warten Sie darauf, dass er hinaufkrabbelt. Jetzt umgreifen Sie den Hamster mit beiden Händen von hinten und bilden so eine schützende Höhle um ihn. Anfangs sollten Sie ihn bald wieder in den Käfig setzen, erst später kann er länger in ihren Händen bleiben.

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