Das alte Frettchen

Frettchen haben eine Lebenserwartung von fünf bis acht Jahren. Ab dem vierten Lebensjahr werden die quirligen Strolche ruhiger und gewöhnen sich einige Altersmacken an. Jetzt ist es wichtig, dass Sie Ihrem grantigen Freund besonders pflegen.

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Wenn Ihr altes Frettchen nicht mehr frisst, außerhalb der Schlafbox schläft und von den anderen Tieren verstoßen wird, sollten Sie mit ihm zum Tierarzt gehen.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Wenn ein Frettchen älter wird, sieht man es ihm deutlich an. Das Fell wird struppig, dünner und weist lichte Stellen auf, die Augen werden trübe, die Bewegungen werden langsamer, die Zähne fallen aus, und das Tier nimmt zu. All diese Alterserscheinungen sind völlig normal und natürlich. Sie können Ihrem Freund die Altersbeschwerden mit ein paar Handgriffen um einiges erleichtern. Stellen Sie Futter- und Wassernapf, Katzenklo und Schlafhäuschen dicht zusammen, dann muss der Oldie keine weiten Wege zurücklegen um die wichtigsten Sachen zu erreichen.

Stellen Sie zudem sicher, dass die Einstiege in den Käfig und die Toiletten für die Tiere niedrig genug sind. Alte Frettchen reagieren besonders empfindlich auf Hitze und Kälte. Kümmern Sie sich darum, dass im Frettchen-Heim eine angenehme Temperatur herrscht. Sollte Ihr kleiner Freund seine Zähne verlieren, ist eventuell eine Futterumstellung nötig.

Frettchen-Opas und -Omas verändern sich nicht nur äußerlich. Mit zunehmendem Alter werden die kleinen Racker ruhiger und kuschliger. Sie können dann oft stundenlang auf dem Schoß ihrer Menschen schlafen. Statt Ihren Räubern hinterherzurennen und dabei kaputte Blumentöpfe und zerbissene Kabel einzusammeln, können Sie jetzt deren Zutraulichkeit genießen. Wie das im Alter so ist, gewöhnen sich auch Frettchen ihre Macken an. Frettchen-Oldtimer lieben Ruhe und Routine. Stresst man sie oder bringt ihren Tagesablauf durcheinander, können sie sehr grantig werden und Ihre Unachtsamkeit mit Drohen oder Beißen quittieren. Nehmen Sie es den Tieren nicht übel. Meckern ist einer der Privilegien des Alters. Beobachten Sie Ihr altes Frettchen stets genau, damit Sie bei gesundheitlichen Veränderungen sofort zum Tierarzt gehen können.

Abschied vom Tier

Wenn Ihr altes Frettchen nicht mehr frisst, außerhalb der Schlafbox schläft und von den anderen Tieren verstoßen wird, sollten Sie mit ihm zum Tierarzt gehen. Er wird Ihnen sagen, ob Ihr kleiner Freund noch einige Zeit ohne Schmerzen weiterleben kann oder ob jeder weitere Tag zu Qual werden würde. Trifft der erste Fall zu, werden Sie Ihr Tier eines Tages friedlich eingeschlafen im Käfig finden. Hat es jedoch schon große Schmerzen, können Sie es frühzeitig von seinen Leiden erlösen. So schwer der Entschluss auch fallen mag, oftmals ist es für das Tier eine enorme Erleichterung, wenn es eingeschläfert wird. Ist Ihr Haustier einmal von Ihnen gegangen, ist es an der Zeit zu trauern. Es ist erlaubt, Frettchen im eigenen Garten zu begraben. Manchmal hilft es, dem kleinen Freund einen würdigen Abschied zu gestalten. Haben Sie keinen Garten, ist der Tierfriedhof eine Alternative. Sie können Ihr Frettchen aber auch beim Tierarzt lassen, der es an die Tierkörperbeseitigung weiter gibt. Wurde das Frettchen auch von Ihrem Kind betreut, ist der Verlust umso gravierender. Für Kinder ist der Tod eines geliebten Tieres oftmals ein Schock. Lassen Sie es von dem geliebten Freund Abschied nehmen. Eine Beerdigung kann auch hier hilfreich sein. Nehmen Sie die Trauer Ihres Kindes sehr ernst; sofort ein neues Tier oder alberne Ablenkversuche werden Ihren Sprössling erst einmal nicht aufmuntern. Sollte Ihr Kind jedoch nach der ersten Trauer einen neuen Freund wollen, gönnen Sie ihm ein neues Tier.

Abschied vom Partner

Aber nicht nur Sie und Ihr Kind werden trauern. Haben Sie zwei Frettchen gehalten, hat einer Ihrer kleinen Strolche seinen Partner verloren und sitzt nun alleine in seinem Käfig. Sie sollten auch überlegen, wie Sie Ihrem zweiten Haustier den Verlust erleichtern können. Ist das überlebende Frettchen ebenfalls schon sehr alt, wird es eventuell schwierig werden, es mit einem neuen Freund zusammenzubringen. Dann sind Sie gefragt. Sie sollten sich dann besonders um das einsame Frettchen kümmern und ihm in seinen letzten Monaten viel Zeit schenken. Hat Ihr zweites Frettchen noch einige Lebensjahre vor sich, sollten Sie sich unbedingt bemühen, einen neuen Freund für es zu finden. Fragen Sie in Tierheimen und bei Frettchen-Hilfen nach, sicher gibt es dort die eine oder andere einsame Seele, die Ihrem verlassenen Liebling über den Verlust hinweghelfen kann. (Alexandra Frankh)

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