Auslauf & Abwechslung für Frettchen

Drei Dinge braucht das Frettchen: Auslauf, Abwechslung und Aufmerksamkeit – kombiniert mit gesunder Ernährung. Dann bleibt der temperamentvolle Hausgenosse immer fit und fröhlich.

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Manchmal wollen Frettchen in die Röhre gucken.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Unter der Erde wie über der Erde ist nichts vor einem Frettchen sicher. Die geborenen Jäger durchforsten jede Ecke und Lücke ihres mehrstöckigen Lebensraums. Früher als Wildtiere (Frettchen stammen vom Europäischen Iltis ab) jagten sie genauso hinter Vögeln her wie hinter Mäusen, Kaninchen und Fröschen. Ihr Verhalten läuft auch heute darauf hinaus, auch wenn sie sich ihr Futter nicht mehr selbst fangen. Frettchen sollten darum nicht wie eine Katze frei in der Wohnung leben dürfen – außer man richtet ihnen ein eigenes Spielzimmer ein.Ein Gehege, bestehend aus einem geräumigen Wohnkäfig (Mindestmaße pro Tier: 2 m2 Grundfläche, Höhe mindestens 80 cm), ist die Grundlage für eine tiergerechte Haltung im Haus, am besten auf zwei oder drei Etagen. Dazu genießen sie täglich beaufsichtigten Freilauf in der Wohnung und Spaziergänge draußen (gerne an der Leine).

Frettchens Fitnessstudio

Nun sind Frettchen nicht allein Raubtiere, sondern wahre Hochleistungssportler noch dazu: Springer, Läufer, Kletterer. Ihr Wohnraum (mit Schlafkiste, Katzenklo, Futternapf und Nippeltränke) braucht also die Qualität eines Fitnessstudios. Kletterelemente wie Leitern und Äste, Hängematten und Röhren sind das entsprechende Mobiliar. Viele Dinge kann man heute im Fachhandel kaufen oder mit etwas Fantasie auch selber herstellen: "Stoffreste aus dem Haushalt, Pappröhren, Holzstücke aus dem Wald, Äste aus dem Obstbaumschnitt, Kartons und vieles mehr kann dazu benutzt werden", weiß Dr. Harald Schwammer.

Manchmal wollen Frettchen in die Röhre gucken

Besonders beliebt, so der Wiener Frettchen-Experte, sind Röhren aus Stoff oder aus Kunststoff. Ein frei aufgehängter Sack dient als Schlafsack. Kugeln, kleine Bälle und Schellen benutzen Frettchen gerne als Spielzeug. Und in verschieden großen Kartons, die gereinigt werden und Schlupflöcher erhalten, betätigen sie sich als Höhlenforscher. Zum Fitnessprogramm gehört noch ausgewogene Ernährung. Als Raubtiere brauchen Frettchen feste Nahrung, an der sie kauen müssen, damit ihr Gebiss gesund bleibt. In der Zusammensetzung sollte sie der natürlichen Beute möglichst ähnlich sein,  d.h. zu 80 Prozent aus Fleisch und zu 20 Prozent aus Pflanzenkost (Obst, Gemüse, Vollkornflocken) bestehen. Dr. Schwammer rät zu möglichst viel Abwechslung: gehacktes Rind, Innereien vom Wild (Zugabe eines Kalzium-Präparats), Eidotter, Hähnchenfleisch. Schweinefleisch aber ist tabu. Dann kann ein Frettchen locker acht Jahre werden und mehr. (Nina Böhme)

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