Sokoke

Eine Sokoke braucht ein Echtheitszertifikat. Denn als Sokoke dürfen nur solche Tiere bezeichnet werden, deren Ursprung im Sokoke-Bezirk in Kenia liegt. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Herkunft, Charakter, Wesen, Haltung und Pflege der Katzenrasse Sokoke.

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Haben Sie eine Sokoke? Dann schicken Sie uns doch ein Foto!© Image courtesy of anankkml at FreeDigitalPhotos.net

Typische Merkmale

Größe: mittelgroß
Gewicht: Katze: 3,5 - 6 kg; Kater: 5 - 7 kg
Felllänge: Kurzhaar
Fellfarben: Schwarzbraun bis Gold mit Tabby-Muster
Augenfarbe: Bernstein bis Grün
Ursprungsland: Kenia

Eigenschaften

Bewegungsdrang
Lautstärke
Pflegeaufwand
Zeitaufwand

Aussehen

Die Sokoke gehört zu den mittelgroßen Kurzhaarkatzen. Ihr Körper ist mittellang, schlank, gut bemuskelt und mit auffällig starker Knochenstruktur. Die Brust ist stark ausgeprägt. Ihre Beine sind lang, die Hinterbeine sogar noch länger als die Vorderbeine. Im Stehen zeigt die Hinterhand eine charakteristische Winkelung. Der Kopf der Sokoke wirkt im Verhältnis zum Körper klein. Seine Form wird als modifizierter Keil bezeichnet. Sie hat hohe Backenknochen und ausgeprägte Schnurrhaarkissen.

Die Ohren sind mittelgroß, breit an der Basis und relativ hoch am Kopf angesetzt. Sie tragen Haarbüschel an ihren leicht gerundeten Spitzen. Der Abstand zwischen den Ohren soll mindestens eine Ohrbreite betragen. Das Kinn ist breit und stark, in einer Linie mit der Nasenspitze. Die Nase selbst verläuft gerade und ist breit. Sie ist ziegelrot und in der Musterfarbe umrandet. Eine solche Umrandung findet sich auch rund um die leicht mandelförmigen, leuchtenden Augen. Das Fell der Sokoke ist kurz und liegt eng an. Es glänzt, doch wirkt es nicht seidig. Unterwolle fehlt in der Regel oder ist nur spärlich vorhanden. Die Fellfarbe zeigt immer ein dunkles Tabby. Im Herbst entwickelt sie nur wenig Winterfell.

Wesen und Charakter

Die Sokoke ist robust und anpassungsfähig. In mancher Hinsicht besitzt sie orientalische Züge, vor allem was ihre Sprechfreude angeht. Sie redet beinahe so viel wie eine Siam mit ihrem Halter. Sie reibt sich gerne an Beinen und schnuppert mehr als andere Katzen ständig an irgendetwas. Sie ist lebhaft und neugierig, spielt gerne und erkundet jeden Winkel. Fremden gegenüber ist sie reserviert.

Haltung und Pflege

Die athletische Sokoke braucht viel Bewegung. Deshalb ist eine kleine Wohnung weniger geeignet als ein Domizil mit Rennstrecken und guten Klettermöglichkeiten. Auch über einen Balkon oder einen gesicherten Garten würde sich diese Katze sehr freuen. Die Sokoke schätzt Gesellschaft von anderen Katzen, Hunden und ihrer Familie, alleine bleibt sie nicht gerne. Ist ihr Halter beruftätig, sollte sie eine Artgenossin zum Spielen bekommen. Das kurze Fell der Sokoke braucht wenig Pflege. Regelmäßiges Bürsten genießt die Katze jedoch sehr.

Krankheitsanfälligkeit

Die robuste Sokoke zeigt keine rassespezifischen Krankheitsanfälligkeiten. Selbst die für die Afrikanerin ungewöhnliche Kälte in Europa verträgt sie gut. Natürlich kann diese Katze, wie jede andere Rasse auch, an Infektionskrankheiten erkranken. Damit die Katze gesund bleibt muss sie jedes Jahr gegen Katzenschnupfen und -seuche geimpft werden. Wenn die Sokoke Freilauf hat, ist auch eine Impfung gegen Tollwut und Leukose fällig.

Herkunft und Geschichte

1979 fand die Tierfreundin Jenni Slater auf einer kenianischen Kokosplantage nahe des Sokoke-Waldes eine Katze mit drei Jungtieren. Jenni erkannte in den Wildlingen gleich das Besondere und holte zwei der Kätzchen zu sich ins Haus. Sie erwiesen sich als gut zähmbar, und so konnte die Plantagenbesitzerin mit ihnen weiterzüchten. Alle Nachkommen zeigten eine dunkle Tabby-Zeichnung von Schwarzbraun bis hin zu einem Goldton mit eingesprenkelten Agouti-Haaren. Alle waren schlanke Katzen mit relativ kleinem Kopf und hohen Beinen. Wer waren ihre Vorfahren? Wo war der Vater? Man vermutet, dass diese Katzen aus freilaufenden Einwanderer-Hauskatzen entstanden waren. Zur Weiterzucht und Vermeidung der Inzucht kreuzte Jenni Slater schwarze Katzen ein, ohne dass die eigentümliche Zeichnung und Körperform der Tiere verloren gegangen wären. 1984 gelang der Sokoke der große Sprung in den Norden von Afrika nach Dänemark: Die dänische Katzenfreundin Gloria Moldrup konnte von Jenni ein Zuchtpaar erhalten und setzte sich für die Anerkennung der Rasse ein. Bis heute ist die Sokoke jedoch eine sehr seltene Katzenrasse. 

Hätten Sie's gewusst?

Eine Sokoke braucht ein Echtheitszertifikat. Denn als Sokoke dürfen nur solche Tiere bezeichnet werden, deren Ursprung im Sokoke-Bezirk in Kenia liegt, was mit offiziellen Dokumenten nachgewiesen werden muss. Nicht zuletzt deshalb ist die Rasse sehr selten, denn in die Novizenklasse werden Tiere unbekannter Herkunft nicht aufgenommen.

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