Katzenohren pflegen

Tropfen und Globuli können den Tierarzt nicht ersetzen, wohl aber einen zusätzlichen Ansatzpunkt bieten – für eine ganzheitliche Behandlung des Tierpatienten.

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© animals-digital.de

Die Ohren können bei Katzen durch verschiedene Erkrankungen und vor allem Parasiten sehr massiv in Mitleidenschaft gezogen werden. Ohrenerkrankungen sind nicht zu unterschätzen, denn sie bedeuten oft eine schwere Erkrankung für das ganze Tier. Eine regelmäßige Kontrolle kann helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und Schlimmeres zu verhindern.

Erste Anzeichen durch verändertes Verhalten

Regelmäßige Kontrolle und Pflege heißt zunächst, das Tier genau zu beobachten. Hat sich sein Verhalten geändert? Will es sich am Kopf nicht mehr berühren lassen, deutet dies auf Schmerzen hin. Kratzen kann Hinweise auf Ohrmilben geben. Kopfschütteln kann ein Zeichen für Entzündungen des Innenohrs oder Fremdkörper im Ohr sein. Reagiert das Tier nicht mehr auf Geräusche und Ansprache, können Hörstörungen bis hin zu beginnender Taubheit gegeben sein.

So gelingt die Kontrolle

Auch ohne solche Anzeichen sollte man sich beim Bürsten des Tieres regelmäßig den frei sichtbaren Teil der äußeren Ohrmuschel ansehen. Am besten dafür den Kopf unter dem Kinn mit der einen Hand sachte festhalten, während die andere Hand vorsichtig die Ohrmuschel massiert und streckt. Die meisten Tiere gewöhnen sich an eine solche Untersuchung, wenn man sie dabei streichelt oder sie schon in jungen Jahren daran gewöhnt hat. Bei berührungsempfindlichen, scheuen Tieren die aggressiv auf solche Untersuchungen reagieren, ist nichts zu erzwingen, sondern der Tierarzt mit der Inspektion zu beauftragen. Keinesfalls ist mit Gegenständen wie Ohrenstäbchen oder ähnlichem in das Innere des äußeren Gehörganges vorzudringen. Die Verletzungsgefahr ist viel zu groß. Wenn das Tier es zulässt, kann man in gesunde Ohren vorbeugend auch für Katzen geeignete Ohrentropfen - bitte handwarm - träufeln. Baby-Öl kann zur vorsichtigen Reinigung der äußeren Ohrmuschel eingesetzt werden.

Erkennbare Krankheiten

Gesunde Ohrmuscheln sind weiß und ohne Beläge oder Ablagerungen. Krümelige, dunkle Ablagerungen weisen auf den Befall mit Ohrmilben hin. Gesunde Ohren haben keinen Geruch, daher deutet ein starker, säuerlicher Geruch auf Entzündungsvorgänge oder auf Milben hin. Die vermehrte Bildung von Ohrenschmalz - gesunde Katzen haben kaum welchen - weist ebenfalls auf mögliche Erkrankungen, zum Beispiel auf Allergien hin.

Im Zweifelsfall ist grundsätzlich immer der Tierarzt zu konsultieren. Falsch oder unbehandelte Ohrenentzündungen können zu ernsthaften Komplikationen wie etwa Gehirnhautentzündungen führen und bedeuten vermeidbares Leiden.

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