Warum gibt es kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack?
Katzen gehen gerne auf Mäusejagd. Doch warum gibt es eigentlich kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack? Hier lesen Sie mehr zur vermeintlichen Leibspeise unserer Katzen.
Mäuse sind die wohl liebste Beute von Katzen. Doch im Zoofachmarkt fehlt von Katzenfutter mit Mäusegeschmack jede Spur. Doch warum eigentlich?
Warum gibt es kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack?
Die meisten Katzenfutter-Sorten bestehen aus Resten aus der Fleischproduktion für den Menschen. Da Menschen allerdings keine Mäuse als Nahrungsmittel züchten, müssten Mäuse extra für das Katzenfutter gezüchtet und geschlachtet werden. Die Nager sind zudem sehr klein und nicht wirklich fleisch-ergiebig. Daher lohnt sich die Maus im Katzenfutter aus wirtschaftlicher Sicht nicht: Das Futter wäre sehr aufwendig zu produzieren – und somit für den Katzenhalter auch deutlich teurer als andere Geschmacksrichtungen.
Zusätzlich sollte man bedenken, dass Mäuse nicht zwingend die "Leibspeise" von Katzen sind. Zwar jagen Freigänger-Katzen Mäuse sehr gern, doch das hat nichts mit dem Geschmack der Maus zu tun. Kleine, flinke Mäuse befriedigen ihren Jagd- und Spieltrieb einfach besonders gut. Gerade bei Hauskatzen, die nicht mehr jagen müssen um zu überleben, geht es bei der Jagd in erster Linie um Spiel und Spaß. Wer seine Freigänger-Katze schon einmal mit einer erbeuteten Maus gesehen hat, wird selbst festgestellt haben, dass nicht das Fressen der Maus, sondern das Spielen mit ihr die meiste Zeit eingenommen hat.
Außerdem: Nicht nur Mäuse, sondern auch Gartenvögel, Eidechsen oder Lurche werden oft zu Katzen-Beute. Auch davon gibt es keine Katzenfutter-Sorten. Das würde sich ebenso wenig lohnen wie bei der Maus.
Diese Inhaltsstoffe hat eine Maus
Auch wenn Mäuse gar nicht zwingend die Leibspeise von Katzen sind, kann man daraus einiges für die Katzenernährung ableiten. Denn das Verdauungssystem unserer Hauskatzen hat sich im Zuge der Domestikation nur unwesentlich verändert. Daher sollte ihr Futter ähnlich zusammengesetzt sein wie das ihrer wild lebenden Verwandten:
- Eine Maus hat einen hohen Wassergehalt von etwa 62 Prozent.
- Zu einem großen Anteil kommen Eiweiße mit etwa 19 Prozent vor, Fette machen ungefähr elf Prozent aus.
- Mineralstoffe sind zu circa 4,3 Prozent enthalten.
- Kohlenhydrate kommen nur zu 3,7 Prozent im Magen-Darm-Inhalt der erlegten Tiere vor, da sich die Maus von Getreide & Co. ernährt.
Für die Ernährung von Hauskatzen bedeutet das Folgendes:
- Katzen sollten mit einem hohen Gehalt an Proteinen, einem moderaten Gehalt an Fett und einem minimalen Gehalt an Kohlenhydraten ernährt werden.
- Katzen sind auf tierisches Eiweiß in der Nahrung zwingend angewiesen. Da sie die Aktivität entsprechender Verdauungsenzyme nicht drosseln kann, werden bei unzureichender Proteinzufuhr körpereigene Reserven abgebaut.
- Katzen nehmen Wasser zum größten Teil über ihr Futter auf. Darum sollte hauptsächlich Nahrung mit einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa 70 Prozent verfüttert werden.
Ein Maus-Rezept zum Nachkochen
Da es kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack gibt, können nur Freigänger-Katzen Mäuse fressen. Damit aber auch die Wohnungskatzen einen Hauch von Maus genießen können, haben wir uns zusammen mit Dr. med. vet. Michael Streicher ein Rezept der besonderen Art ausgedacht, das Sie leicht nachkochen können. Analog zur Zusammensetzung einer Maus aus Feuchtigkeit, Eiweißen, Fetten, Mineralstoffen und Kohlenhydraten, können Sie mit folgenden Zutaten Ihrer Katze ihr ganz persönliches Maus-Rezept zaubern.
Zutaten für ein Maus-Rezept
- 100 g Hühnerherzen (roh abgewogen)
- 40 g frisches Rinderhackfleisch (roh abgewogen)
- 1 Stückchen Möhre
- 1 EL weich gekochte Kartoffelwürfelchen oder Kartoffelpüree (mit Wasser zubereitet)
- ½ TL Fischöl oder Schmalz
- 1 Msp. zerriebene Eierschale (entspricht in etwa 0,4 g)
- 0,7 g Mineralfutter
- 2–3 EL selbst gemachte Hühnerbrühe (ohne jegliche Zusätze)
Zubereitung
- Die Hühnerherzen in kleine Stücke schneiden. Falls Ihre Katze kein Fan zu harter Häppchen ist, drehen Sie die Herzen durch den Fleischwolf. Mischen Sie das Hühnchen mit dem frischen Rinderhackfleisch.
- Schälen Sie die Möhre und reiben Sie sie durch eine Muskatreibe. Übergießen Sie die Raspel mit heißem Wasser und lassen sie alles zehn Minuten ziehen. Mengen Sie die Möhre nun unter den Fleisch-Mix.
- Fügen Sie das abgekühlte Kartoffelpüree hinzu. Wenn Sie kleine (weich gekochte) Kartoffelwürfel verwenden, dann achten Sie auf mundgerechte Stückchen oder zerdrücken Sie sie ein wenig mit einer Gabel.
- Mischen Sie das Fett, die zerriebene Eierschale und das Mineralfutter unter. Je nach Konsistenz fügen Sie mehr oder weniger Brühe hinzu. Fertig!
Bitte servieren Sie das Gericht sofort oder bewahren es im Kühlschrank auf. Länger als eine halbe Stunde sollte es bei Zimmertemperatur nicht im Napf liegen. Am besten Sie verfüttern die "Maus" noch am selben Tag!