Wolfskralle beim Hund: Ursprung und Pflege
Einige Hunde haben an ihren Hinterläufen die sogenannte Wolfskralle. Obwohl sie keine Funktion mehr hat, gilt sie bei einigen Rassen als Zuchtstandard. Hier erfahren Sie, welche Hunde eine solche Kralle besitzen und wie sie gepflegt wird.
Die Wolfskralle oder auch Afterkralle bei Hunden ist ein Überbleibsel der Evolution. Welchen Ursprung sie hat und warum die Pflege der Kralle wichtig ist, lesen Sie hier.
Inhaltsübersicht
- Was ist die Wolfskralle?
- Ursprung
- Aufbau
- Pflege
- Verletzungen an der Wolfskralle
- Wolfskralle entfernen
- Wölfe haben keine Wolfskralle
Was ist die Wolfskralle?
Die mysteriöse fünfte Kralle befindet sich bei Hunden an der Innenseite der Hinterläufe. Sie ist jedoch nicht bei allen Hunden zu finden, da die Genetik über die Ausprägung entscheidet.
Besonders ausgeprägt ist die Wolfskralle bei diesen Rassen:
- Afghane
- Beauceron
- Berner Sennenhund
- Bracco Italiano
- Briard
- Deutsche Dogge
- Gos d'Atura Català
- Kangal
- Malinois
Die FCI (Fédération Cynologique International) hat die Wolfskralle bei Rassen wie dem Berger de Brie als Rassestandard festgelegt. Anders als bei den Hinterläufen bestehen die Vorderläufe bei allen Hunden aus fünf Krallen. Anatomisch auf den menschlichen Fuß übertragen, entspricht die Wolfskralle dem großen Zeh. Mittlerweile hat die rudimentäre Kralle jedoch keine Funktion mehr und ist nur noch ein Überbleibsel vergangener Zeiten.
Ursprung der Wolfskralle
Die fünfte Kralle am Hinterlauf der Hunde entspricht dem ersten Fingerglied des Hinterbeins. Die ursprüngliche Anatomie einer Hand oder auch Pfote basiert auf fünf Fingern. Je nachdem, wie die evolutionäre Entwicklung stattgefunden hat, hat sich die Anzahl der „Finger“ reduziert.
Bei Hunden ist es der große Zeh, der sich weitestgehend zurückgebildet hat.
Aufbau der Wolfskralle
Häufig ist die Wolfskralle von einem knöchernen Anteil geschützt. Dieser kann aus einer oder mehreren Knochenlagen bestehen. Durch Bindegewebe oder Haut ist sie locker mit der Handwurzel verbunden. Bei einer gelenkigen Verbindung zwischen Wolfskralle und Handwurzel spricht man von einer dicken Wolfskralle.
Wolfskralle pflegen
Da die Wolfskralle oben am Mittelfuß sitzt, ist sie keiner Abnutzung ausgesetzt und wetzt sich beim Laufen nicht automatisch ab. Darum ist es besonders wichtig, regelmäßig die Kralle beim Hund zu schneiden. Sie ist bei jedem Hund unterschiedlich stark bis gar nicht ausgeprägt. Wird diese nicht regelmäßig geschnitten, steigt die Verletzungsgefahr bei Ihrem Hund. Sie kann wie ein Zehennagel einwachsen, oder beim Rennen über losen Untergrund an Steinen und Ästen hängenbleiben.
Verletzung an der Wolfskralle
Abgebrochene oder eingerissene Wolfskrallen heilen in der Regel von selbst wieder. Kommt es zu einer starken Blutung, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen. Dieser kann die Verletzung desinfizieren und begutachten. In einigen Fällen muss die Kralle gezogen oder gar amputiert werden. Damit Ihr Hund nicht ständig an der Pfote leckt, können Sie einen schlichten Verband anlegen.
Wolfskralle entfernen
Nach §1 des Tierschutzgesetzes ist es verboten, Körperteile von Haustieren ohne triftigen Grund zu amputieren. Lediglich in Ausnahmefällen, wie bei einer Verletzung, darf der Tierarzt die Operation verordnen. Das prophylaktische Entfernen der Wolfskralle ist demnach nicht erlaubt.
Wölfe haben keine Wolfskralle
Die Bezeichnung „Wolfskralle“ ist in diesem Sinne nicht korrekt, da Wölfe eine solche Kralle nicht haben. Das legt nahe, dass die Ausbildung einer solchen Kralle bei unseren Haushunden auf einen urtümlichen und schwerfälligeren Verwandten des Hundes zurückgeführt werden kann. Der Begriff soll den evolutionären Hintergrund dieser rudimentären Zehe verdeutlichen.
Damit Ihr Hund keine Probleme bekommt, sollten Sie regelmäßig einen Blick auf die Krallen werfen und die Pflege zu einer Routine machen.