Rhodesian Ridgeback

Ein Rhodesian Ridgeback sorgt dank seiner imposanten Erscheinung und seiner Zurückhaltung gegenüber Fremden gleichzeitig für Bewunderung und vorsichtigen Abstand. Dabei ist er ein überaus gütiger Hund. Erfahren Sie hier alles über die Hunderasse Rhodesian Ridgeback.

Ridgeback_Aufmacher.jpg
Rhodesian Ridgeback im Rasseportrait.© Stock.adobe.com/Sabayuma

Rhodesian Ridgebacks zählen unter Hundeliebhabern zu äußerst beliebten Rassehunden. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen rund um den Rhodesian Ridgeback.

Typische Merkmale

Größe: bis 69 cm
Gewicht: ca. 36 kg
Felllänge: kurz
Fellfarben: hell weizenfarbenen bis rot weizenfarbenen
Ursprungsland: Südafrika

Eigenschaften
Familientauglichkeit
Aktivitätslevel
Erziehbarkeit
Pflegeaufwand
Arbeitsbedürfnis
Menschenbezogenheit

Inhaltsübersicht

Aussehen des Rhodesian Ridgeback

Rhodesian Ridgebacks beeindrucken mit ihrem harmonischen, muskulösen Körperbau, dem charakteristischen Ridge (Rückenkamm) und ihrer imposanten Größe von bis zu 69 cm Schulterhöhe und etwa 36 kg Gewicht schon auf den ersten Blick.

RhodesianRidgeback_Inline1.jpg
Der Rückenkamm ist typisch für den Ridgeback. © stock.adobe.com/Tatiana Katsai

Rhodesian Ridgeback: Das Fell und seine Farben

Das Fell des Rhodesian Ridgebacks ist kurz mit hell weizenfarbener bis rot weizenfarbener Färbung. Das Wappenzeichen des Rhodesian Ridgeback ist sein Rückenkamm, bei dem das Fell entgegen der normalen Haarwuchsrichtung wächst, dem sogenannten Ridge. Der hat diesem Hund auch den Namen gegeben. 

Der Ridge muss etwa 5 cm breit, klar abgegrenzt und symmetrisch sein und zu den Hüfthöckern hin schmaler werden. Er muss unmittelbar hinter den Schultern beginnen und bis zu den Hüfthöckern reichen. Der Ridge muss zwei sich gegenüberliegende Wirbel, Crowns, haben. Neben dem Rhodesian Ridgeback gibt es zwei weitere Hunderassen, die dieses Merkmal aufweisen, den Thai Ridgeback und den Phu Quoc Ridgeback. Medizinisch handelt es sich beim Ridge um eine milde Form der Spina bifida (offener Rücken).

Charakter und Erziehung

Wer einmal den Rhodesian Ridgeback bei der Arbeit beobachten konnte und sieht, mit wie viel Kraft und Ausdauer er die ihm gestellten Aufgaben erfüllt, begreift, was wirklich in ihm steckt. Die für die Großwildjagd über viele Jahrzehnte angezüchteten Eigenschaften wie Loyalität dem Menschen gegenüber, schnelle Auffassungsgabe sowie Lernbereitschaft und Intelligenz sind ihm heute noch zu eigen – und seine Besitzer wissen diese Charakterzüge ihres Rhodesian Ridgeback zu schätzen. 

Dabei ist ein Ridge kein „will-to-please“-Hund. Er hat seinen eigenen Willen und einen unbestechlichen Charakter. Trotz seiner äußerlich starken Erscheinung ist der Rhodesian Ridgeback ein sensibler Hund, der keine harten Methoden bei der Erziehung verträgt. 

Dabei ist der Rhodesian Ridgeback kein Hund für unerfahrene Hundehalter. Er braucht viel Verständnis und als Spätentwickler auch viel Geduld und einen langen Atem bei einer konsequenten und liebevollen Erziehung und Führung. Der Vorteil: Der Ridge ist sehr lange lernfähig. Mit ruhiger Freundlichkeit und sehr viel Einfühlungsvermögen ist er begeistert dabei und glänzt immer wieder durch ungewöhnliche Leistungen.

Rhodesian_Ridgeback_Inline2.jpg
Rhodesian Ridgebacks sind sehr loyal.© stock.adobe.com/anya_titanya

Haltung und Pflege des Rhodesian Ridgeback

Der aktive und feinfühlige Rhodesian Ridgeback braucht unbedingt den engen Anschluss an seine Familie, um nicht sozial zu verkümmern. Dank seiner großen Sensitivität und seiner Gelassenheit ist der Rhodesian Ridgeback auch ein idealer Familienhund. Am liebsten liegt er immer dort, wo die Familie sich aufhält. Sei es im Haus oder im Garten. Wegsperren oder Einsperren begreift er als persönliche Beleidigung. Ein noch so großer Garten ist uninteressant, wenn nicht ein „Rudelmitglied“ bei ihm ist oder noch besser mit ihm spielt. 

Allerdings muss auch der Ridge als Familienhund erst die Toleranz im Umgang mit Kindern lernen – und die Kinder müssen lernen, dass ein Hund kein Stofftier ist, mit dem man nach Lust und Laune schmusen kann.

Vor allen Dingen aber muss der Rhodesian Ridgeback eine Aufgabe haben. Der Rhodesian Ridgeback eignet sich aufgrund seines Charakters hervorragend als Freizeithund und als zuverlässiger Partner für Sport und Familie. Dabei ist es egal, ob er seinen Auslauf beim Joggen oder Radfahren bekommt, ob er für die Jagd eingesetzt oder bei Agility, Mantrailing oder im Fährtensuchen ausgelastet wird. In jedem Fall ist der Rhodesian Ridgeback dank seines ausgeprägten Geruchssinns, seines Mutes, seiner besonderen Klugheit, Kraft und Geschwindigkeit ein sehr vielseitig einsetzbarer Hund

RhodesianRidgeback_Inline2.jpg
Rhodesian Ridgebacks sind tolle Freizeitpartner. © stock.adobe.com/Christian Müller

Typische Krankheiten der Hunderasse

Diese Hunderasse gilt insgesamt als robust. Rhodesian Ridgebacks neigen leicht zu Hüftdysplasien und Ellenbogendysplasien. Hunde mit "Ridge", also dem Rückenkamm, sind anfällig für die erblich bedingte Krankheit der Dermoidzysten bzw. des Dermoid Sinus. Dabei handelt es sich um eine Zyste, die durch die unvollständige Trennung der Epidermis- und Nervensystemzellen in der embryonalen Entwicklung entsteht.

Ansonsten sind keine rassetypischen Erbkrankheiten bekannt. Diese Hunde können bei artgerechter Haltung ein Alter von bis zu zwölf Jahren erreichen. Überlegen Sie sich also schon vor der Anschaffung, ob Sie so lange für einen Hund sorgen können und möchten.

Rhodesian Ridgeback anschaffen: Wichtige Tipps

Ihren Rhodesian Ridgeback finden Sie idealerweise beim Züchter. Einen seriösen Züchter erkennen Sie daran, dass er Mitglied in einem Zuchtverein ist, seine Welpen nur mit Papieren und einem Abstammungsnachweis verkauft und die Tiere vor dem Verkauf einem Gesundheitscheck beim Tierarzt unterzieht. Außerdem berät er Sie ausführlich über die Hunderasse Rhodesian Ridgeback und Sie können sich persönlich ein Bild von den Elterntieren machen. Das sollten Sie unbedingt wahrnehmen! Ein gesunder Rhodesian Ridgeback-Welpe von einem seriösen Züchter kostet zwischen 1.500 und 2.000 Euro.

Doch auch der Weg zum örtlichen Tierheim lohnt sich immer: Vielleicht wartet dort ein Rhodesian Ridgeback auf ein neues Zuhause. Auf jeden Fall sollten Sie Billigangebote aus dem Internet meiden. Die Welpen, die dort angeboten werden, stammen mit hohem Risiko von einem Hunde-Vermehrer.

Wenn Sie sich für einen Rhodesian Ridgeback entschieden haben, sollten Sie sich noch einmal von einem Experten, bestenfalls von einem Züchter der Rasse, umfassend beraten lassen.

Rhodesian_Ridgeback_Inline5.jpg
Kaufen Sie einen Welpen nur beim seriösen Züchter.© stock.adobe.com/Mariusz Blach

Herkunft des Rhodesian Ridgeback

Schon in seiner Heimat, dem südlichen Afrika, hatte der Rhodesian Ridgeback eine wichtige und nicht ungefährliche Aufgabe. Er war nicht nur ein zuverlässiger Wächter der Hütten und Herden der Bevölkerung, sondern wurde auch zur Großwildjagd eingesetzt. Bereits im Jahre 1480 erwähnten erste portugiesische Berichte aus dem südlichen Afrika den Hund mit dem Rückenkamm als überaus brauchbar und treu. 

Die Einwanderer erkannten schnell die Überlegenheit des bodenständigen Hundes gegenüber ihren mitgebrachten europäischen Schlägen und begannen mit Züchtungen und gezielten Einkreuzungen lange bewährter europäischer Rassen. Im Jahre 1879 brachte Charles Helm zwei Ridgehunde aus Swellendamm (Südafrika) nach Bulawayo, Rhodesien. 

Einige Nachkommen dieser ursprünglichen Importe wurden später vom Großwildjäger Cornelius van Rooyen erworben. Aus dem Kern der Helm-Hunde baute er seine berühmte und sehr begehrte Rasse-Meute auf, die zuerst bekannt war als van-Rooyen-Hunde, später als Löwenhunde und schließlich als Rhodesian Ridgebacks. Heute ist der Rhodesian Ridgeback die einzige anerkannte Rasse, die aus dem südlichen Afrika stammt. 

 

Rhodesian Ridgeback: Weitere Tipps zur Haltung

"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT2501_u1_u1_150dpi