Scheinschwangerschaft beim Hund: Woran man sie erkennt

Ist eine Hündin scheinschwanger, verhält sie sich oft ganz anders als sonst. Lesen Sie hier, wie Sie eine Scheinträchtigkeit bei Ihrer Hündin feststellen und was Sie in dieser Zeit beachten müssen.

Scheinträchtigkeit bei Hündin Hund
Die hormonellen Vorgänge sind rein physiologisch und völlig normal.© stock.adobe.com/UlrikaArt

Die Scheinschwangerschaft beim Hund erinnert an eine „Scheinmutterschaft“. Unkastrierte Hündinnen verhalten sich so, als ob sie trächtig wären oder kürzlich Welpen geboren hätten, obwohl sie nicht gedeckt wurden.

Eine Scheinträchtigkeit ist ein natürlicher Prozess und nicht gefährlich. Woran Sie erkennen, dass Ihre Hündin scheinschwanger ist und wie Sie ihr helfen, lesen Sie hier.

Inhaltsübersicht

Scheinschwangerschaft beim Hund: Hormone als Ursache

Vier bis neun Wochen nach der Läufigkeit wird eine unkastrierte Hündin scheinschwanger. Der komplizierte Hormonzyklus verursacht diesen Zustand, der etwa zwei bis drei Wochen andauern kann. Manche Hunde sind bis zu acht Wochen scheinschwanger.

Das passiert im Hundekörper: Das Hormon Progesteron (steuert Vorgänge bei der Schwangerschaft) wird nach dem Eisprung ausgeschüttet – egal, ob die Hündin trächtig ist oder nicht. Allerdings sinkt der Progesteron-Spiegel wieder rasch ab, wenn der Körper merkt, dass die Hündin nicht schwanger ist. Das Hormon Prolaktin steigt jedoch an: Es regt die Milchdrüsen zur Produktion an. Die Scheinträchtigkeit beginnt.

Dieser hormonelle Vorgang ist völlig normal und ungefährlich. Jede nicht kastrierte Hündin wird scheinschwanger. Allerdings fällt es bei manchen Hündinnen kaum auf. Andere hingegen verhalten sich während der Scheinschwangerschaft ganz anders als sonst.

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© Ein Herz für Tiere Media

Scheinschwangerschaft bei der Hündin erkennen

Es gibt ganz unterschiedliche Anzeichen für eine Scheinträchtigkeit. Manche Hündinnen zeigen keine Symptome, während andere deutlich ihr Verhalten ändern. Dies sind mögliche Anzeichen:

  • Sie ist müder als sonst.
  • Sie frisst weniger, hat weniger Appetit.
  • Sie ist lustlos und depressiv.
  • Das Gesäuge der Hündin bildet sich aus, es kann zur Milchproduktion kommen.
  • Sie baut Nester.
  • Sie ist extrem verschmust.
  • Sie beginnt sämtliches Spielzeug, manchmal auch Hausschuhe oder andere Sachen wegzuschleppen.
  • Viele Hündinnen verteidigen ihren vermeintlichen Nachwuchs, werden aggressiv und schnappen sogar nach dem Besitzer.

Dieses Verhalten kann Hundehalter überfordern. Wichtig ist, dass Sie wissen, was Sie tun können, wenn Ihre Hündin scheinschwanger ist.

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Hündin bei möglicher Scheinträchtigkeit unterstützen

Von ihrem Nestbautrieb kann man die scheinträchtige Hündin oft spielerisch ablenken. Räumen Sie Spielsachen in dieser Zeit weg und gehen Sie viel mit ihr spazieren. Ist die Hündin weniger lebhaft, ist das in dieser Phase normal. Das sollte vom Besitzer akzeptiert werden.

Das geschwollene Gesäuge darf die Hündin nicht ablecken, das regt die Milchproduktion nur noch weiter an. Spezielle Hunde-Bekleidung oder notfalls ein Halskragen vom Tierarzt kann die Hündin davon abhalten. Auch der Besitzer darf das Gesäuge nicht selbst behandeln! Beobachten Sie, ob die Schwellung nach ein paar Wochen wieder von selbst zurückgeht, ohne das Gesäuge dabei anzufassen.

Manche Hündinnen werden in der Zeit der Scheinträchtigkeit aggressiv. Das ist in einem Haushalt mit kleinen Kindern, denen die Hündin Spielsachen wegnimmt und verteidigt, ein ernst zu nehmender Risikofaktor. Beruhigende Medikamente können dabei helfen, die Situation bei diesen Symptomen zu entschärfen.

Zeitgleich kann ein Präparat gegeben werden, das die Produktion des Hormons Prolaktin hemmt. Das kann nicht nur gegen das Aggressions-Problem, sondern auch gegen das geschwollene Gesäuge helfen.

Sollten Sie mit dem Verhalten Ihrer Hündin maßlos überfordert sein und/oder die Gabe von Medikamenten in Erwägung ziehen, sollten Sie unbedingt Ihren Tierarzt um Beratung bitten.
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Ablenkung, wie spannende Gassirunden, tun gut.© stock.adobe.com/LIGHTFIELD STUDIOS

Gemeinsame Spiele

Um Ihre Hündin richtig abzulenken, sollten Sie sich mit ihr beschäftigen. Diese Spielzeuge sind perfekt für gemeinsame Spielstunden geeignet.

Hund kastrieren gegen Scheinschwangerschaft?

Eine Kastration verhindert zwar künftige Scheinschwangerschaften, allerdings nicht sofort. Werden die Eierstöcke entfernt, fällt plötzlich der Spiegel des Hormons Progesteron (zuständig für Vorgänge in der Schwangerschaft) stark ab. Die Folge: Das Hormon Prolaktin wird in hoher Konzentration ausgeschüttet und es kommt erst recht zu ausgeprägten Symptomen der Scheinschwangerschaft.

Erlebt der Besitzer die Scheinschwangerschaft als wirklich ernsthaftes Problem, kann eine Kastration der Hündin unter Umständen sinnvoll sein. Sprechen Sie sich hierfür aber unbedingt mit Ihrem Tierarzt ab und suchen Sie zuerst nach anderen möglichen Lösungen. Denn mit den richtigen Tricks können Sie die Scheinträchtigkeit sowohl für Ihre Hündin als auch für sich angenehm gestalten.

Scheinschwangerschaft beim Hund: Weitere Informationen

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