Das Cauda equina Syndrom bei Hunden

Das Cauda equina Syndrom ist eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule und betrifft vor allem mittlere und große Hunderassen. Hier erfahren Sie alles, was Sie über Cauda equina bei Hunden wissen müssen.

Cauda equina beim Hund
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Bei dem Cauda equina Syndrom (auch Cauda-equina-Kompressionssymptom oder degenerative lumbosakrale Stenose genannt), treten bei Hunden akute oder chronische Schmerzen und neurologische Ausfallerscheinungen im Bereich des unteren Rückens auf. Vor allem ältere Hunde ab sechs Jahren und Rassen wie der Deutsche Schäferhund, die Retriever Rassen, Dobermänner, Riesenschnauzer und Huskys können von Cauda equina betroffen sein. 

Inhaltsübersicht

Wie kommt es zum Cauda equina Syndrom?

Beim Cauda equina Syndrom kommt es zu einer Einengung der Nervenwurzeln im Lendenwirbel-Kreuzbein-Bereich. Diese führen zu einer Schädigung (Druck, Schwellung, Entzündung, Quetschung) dieses Nervengebiets im Rückenmark.

Die Cauda equina sind die im Wirbelkanal verlaufenden Spinalnerven am Ende des Rückenmarks. Übersetzt bedeutet der Begriff „Pferdeschwanz“.

An den Wirbelgelenken sind Lendenwirbel und Kreuzbein mit den Bändern verbunden. Diese Bänder können sich mit zunehmendem Lebensalter des Hundes verändern und dehnen, wodurch die Verbindung instabil wird. Auch können knöcherne oder bindegewebigsartige Zubildungen zu Einengungen führen.

Die Folge: Die Bandscheibe drückt gegen die Nerven im Wirbelkanal und diese werden durch den Druck gequetscht, was zu starken Schmerzen führt, dem sogenannten Cauda equina Syndrom. Besteht der Druck auf das Rückenmark über längere Zeit, kann es zu Funktionsausfällen im Bereich des Beckens, der Hinterbeine und des Schwanzes kommen. Dabei kann es passieren, dass die Erkrankung lange Zeit unbemerkt fortschreitet, da sich die Symptome langsam entwickeln. Häufig werden sie auch mit „normalen“  Alterserscheinungen verwechselt. 

Wie läuft ein Hund mit Cauda equina?

Der Hund zeigt bei Cauda equina häufig Lahmheiten, die eines oder beide Hinterbeine betreffen können. Auch läuft der Hund steif und kaut vielleicht sogar an der Rute und den Hinterläufen. Es kann sein, dass der Hund das Treppengehen verweigert, er wird leistungsschwach und zögert zum Beispiel, wenn er in den Kofferraum springen soll, oder er springt gar nicht mehr. 

Die Zehen an den Hinterbeinen werden häufig nachgeschleift. Das ist zum einen deutlich hörbar, man sieht es aber auch daran, dass das Krallenhorn an den Hinterläufen schräg angeschliffen ist. Möglicherweise kann der Hund die Rute nicht mehr anheben. Im weiteren Verlauf des Cauda equina Syndroms verliert der Hund immer mehr die Kontrolle über die hinteren Gliedmaßen und kann auch den Kot- und Urinabsatz nicht mehr steuern.

Was tun bei Cauda equina beim Hund?

Beobachten Sie eines oder mehrere der oben genannten Symptome bei Ihrem Hund, suchen Sie unbedingt einen Tierarzt auf. Der wird den Bewegungsablauf des Hundes analysieren und spezielle Untersuchungen hinsichtlich des Schmerzes und weiterer neurologischer Dysfunktionen anstellen. Eine Röntgenuntersuchung kann zusätzlichen Aufschluss geben. Wichtig ist, dass das Cauda equina Syndrom beim Hund von anderen Erkrankungen wie Bandscheibenvorfällen, Tumoren oder arthritischen Veränderungen abgegrenzt wird.

Je nachdem, wie weit die Erkrankung Cauda equina beim Hund bereits fortgeschritten ist, gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Im frühen Stadium mit geringen Schmerzen kann eine medikamentöse Behandlung sinnvoll sein. Entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente können dem Hund mit Cauda equina helfen und ihn stabilisieren. Zusätzlich sollte der Hund über einige Zeit körperliche Anstrengungen vermeiden. Physiotherapie wie etwa die Unterwasserlaufbandtherapie oder Behandlungen zur Entspannung der verkrampften Rückenmuskulatur können häufig ebenfalls sinnvoll sein.

Cauda equina nach der OP beim Hund
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Was kostet eine Cauda equina OP beim Hund?

Bei einer Cauda equina Operation werden beim Hund das Dach des letzten Lendenwirbels und das Dach eines Teiles des Kreuzbeins abgehoben. Die Rückemarksnerven werden freigelegt (dieser Vorgang nennt sich dorsale Laminektomie). Dadurch wird der Schmerz sofort behoben und die Krankheit kann nicht weiter voranschreiten. Osteophyten (also Knochenwucherungen) können mit einer Fräse abgeschliffen werden. Leider können sich bereits geschädigte Nerven nicht vollständig erholen. Bei den Kosten für eine Operation wie etwa der Cauda equina OP sollte man mit ca. 1500€ rechen.

Wichtig ist eine sechswöchige Ruhigstellung des Hundes nach der Cauda equina OP. Erst anschließend darf der Hund nach und nach wieder belastet werden. Hat der Hund noch keine Lähmungserscheinungen gezeigt, ist die Prognose gut, dass er sich nach der OP wieder uneingeschränkt und gut bewegen kann. Zeigte der Hund bereits schwere Symptome, dauert die Rehabilitierung länger und es kann sein, dass der Hund seine Nervenfunktionen nicht mehr vollumfänglich zurück erlangen kann. Zumindest wird er aber schmerzfrei leben können.

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